Kaum eine Pflanze ist so aggressiv wie die Ambrosia Pflanze. Nur wenige Pollen können einen gesunden Menschen zum Allergiker machen. Es gibt nur eine Möglichkeit, sich davor zu schützen. Das Allergie-Monster muss weg.

Ambrosia erkennen
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Ambrosia Pflanze mit Blüten[/caption]Die Ambrosia Pflanze, auch unter dem Namen „Beifußblättriges Traubenkraut“ bekannt, war bis vor einigen Jahren hauptsächlich in Amerika beheimatet. Durch den globalen Warenverkehr und den fortschreitenden Klimawandel gelang es der Pflanze sich in Europa auszubreiten. Besonders befallen sind Ungarn, Frankreich und Italien, aber auch in Deutschland ist man schon längst nicht mehr vor der tückischen Pflanze gefeit. Mit verheerenden Folgen.

Die Pollen der Ambrosia Pflanze gehören mittlerweile zu den häufigsten Allergieauslösern bei Heuschnupfenpatienten (Quelle: erkaeltet.info). Bei kaum einer anderen Pflanze können die allergischen Reaktionen so heftig sein wie bei ihr. Eine einzige Pflanze kann bis zu einer Milliarde Pollen ausstoßen und diese sind dann sogar über mehrere Jahrzehnte keimfähig. Die Pollen sind so klein, dass sie ohne weiteres so tief in die Bronchien eindringen, dass im schlimmsten Fall sogar Asthma auftreten kann.





» Übrigens: Menschen, die bisher noch nie mit Allergien zu tun hatten, können auf die Ambrosia Pflanze allergisch reagieren. Es ist also niemand davor gefeit und deshalb bleibt nur eine einzige Möglichkeit. Weg mit dem Unkraut.

Vogelfutter mit Ambrosia-Samen verseucht

Klimawandel und globaler Warenverkehr sind nicht die einzigen Ursachen für das Wachstum der horrenden Pflanze. Die Samen befinden sich auch im Vogelfutter, dass wir unseren heimischen Vögel im Winter zum Futtern anbieten.

Das liegt daran, dass Sonnenblumenkerne und die Fruchtstände des Unkrauts gemeinsam reifen und geerntet werden. In den letzten Jahren ist das Vogelfutter zwar schon „sauberer“ geworden, aber eben nicht einhundertprozentig. Selbst bei Samentüten mit der Aufschrift „frei von Ambrosia-Samen“ ist nicht immer garantiert, dass hier keine Samen vorzufinden sind.

Um seinen eigenen Garten zu schützen und die allgemeine Vermehrung zu verringern, ist es also ratsam, das Vogelfutter für den Winter am besten selber zu machen.

Ambrosia Pflanze erkennen: 6 wichtige Merkmale

Eine Ambrosia Pflanze zu erkennen ist nicht gerade einfach. Sie hat eine sehr starke Ähnlichkeit mit anderen Pflanzen aus unserer Umgebung. So gilt sie besonders als Doppelgänger des Gemeinen Beifußes. Aber auch die Wilde Möhre und Wermut sind ihr zum Verwechseln ähnlich.

Damit Sie Verwechslungen ausschließen können, möchte ich Ihnen hier ein paar besondere Merkmale der Ambrosia Pflanze nennen. Zudem hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft eine Tabelle veröffentlicht, in der die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen Gemeinen Beifuß und der Ambrosia dargestellt sind. Auch diese möchte ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten.

➜ Ambrosia Erkennungsmerkmale

    • Stängel: Der behaarte Stängel ist zuerst grün und färbt sich mit der Zeit dann rötlich bis violett. Er ist sehr robust und weist starke Verzweigungen auf.

 

    • Blätter: Die Blätter der Ambrosia Pflanze sind beidseitig grün.

 

    • Blüten: Die Blüten befinden sich an unterschiedlichen Stellen. Die weiblichen Blüten befinden sich direkt in den Blattachseln, währenddessen die männlichen als Trauben emporragen und während der Blütezeit im Juli ihren gelben Pollen zerstäuben.

 

    • Standort: Zu finden ist die Ambrisoa Pflanze nicht nur in Gärten, sondern auch an Straßenrändern, entlang von Bahngleisen und an Grünanlagen. Ein sehr beliebtes Plätzchen sind auch leer stehende Grundstücke.

 

    • Wuchs: Wenn der Standort sehr trocken ist, wächst die Beifuß-ähnliche Pflanze nur etwa 10 bis 15 cm hoch. Ist der Boden allerdings nährstoffreich, kann die Pflanze bei viel Regen sogar eine beachtliche Größe von 2 Metern annehmen.

 

    • Wachstum / Blüte: Im Gegensatz zum Beifuß wächst die Ambrosia Pflanze in den ersten Monaten eher langsam, erst zwischen Mitte und Ende Juni beginnt die Pflanze schnell zu wachsen, um Ende Juli bzw. Anfang August die ersten Blüten auszubilden.

 

Vergleich Ambrosia / Gemeiner Beifuß

Merkmal Gemeiner Beifuß Ambrosia
Blätter Unterseite heller, silbrig-weiß gefärbt Beidseitig grün
Stängel Unbehaart Behaart, grün, Rotfärbung im Herbst
Entwicklung Schneller (Ende Mai ca. 25 – 50 cm) Langsam (Ende Mai ca. 10 – 20 cm)
Blühbeginn Ab Ende Juni Ab Mitte / Ende Juli
Blütenstand Pyramidenförmiger Blütenstand Längliche männliche Blüten traubenförmig an Triebende, gelblich bei Pollenbildung

(Quelle: lfl.bayern.de)

Ambrosia Pflanze bekämpfen – 4 Tipps

Ambrosia Pflanze melden
Unter watson.jki.bund.de finden Sie eine zentrale Meldestelle für Ambrosia Pflanzen. Die Website wird vom Julius-Kühn-Institut betreut und erfasst alle Funddaten auf einer Landkarte.

Pflanzen mit samt der Wurzel heraus reißen und anschließend im Hausmüll entsorgen. Pflanze nicht in den Biomüll oder auf den Kompost schmeißen, da sich die Pflanze hier ungehindert weiter ausbreiten kann.

Hat die Pflanze schon Blüten gebildet, sollten Sie zuerst den Blütenstiel abschneiden und anschließend die Pflanze ebenfalls mit Wurzel heraus ziehen, da sich die Pflanze sonst ziemlich schnell wieder regenerieren würde. Tragen Sie zur Sicherheit eine Staubmaske, um sich vor den Pollen zu schützen.

Da die Samen wie oben erwähnt viele Jahrzehnte keimfähig sind, sollten Sie die betreffenden Stellen jährlich auf Wiederaustrieb kontrollieren.

Untersuchen Sie auch besonders Ihre Vogelfutterplätze auf Ambrosia Pflanzen. Am besten ist es immer, wenn die Pflanze gar nicht erst zur Blüte kommt. So verringern Sie das Risiko, dass die Pollen durch die Luft fliegen und die Pflanze somit ein neues Plätzchen zum Ausbreiten findet.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Ein Kommentar

  1. Gerd Oellermann on

    Ist der Fund von Ambrosia-Standorten anzeigepflichtig?
    Welche Behörde wäre in Baden-Württemberg dafür zuständig?

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