Der Flanellstrauch begeistert viele Hobbygärtner mit seiner zauberhaften Blütenpracht. Diese ist jedoch gefährdet, wenn die Pflanze von Krankheiten und Schädlinge befallen wird. Jetzt ist schnelle Hilfe gefragt.

Flanellstrauch
© Sundry Photography / stock.adobe.com

Der Flanellstrauch ist zwar relativ robust, komplett gefeit vor Krankheiten oder Schädlingen ist er aber nicht. Was ihn aber von vielen anderen Pflanzen unterscheidet, ist der Selbstschutz, den die Pflanze aufweist. Denn die dichte Blattbehaarung hält viele Schädlinge ab. Aber eben auch nicht alle, denn Blattläuse zeigen sich von der Behaarung eher unbeeindruckt. An Krankheiten können beispielsweise zusätzlich noch Mehltau und Wurzelfäule auftreten. Aber auch hier ist Ihre Pflanze nicht dem Schicksal überlassen, denn es gibt erprobte Gegenmaßnahmen.





Schädlingsbefall mit Blattläusen

Bereits im Frühsommer sind die ersten Blattläuse unterwegs. Beobachten Sie Ihren Flanellstrauch dann genau. Vor allem die Unterseiten der Blätter sind beliebte Sammelstellen. Wenn Sie nichts gegen die lästigen Parasiten unternehmen, breiten sich die Blattläuse bald über die ganze Pflanze aus. Als Folgeerscheinung kann es zur Bildung von schwarzen Rußtaupilzen kommen. Rechtzeitiges Eingreifen ist also wichtig!

➜ So lassen sich die Blattläuse bekämpfen

❍ Seifenlösung:
Dafür mischen Sie einen Liter Wasser mit je 15 Milliliter flüssiger Kernseife oder Schmierseife und Spiritus. Zusätzlich kommt ein Tropfen Spülmittel in die Lösung, der als Emulgator dient. Mit dem Mix die Pflanze dann alle zwei bis drei Tage einsprühen, bis alle Blattläuse vernichtet sind.

❍ Brennnesseljauche:
Sie können auch eine Brennnesseljauche selber machen und gegen die kleien Plagegeister einsetzen. Dazu Brennnesseln schneiden und in einem zugedeckten Gefäß mit Wasser an einem warmen Platz einige Tage gären lassen. Dann die – nicht gut riechende – Brühe in einen Handsprüher füllen und den Flanellstrauch damit einsprühen. Wiederholen Sie den Vorgang mehrfach im Abstand von ein bis zwei Tagen.

Flanellstrauch von Wurzelfäule befallen

Gesunde Sträucher sind weitgehend resistent. Mit guter Pflege können Sie der Wurzelfäule, für die Pilze verantwortlich sind, auch vorbeugen. Speziell die Wurzelfäule tritt meist nur auf, wenn die Bewässerung nicht stimmt oder der Boden überdüngt ist.

Sie erkennen die Krankheit an braun verfärbten Trieben. In Bodennähe riecht die Pflanze zudem sehr muffig bis faulig. Der Flanellstrauch wächst außerdem nur noch kümmerlich und die Blüte bleibt aus.

➜ Maßnahmen gegen die Wurzelfäule

Graben Sie den Flanellstrauch aus beziehungsweise holen Sie ihn aus dem Kübel. Schütteln Sie die Erde von den Wurzeln, dann sehen Sie, welche Wurzelteile befallen sind. Betroffene Teile schneiden Sie großzügig ab und setzen den Flanellstrauch dann in frische Erde.

Anschließend geht es nur noch um das richtige Gießen und Düngen des Flanellstrauchs. Gießen sollten Sie den Strauch erst wieder, wenn das Substrat gut angetrocknet ist. Düngen sollten Sie zudem erst wieder, wenn sich der Strauch erholt hat und gut eingewachsen ist.

Befall von Mehltau

Wenn sich auf den Blättern ein weißlich-mehliger Belag bildet, handelt es sich dabei um Mehltau – einer Pilzinfektion. Später verfärbt sich das Laub gelb bis braun, bis es letzendlich abfällt. Bevor Sie zu einem Fungizid greifen, versuchen Sie, den Mehltau mit einem ungewöhnlichen, aber unschädlichen Mittel zu vertreiben.

➜ Maßnahmen gegen Mehltau

Mehltau lässt sich prima mit Milch bekämpfen. Wichtig ist dabei jedoch, dass es sich um frische Milch handelt, also bitte keine H-Milch verwenden. Denn in der Milch befinden sich Mikroorganismen, die den Pilzsporen den Garaus machen. Das Lecithin in der Milch wirkt sich ebenfalls positiv aus.

Mischen Sie einfach 900 Milliliter entkalktes Wasser oder Regenwasser mit 100 Milliliter Frischmilch. Zusätzlich kommt ein Spritzer Spülmittel in die Mischung, der für eine bessere Haftung auf den Blättern sorgt. Sprühen Sie die Blätter dann alle zwei bis drei Tage mit der Lösung ein.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen