Wenn Sie Hühner halten möchten, müssen Sie ihnen neben einem Stall auch einen Freilauf gewähren. Dieser muss einige Kriterien erfüllen.

Freilauf für Hühner anlegen
Hühner brauchen jeden Tag Bewegung – © photoschmidt / stock.adobe.com
Eier von glücklichen Hühnern bzw. direkt aus dem Hühnerstall – eine tolle Vorstellung, oder? Doch fällt die Entscheidung für die Hühnerhaltung im Garten, dann muss nicht nur ein Hühnerstall her, sondern auch ein Freilauf. Hühner brauchen nämlich jeden Tag Bewegung.

Das Optimum wäre natürlich ein Freilauf im kompletten Garten. Wenn Sie keinen Wert auf einen Bilderbuch-Garten mit perfekt angelegten Beeten und einem Englischen Rasen legen, dann ist das die beste Lösung. Diese Form der Haltung ist am artgerechtesten für die Hühner und entspricht in etwa ihrem natürlichen Lebensraum. Die Hühner suchen selbst nach Futter und haben enorm viel Bewegung, so dass eine Verfettung nahezu ausgeschlossen ist.

Ein Freilauf im kompletten Garten hat auch Nachteile

Doch so schön diese Variante der Haltung für die Tiere ist, sie bringt auch einen großen Nachteil mit sich. Abends gehören die Hühner in den Stall, und es ist nicht einfach, sie in den Hühnerstall zu locken, so dass sie auch die Nächte häufig im Freien verbringen. So werden sie zur leichten Beute für andere Tiere, während sie schlafen.

Manchmal lässt sich ein Freilauf im kompletten Garten auch gar nicht umsetzen. Zum Beispiel dann nicht, wenn das Grundstück an einer stark befahrenen Straße liegt, die zur Gefahr für die Tiere werden könnte. Oder aber, wenn Sie sich für eine Rasse entscheiden, die für den unkontrollierten Freilauf nicht geeignet ist. In diesem Fall könnte die Hühnerhaltung ganz leicht außer Kontrolle geraten. Genau dann muss ein eingezäunter Freilauf her. Und dieser wiederum sollte einige wichtige Punkte erfüllen.

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Tipps für das Anlegen eines Freilaufs

» Tipp 1 – zwei Bereiche als Freilauf vorsehen:

Natürlich brauchen alle Hühner ihren Freilauf, egal welche Rasse und welche Größe. Allerdings ist es sicherer, den Freilauf einzuschränken, indem Sie einen Bereich neben dem Hühnerstall einzäunen. Da dieser Bereich täglich starken Belastungen durch Scharren und die Ausscheidungen der Tiere ausgesetzt ist, sollten Sie allerdings möglichst zwei Bereiche dafür vorsehen, die Sie dann im Wechsel zur Verfügung stellen. Das ist natürlich nur möglich, wenn sehr viel Platz zur Verfügung steht.

» Tipp 2 – verschiedene Untergründe anbieten:

Freilauf für Hühner auf verschiedenen Untergründen
©freilaufende Hühner im Garten/ stock.adobe.com
In einem Freilauf sollten Sie den Hühnern immer verschiedene Untergründe zur Verfügung stellen. Kies- bzw. Sandböden sind jedoch nicht geeignet, weil sie schnell matschig werden. Empfehlenswert sind hingegen die nachfolgenden Untergründe:

➥ Rasen:

Rasen ist natürlich die erste Wahl, denn Hühner lieben die Grünflächen. Allerdings müssen Sie sich dann damit abfinden, dass das Grün unter den Belastungen schnell leiden wird. Die Hühner werden den Rasen meistens so lange bearbeiten, bis kaum ein Halm mehr übrig ist. In diesem Fall ist es eben ideal, wenn Sie einen zweiten Auslauf haben, so dass Sie wechseln können, bis der erste sich wieder regeneriert hat.

Eine guter Kompromiss wäre das Verlegen von Rasengittersteinen. Durch die Öffnungen der Platten kann Gras ungehindert sprießen, so dass es den Hühnern zum Fressen zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite können sie auf solch einer Fläche nicht scharren, so dass das Grün dauerhaft erhalten bleibt. Nachteil bei diesem Bodenbelag ist allerdings, dass sich die Ausscheidungen der Tiere in den Vertiefungen ansammeln können.

