Gartenscheren gehören zu den meist verwendeten Utensilien, wenn es um die Pflege des Gartens geht. Stiftung Warentest hat nun 17 Gartenscheren und 11 Astscheren auf die Probe gestellt und den jeweiligen Testsieger unter ihnen ermittelt. Wir haben außerdem die wichtigsten Kriterien zusammengestellt, die Sie beim Kauf einer Gartenschere beachten sollten.

Gartenschere Testsieger
Testsieger unter den Gartenscheren: GARDENA Comfort Smart Cut 8798 | © Gardena

Wer seinen Garten im Zaum halten möchte, der benötigt unbedingt eine Gartenschere. Sie eignet sich besonders gut, wenn man kleine Zweige oder Blumen zurückschneiden möchte. Praktisch sind sie, weil man für die Benutzung nur eine Hand braucht. Anders sieht es da bei den Astscheren aus. Sie eignen sich eher für dicke Zweige ab einem Durchmesser von 2 Zentimeter. Stiftung Warentest hat nun sowohl Gartenscheren als auch Astscheren auf ihre Strapazierfähigkeit getestet. Das Ergebnis: So ziemlich alle billigen Gartenscheren und Astscheren sind im Test durchgefallen.

Testverlauf

Im Mittelpunkt des Tests stand natürlich das Schneiden. Jede einzelne Gartenschere musste sich im Test 6000 Mal durch einen Buchenholzstab mit einem Durchmesser von 1 Zentimeter durcharbeiten. Die Astscheren dagegen 6000 Mal durch einen 2 Zentimeter dicken Buchenholzstab.

Besonders wichtig bei Gartenscheren ist sowohl die Schärfe als auch die Gleiteigenschaft der Klingen. Was im Test jedoch besonders negativ auffiel, war die Tatsache, dass viele der getesteten Modelle das Holz nicht zerschnitten, sondern quetschten. Diese Gartenscheren würden im Gebrauch somit Schäden an der Rinde eines Baumes hinterlassen. Einige andere Modelle schafften es dagegen nicht einmal über die Ziellinie des Tests. Entweder zerbrachen sie oder der Griff verformte sich.

Die Astscheren hinterließen da schon einen besseren Eindruck. Aufgrund ihrer langen Griffe ermöglichen sie es, dass man mit ihnen eine optimale Hebelwirkung beim Schneiden erzielen kann und das Schneiden somit zum Kinderspiel wird. Die Astscheren brachen zwar nicht auseinander oder verformten sich, aber die Schnittkraft ließ mit der Zeit deutlich nach.

Schadstoffe im Griff

Als wenn es nicht schon genügt, dass man sich bei manchen Gartenscheren und Astscheren die Finger klemmen kann, hat Stiftung Warentest in einigen Griffen sogar Schadstoffe gefunden. So enthielt zum Beispiel der Griff der Astschere von Lux zu viele Weichmacher.

Gartenschere kaufen – Worauf Sie alles achten sollten:

Grundsätzlich sollten Sie wissen, dass es Gartenscheren mit zwei unterschiedlichen Schnittsystemen gibt. Man unterscheidet zwischen Ambossscheren und Bypassscheren. Bei Ambossscheren trifft die Klinge beim Schneiden auf den Amboss. Sie eignen sich besonders gut für Hartholz. Bei den Bypassscheren bewegen sich zwei Schneiden aneinander vorbei. Sie eignen sich gut für frisches Grün.

Eine Gartenschere sollte immer gut in der Hand liegen. Sie darf also nicht zu groß und nicht zu klein sein. Die Gartenschere sollte so in Ihrer Hand liegen, dass Sie zum Schneiden mühelos alle Finger benutzen können. Nur so ist eine möglichst hohe Kraftübertragung gewährleistet. Bei einer zu kleinen Gartenschere könnten Sie sich sonst die Finger klemmen. Achten Sie beim Kauf auch immer darauf, dass Sie als Rechtshänder nicht aus Versehen eine Gartenschere für Linkshänder kaufen.

Wichtig für Ihre Sicherheit ist auch ein einfach bedienbarer Feststeller. Stehen Sie beispielsweise auf einer Leiter, dann können Sie nicht erst noch lange an der Gartenschere herumfummeln, bis der Feststeller endlich zuschnappt.

Wenn Sie sich für eine teurere Gartenschere entscheiden, dann sollten Sie darauf achten, dass Sie für diese auch Ersatzteile kaufen können. Besonders die Verschleißteile wie Klingen, Federn und Verschlüsse kann man bei einigen Modellen nachkaufen.

Testsieger kommen von Gardena und Fiskar

Beste Gartenschere von Gardena
Testsieger Gardena Comfort Ratschenschere SmartcutAls beste Gartenschere hat die GARDENA Comfort Smart Cut 8798 abgeschnitten. Besonders die zuschaltbare Ratsche, die es ermöglicht, dass man einen Ast Stück für Stück durchschneiden kann, fiel im Test positiv auf. Das einzige Manko: im Griff der Gartenschere sind Schadstoffe enthalten. Bei der Auswertung konnten jedoch die vielen positiven Eigenschaften der Gartenschere überwiegen, sodass Stiftung Warentest an die Gardena Comfort Smart Cut 8798 das Qualitätsurteil GUT (1,7) vergeben konnte.

Beste Astschere von Fiskars
Fiskars PowerGear BypassBei den Astscheren konnte sich eine der kleinsten und auch leichtesten Modelle den ersten Platz schnappen. Fiskars Power Gear Bypass-Getriebeastschere konnte mit dem Qualitätsurteil GUT (1,7) abschneiden. Bei der Benutzung dieser Astschere ist nur ein sehr geringer Kraftaufwand nötig. In der Kategorie Schadstoffe im Griff erhielt sie zudem als einzige Astschere die Bewertung sehr gut (1,5).
 

Fazit:
Wer eine gute Gartenschere oder Astschere kaufen möchte, der sollte schon mal etwas mehr Geld dafür ausgeben. Besonders in Puncto Qualität sollten Sie deshalb Ausschau nach den Modellen der Hersteller GARDENA, WOLF und FELCO halten. Sie kosten zwar etwa 20 bis 40 Euro, aber dafür können Sie wenigstens sicher sein, dass die Modelle dieser Hersteller bei der Benutzung nicht auseinander fallen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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