Wenn Sie ihre Kamelien rechtzeitig umtopfen, können sie sich im Winter an ihrer Blütenpracht erfreuen. Besonders schön sind japanische Kamelien.

Kamelien umtopfen
Kamelien erfreuen uns im Winter mit ihrer vollen Blütenpracht – © youlia20 / stock.adobe.com
Im Garten können Sie im Winter meist die Christrose bewundern und ab Januar oftmals – je nach Witterung – die ersten Schneeglöckchen oder Krokusse. Und drinnen? Da blüht im Winter auch nicht allzu viel. Vielleicht haben Sie Lust, sich einen frischen Strauß Blumen hinzustellen – doch auch die sind nach einigen Tagen nicht mehr ansehnlich. Abhilfe kann hier die japanische Kamelie schaffen. Sie ist ein Blütenwunder, das unter Glas ihre Blüten öffnet und einen in den Wintermonaten mit herrlichen Farben erfreut.

Wann müssen Kamelien umgetopft werden?

Damit die Kamelie genügend Kraft für eine reiche Blütenpracht hat, benötigt sie einen ausreichend großen Topf. Ein zu kleiner Topf sorgt dafür, dass die Versorgung der Pflanze trotz regelmäßigem Gießen und Düngen nicht mehr gewährleistet ist. Dies ist vor allem daran zu erkennen, dass die Wurzeln an der Oberfläche sichtbar werden.

Junge Pflanzen wachsen schneller als ältere, sodass diese öfter umgetopft werden müssen – etwa alle zwei bis drei Jahre. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Herbst – etwa Anfang Oktober. Denn nach einer Ruhephase im August und September starten sie im Herbst mit einem neuen Wachstumsschub in eine neue Blütensaison.

Wie sollte das Pflanzgefäß beschaffen sein?

Kamelien bilden zwar keine tiefgreifenden Wurzeln aus, aber ein großes Erdvolumen erleichtert eine gleichmäßige Wasserversorgung. Das neue Pflanzgefäß sollte daher im Durchmesser etwa fünf Zentimeter größer sein als das alte. Zudem sollte es mindestens so tief wie breit sein. Achten Sie auch darauf, dass der neue Topf genügend Abzugslöcher enthält. Bei Bedarf können Sie noch weitere Löcher hinzufügen.

Welches Substrat benötigt die Kamelie?

Kamelien stellen ähnliche Ansprüche an den Boden wie Rhododendren. Daher ist Rhododendronerde das geeignete Substrat für Kamelien. Dieses ist im Idealfall kalkarm, sauer, humusreich und gut durchlässig.

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Tipp: Pflanzerde für Freilang-Rhododendron sollten Sie mit einem Teil groben Bausand oder Lavasplitt auf drei Teile der Pflanzerde aufwerten. So erreichen Sie eine höhere Durchlässigkeit und Stabilität.

So topfen Sie die Kamelie richtig um

Ziehen Sie die Kamelie vorsichtig an der Zweigbasis aus dem alten Pflanzgefäß heraus. Dies funktioniert in der Regel recht einfach, da das Wurzelwerk von Kamelien nicht sehr widerspenstig ist. Sollte sich die Kamelie dennoch schlecht aus dem Topf befreien lassen, wässern Sie sie gründlich und warten eine Stunde. Danach lässt sie sich problemlos aus dem Topf lösen.

Füllen Sie das untere Viertel des neuen Pflanzgefäßes mit einer Drainage aus Blähton auf. So verhindern Sie, dass sich Staunässe im Gefäß bilden kann.

Setzen Sie die Kamelie in das neue Pflanzgefäß. Die Oberfläche des Wurzelballens sollte etwa ein bis zwei Finger breit unter den Topfrand reichen. Gegebenenfalls müssen Sie etwas Substrat einfüllen und die Pflanze erneut in das Gefäß setzen.

Tipp: Lockern Sie den Wurzelballen nicht mit den Fingern auf, da dies zu viel Stress für die Pflanze bedeuten würde.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

2 Kommentare

  1. gisela berg on

    Seit einigen Jahren habe ich 4 Kamelien. Vor 2 Jahren wollte ich ihnen etwas Gutes tun und habe sie umgetopft. Da ich selbst kompostiere, habe ich es besonders gut gemeint und sie in Komposterde gesetzt. Etwa 6 Wochen danach wurden die Blätter gelblich und zeigten traurig zum Boden. Nach umfangreichen Umfragen geriet ich an einen Gärtner, der in einem Kamelinezuchtbetrieb gelernt hatte. Er empfahl: Die Stauden aus dem Topf nehmen. Wenn die Saugwurzeln noch weiss sind ,besteht noch Hoffnung, wenn sie braun sind, auf dem Kompost. Ich habe die Kamelien aus dem Topf genommen und mit Regenwasser den Kompost abgewaschen. Dann habe ich die Pflanzen in Rhododendronerde gesetzt und jeden 2. Tag mit Stickstoffdünger die Blätter besprüht. Im nächsten Jahr haben die Kamelien nur spärlich Knospen angesetzt und diese fielen in der Aufblühzeit ab. In diesem Frühjahr haben die Pflanzen gut ausgetrieben und ich hoffe auf eine gute Blüte im nächsten Vorfrühling. Ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht: pralle Sonne stört nicht, wenn genügend gegossen wird. Im Topf bis 5 ° Minus draussen, wenn der Topf auf Styrophor oä steht und unter einem Überdach, kein Probelem. Drehen der Pflanzen – kein Problem. Was sie nicht vertragen, ist Kompost (also falsche Erde)!!!! Rhododondronerde oder reiner Torf – dann aber konsequent während der Triebzeit düngen – ist überlebenswichtig. Sie sind schön, sie sind pflegeleicht aber sie verzeihen keinen falschen Boden und keine Vernachlässigung (Trockenheit, Staunässe) Viel Freude an Ihren Kamelie. GB

  2. Danke für diese ausfühliche Beschreibung und Anleitung. Rhododendronerde hab ich besorgt jetzt suche ich noch nach einem passenden Topf. 5cm größer als der alte ?