➥ Beton:

Besonders gut sauber zu halten ist ein Untergrund aus Beton. Sie können sich jedoch vorstellen, dass dieser Bodenbelag für die Hühner kein Vergnügen darstellt. Die Tiere müssen scharren können, weshalb Sie in diesem Fall unbedingt eine Schicht aus Sand oder Erde mit einer Höhe von mindestens 20 Zentimeter aufbringen müssen. Diese Schicht müssen Sie dann auch von Zeit zu Zeit erneuern, um die Hygiene zu gewährleisten.

» Tipp 3 – Sand zum Scharren und Baden anbieten:

Freilauf für Hühner mit Sand zum Scharren und Baden
© Peter Cripps / stock.adobe.com
Hühner brauchen und lieben Sand zum Scharren und Baden. Falls sie also nicht im gesamten Auslauf eine Sandfläche haben, müssen Sie unbedingt einen Bereich mit Sand einrichten. Für das Sandbad sollten Sie den Boden 40 Zentimeter tief ausheben und diese Grube dann mit einer Mischung aus Sand und etwas Holzkohle befüllen. Darüber gehört eine Überdachung, damit der Sand nicht nass wird.

» Tipp 4 – Sonnen- und Schattenplätze anbieten:

Das Gehege für die Hühner muss sowohl sonnige als auch schattige Bereiche aufweisen. Hühner halten sich sehr gerne in der Sonne auf, sie müssen jedoch auch jederzeit in den Schatten ausweichen können. Das Sandbad platzieren Sie deshalb also am besten in einer sonnigen Ecke.

Sträucher und Bäume sind die idealen Schattenspender für den Freilauf. Diese Pflanzen stellen zudem auch einen gewissen Schutz für die Tiere dar, denn auch in der freien Natur verstecken sich Hühner darunter vor Feinden. Ideal sind Nadelbäume oder Koniferen. Auf jeden Fall müssen die Pflanzen unempfindlich und robust sein, da unter ihnen auch liebend gerne gescharrt wird.

Zusatztipp:

Pflanzen Sie Beeren-Sträucher wie Himbeeren oder Brombeeren, dienen diese zusätzlich auch noch als Nahrungsquelle für die Hühner.

» Tipp 5 – Freilauf einzäunen:

Der Freilauf muss umlaufend eingezäunt und auch mit Maschendraht überdacht sein. Nur so können Sie Feinde effektiv abhalten und Seuchen vermeiden. Der Zaun sollte eine Höhe von mindestens 180 Zentimeter haben, damit auch Tiere, die ab und an fliegen, nicht entwischen können. Da die Hühner mit Vorliebe überall scharren, müssen Sie den Zaun auch ausreichend tief in die Erde einlassen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

7 Kommentare

  1. Ich habe nichts gegen eine Hühnerhaltung (bin selbst auf dem Land aufgewachsen) aber muss man sich gefallen lassen,wenn der Hahn die ganze Nacht kräht oder die Hühner der Nachbarschaft ausbüchsen und auf unserem Grundstück herumrennen und Schaden anrichten?

    • Wer sich schon vom Hahn gestört fühlt der hat mit sich schon Probleme.Am besten keine Tiere abschaffen und keine Kinder die machen zu viel Lärm.

  2. Oh Gott oh Gott!
    Als nächstes stört Dich das Läuten von Glocken……,das Lachen von Kindern…
    Traurig, traurig…..
    Hast Du sonst keine Probleme???

  3. Oh man,
    was hast denn du für Probleme???
    Am besten ist,du ziehst in die Stadt.
    Da hast du Lärm und Abgase. Zieh in ein Mehrfamilienhaus
    Und beschwert dich über den Lärm der Nachbarskinder.
    Solche Leute hab ich gerne.
    Warscheinlich am Wochenende ordentlich Party im Garten machen.

  4. Fiore Daniela on

    Schon wieder ist ein Huhn vom sperber zerfetzt worden.
    Schlimmer Anblick
    Gibt es sehr breite netze oder ähnliches um den Auslauf von oben zu schützen?

  5. Dieser Post ist zwar schon alt aber egal, nein du musst dir das krähen des Hahns nicht gefallen lassen. Da gibt es schon einige Gerichtsurteile.
    Unser Nachbars Hahn, kräht auch um 3 Uhr Nachts… Zu dieser Zeit hat kein Hahn zu krähen, dafür muss der Halter sorgen. Besagter Hahn kräht immer und den ganzen Tag, 3-6 mal die Minute und das Minuten lang zu jeder Zeit.
    Es gibt Gesetze und daran sollte man sich halten.

  6. Es gibt ruhigere Hühnerrassen und agilere – die machen natürlich mehr Lärm.
    Schwere Rassen krähen nicht gar so oft.

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