Wer an einen Birnbaum denkt, hat einen großen Baum mitten im Garten vor Augen. Ein Birnbaum lässt sich aber auch als Kübelpflanze halten. Dabei müssen Sie nur einiges beachten.

Birnbaum im Kübel
Birnbäume gedeihen auch im Kübel | © Deymos.HR / stock.adobe.com
Morgens auf die Terrasse oder den Balkon treten und frische Birnen vom eigenen Bäumchen ernten, was könnte schöner sein? Ein Birnbaum muss schließlich nicht immer im Garten stehen. Wenn Sie sich etwas Mühe geben, lässt sich so ein Birnbaum auch erfolgreich im Kübel ziehen. Wem das gelingt, der kann schon bald direkt auf dem Balkon oder der Terrasse die ersten Früchte aus eigener Ernte genießen.

Birnbäume müssen veredelt werden

Ein tragfähiger Birnbaum entwickelt sich aus einer Unterlage und einem dazu passenden Edelreis. Als Unterlage bezeichnet man dabei den Abschnitt der Pflanze von der Wurzel bis zur Veredelungsstelle. An dieser wird dann das Edelreis befestigt, aus dem sich später die Äste entwickeln. Denn nicht veredelte Obstbäume tragen keine Früchte. Sie können die Veredelung sogar selbst durchführen. Der Winter ist dafür die beste Zeit.





➜ So wird’s gemacht:

Schneiden Sie die Unterlage und das Edelreis schräg an, so dass die Schnittflächen möglichst genau aufeinander passen und pressen Sie beide zusammen. Wickeln Sie nun Bast fest um die Veredelungsstelle und versiegeln Sie diese mit Baumwachs. Im späten Frühjahr sind Unterlage und Edelreis zu einem neuen Birnbaum zusammengewachsen, der Früchte tragen kann.

Schwach wachsende Unterlagen sind für die Kübelhaltung wichtig

Wenn Ihnen die Prozedur zu aufwändig ist, können Sie auch fertig veredelte Bäumchen in der Baumschule oder im Gartencenter kaufen. Aber Vorsicht: Nicht alle Pflanzen sind für die Haltung im Kübel gleichermaßen gut geeignet. Es ist wichtig, dass Sie ein Bäumchen mit schwach wachsender Unterlage wählen. Schließlich ist der Platz für das Wurzelwachstum im Kübel begrenzt. Birnbäume mit einer sehr stark wachsenden Unterlage wie z.B. die Kirchensaller Mostbirne sollten Sie deshalb nicht verwenden. Besser sind:

❍ Quitte C:

Die am schwächsten wachsende Birnenunterlage ist Quitte C. Zugleich ist sie aber sehr anspruchsvoll. Sie müssen Quitte C vor Frost ebenso zuverlässig schützen wie vor übermäßiger Trockenheit. Auch auf Kalk im Gießwasser und in der Erde reagiert Quitte C sehr empfindlich. Das Bäumchen wird außerdem nicht sehr standfest sein und muss mit einem Pfahl gestützt werden. Wenn aber die Rahmenbedingungen stimmen, dürfen Sie sich auf schnell einsetzende und hohe Erträge freuen.

❍ Pyrodwarf:

Frühe und hohe Erträge sind auch von der Unterlage Pyrodwarf zu erwarten, die darüber hinaus mit Kalk gut zurechtkommt, durch Frosthärte überzeugt und sehr standfest ist. Der einzige Nachteil: Pyrodwarf wächst stärker als Quitte C. Sie benötigen also einen sehr großen Kübel.

❍ Quitte A:

Die Unterlage Quitte A bietet hinsichtlich der Wachstumsstärke einen guten Kompromiss zwischen Quitte C und Pyrodwarf. Sie ist unempfindlich gegen Winterfrost, dafür aber kalkempfindlich.

Tipps für die Kübelhaltung

❖ Standort:

Möchten Sie einen oder mehrere Birnbäume im Kübel halten, müssen Sie für die Pflanzen einen geeigneten Standort auswählen. Birnbäume bevorzugen viel Sonne und wenig Wind.

❖ Kübelgröße:

Wählen Sie zunächst einen kleinen Kübel und ersetzen Sie ihn Jahr für Jahr durch einen größeren. Sie optimieren dadurch die Wasser- und Nährstoffversorgung des wachsenden Birnbaums.

❖ Düngen:

Birnbäume, die längere Zeit nicht umgetopft wurden, müssen regelmäßig gedüngt werden. Greifen Sie dabei am besten auf Obstdünger zurück.

❖ zwei Bäume aufstellen:

Ein Birnbaum braucht für die Befruchtung einen zweiten Birnbaum in der Nähe. Stellen Sie also immer mindestens ein Paar zusammen.

❖ Blattläuse bekämpfen:

Überprüfen Sie die Blätter regelmäßig auf den Befall durch Blattläuse und gehen Sie zügig gegen die Schädlinge vor. Es hilft z.B. Knoblauchsud gegen Blattläuse und auch Zigarettenasche.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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