Die einen haben Angst vor ihnen, die anderen bewundern sie: Bienen. Wenn Sie zu Letzteren gehören, wäre vielleicht das Imkern im Garten etwas für Sie.

Imkern im Garten
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Ein Garten ohne Insekten ist wie ein Garten ohne Blumen. Denn die kleinen Tierchen, wie z.B. Schmetterlinge, verschönern nicht nur das Landschaftsbild, viele Insekten sind obendrein auch sehr nützliche Tierchen. So können beispielsweise Bienen den Pflanzen im Garten sehr zugute kommen. Genau deshalb schlagen viele auch zwei Fliegen mit einer Klappe und imkern im Garten.

Besonders viele Imker gibt es momentan in den Städten, denn dort ist es teilweise sogar leichter als auf dem Land. In ländlichen Gegenden lässt sich nämlich aufgrund von Monokultur oftmals nicht mehr der ideale Lebensraum für die Insekten finden. Außerdem kommen häufig auch Pestizide zum Einsatz, die Bienen gefährlich werden können. Trotzdem findet das Hobby-Imkern im Garten bei uns immer mehr Anhänger und kann tatsächlich zu einer sehr interessanten Freizeitbeschäftigung werden. Und ganz nebenbei können Sie auch noch Ihren eigenen Honig genießen.





Voraussetzungen für das erfolgreiche Imkern

Natürlich ist die Imkerei kein Hobby, für das Sie sich leichtfertig und unüberlegt entscheiden sollten. Nicht für jedermann ist es gleichermaßen geeignet. Schließlich müssen auch ein paar wichtige Grundvoraussetzungen erfüllt sein, damit die Imkerei auch realisiert werden kann. Diese Voraussetzungen nachfolgend im Überblick:

➥ Zielgruppe:

Sie können sich der Imkerei durchaus widmen, so lange Sie noch berufstätig sind. Für Rentner ist das Hobby jedoch besonders empfehlenswert. Denn so haben sie auch gleichzeitig eine sinnvolle Beschäftigung.

Fängt die Leidenschaft fürs Imkern schon früh an und Sie möchten das Hobby irgendwann zum Beruf machen, können Sie sich zum Tierwirt ausbilden lassen (Fachrichtung Bienenhaltung). Leben Kinder im Haus, dann ist das Imkern im Garten hingegen nicht empfehlenswert.

➥ Freude an der Imkerei & an der Natur:

Das A und O ist natürlich die Freude an der Imkerei, denn gerade am Anfang darf die Honigernte nicht im Mittelpunkt stehen. Freude am Aufenthalt im Freien und im Umgang mit der Natur ist zudem auch Voraussetzung.

➥ keine Angst vor Insekten haben:

Außerdem dürfen Sie keine Angst vor den Insekten haben, denn den einen oder anderen Stich müssen Sie schon riskieren.

➥ viel Zeit:

Und auch ein gewisser zeitlicher Aufwand ist notwendig, jedoch auch nicht mehr als bei vielen anderen Freizeitbeschäftigungen und Hobbys. Lediglich am Anfang müssen Sie etwas mehr Zeit investieren, denn es gibt allerhand zu lernen. Und auch die einzelnen Handgriffe brauchen anfangs natürlich etwas mehr Zeit als bei erfahrenen Imkern. Deshalb ist es für Anfänger auch empfehlenswert Workshops und Kurse zu besuchen, die häufig von den örtlichen Imkervereinen angeboten werden. Sie müssen dann mit einem Zeitraum von ein bis zwei Jahren rechnen, bis Sie mit der Beschäftigung gut vertraut sind.

➥ Kosten:

Imker-Equipment
Zum Imkern benötigen Sie das passende Equipment – © Stephanie Frey / stock.adobe.com
Wie jedes Hobby, ist natürlich auch das Imkern mit Kosten verbunden. Die Höhe der Kosten hängt dabei grundsätzlich davon ab, in welchem Umfang Sie dieser Beschäftigung nachgehen. Für die Anschaffung von zwei Bienenvölkern und dem ersten Zubehör müssen Sie zum Beispiel mit Kosten von maximal 1.000 Euro rechnen.

Wichtig ist obendrein auch die Anschaffung von entsprechender Schutzkleidung. Dazu gehören eine Imker-Jacke, ein Hut mit Schleier und Schutzhandschuhe. Um die Bienen zu beruhigen, wenn Sie den Honig entnehmen möchten, brauchen auch Sie auch noch einen so genannten Smoker, um Rauch zu erzeugen.

➥ Platzbedarf:

Je nachdem, wie viele Bienenvölker Sie besitzen möchten, ist zudem auch ausreichend Platz notwendig. Möchte Sie mit dem Imkern Geld verdienen, sollten Sie Platz für rund 30 Bienenvölker einplanen. Anfangs reichen jedoch zwei bis drei Bienenvölker aus, welche Sie sich von einem Imker besorgen können.

Tipps für die Hobby-Imkerei im Garten

➤ Tipp 1 – Zeitpunkt für den Beginn:

Am besten beginnen Sie mit der Imkerei im Mai, denn dann bekommen Sie am ehesten Ableger, weil sich die Bienen zu diesem Zeitpunkt um ihre Vermehrung kümmern.

Die Arbeiten an den Bienenstöcken nehmen Sie dann auch am besten immer früh am Morgen vor, denn dann sind die Insekten noch ziemlich träge und es lässt sich entspannter arbeiten.

➤ Tipp 2 – Obstbäume & blühende Pflanzen einpflanzen:

Die erste Honigernte erfolgt schon im Frühjahr, nachdem die Bienen in der Umgebung fleißig Pollen gesammelt haben (Lesetipp: Bienen im Garten – 4 Tipps wie Sie diese anlocken können). Dafür ist es wichtig, dass Sie den Insekten ausreichend Obstbäume und blühende Pflanzen zur Verfügung stellen.

➤ Tipp 3 – nach der Ernte Zuckerwasser zur Verfügung stellen:

Ende Juli oder Anfang August können Sie dann ein zweites Mal leckeren Honig ernten. Anschließend müssen Sie den Bienen Zuckerwasser als Ersatz für den Honig zur Verfügung stellen.

➤ Tipp 4 – Bienenvölker kontrollieren:

Natürlich gehört auch eine regelmäßige Kontrolle und Pflege der Bienenvölker zu den Aufgaben des Hobby-Imkers. Im Frühling müssen Sie z.B. die Magazine aus Holz oder Styropor kontrollieren, und nachschauen, ob neue Königinnen heranwachsen. Diese müssen Sie dann unbedingt entfernen, denn sie würden die bisherige Königin mitsamt einem Teil ihrer „Belegschaft“ aus dem Bienenstock vertreiben, woraufhin die Honigernte geringer ausfallen würde.

➤ Tipp 5 – Vorbereitung auf die Ruhezeit:

Im Herbst ist die Saison beendet. Die Bienen sollen dann etwas zur Ruhe kommen, weshalb Sie die Fluglöcher etwas verkleinern sollten.

Damit sich im Winter keine Mäuse an den Bienenstöcken zu schaffen machen, sollten Sie zudem auch rechtzeitig Gitter vor die Eingänge hängen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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