Frische Kräuter runden jedes Gericht ab. Wenn Sie immer frische Kräuter im Haus haben möchten, legen Sie sich einfach einen Kräutergarten an.

Kräutergarten anlegen
Legen Sie am besten ein Hochbeet an – © Maksim Shebeko / stock.adobe.com

Wer frische Kräuter aus dem eigenen Garten ernten kann, hat in der Küche die Nase ganz weit vorn. Wie Sie mit einfachen Tipps einen Kräutergarten anlegen und pflegen, zeigen wir Ihnen in unserer Schritt für Schritt Anleitung.

Schritt 1 – Standortwahl

» Viele Kräuter bevorzugen eine direkte Sonneneinstrahlung

Das Anlegen eines Kräutergartens und somit seine Standortwahl sollte wohl durchdacht erfolgen. Denn die meisten Kräutersorten bevorzugen eine direkte Sonneneinstrahlung. Manche aber auch ein klein wenig Schatten, was sich durch eine in unmittelbarer Nähe stehende Staudenpflanze bzw. einen kleinen Baum hervorragend realisieren lässt. Obendrein gilt schon bei der Planung zu berücksichtigen, dass im eigenen Kräutergarten nur Kräuter eingepflanzt werden sollten, die letztendlich auch verzehrt bzw. als Heilpflanzen genutzt werden!

» Einjährige, zweijährige und mehrjährige Kräuterpflanzen

Auch gehört zum Kräutergarten-Wissen, dass es einjährige, zweijährige und mehrjährige Kräuterpflanzen gibt und diese einzelnen Kräuter gerade beim Gießen sehr unterschiedliche Wassermengen benötigen – Schnittlauch z.B. benötigt viel Wasser, die Melisse weitaus weniger, usw.





» Kräutergarten in der Nähe des Hauses anlegen

Überdies sollte sich der Kräutergarten immer in unmittelbarer Nähe des Hauses befinden, damit die Kräuter jederzeit während des Kochens frisch geerntet werden können. Eine Fläche von ca. 2 bis 5 Quadratmeter reicht für einen Kräutergarten dabei vollkommen aus.

» Tipp: Optimal ist bei Kräutern natürlich das Anlegen eines Hochbeetes, wo sie sich später äußerst bequem ernten lassen. Optisch hübsch anzusehen ist aber auch eine Kombination in Form eines Kräuter-Steingartens oder das Anlegen einer Kräuterspirale.

Schritt 2 – Kräuterauswahl

Die Kräuterauswahl für den eigenen Kräutergarten ist heute extrem vielseitig. Grund hierfür ist, dass der Gartenfachhandel immer mehr Sorten anbietet, die sich den vor Ort vorherrschenden klimatischen Bedienungen ohne weiteres anpassen. Sehr beliebte einjährige Kräuter sind z.B. Kresse, Dill (Gurkengewürz), Kerbel, Koriander oder Majoran. Zu den zweijährigen und mehrjährigen Pflanzen zählen unter anderem Petersilie, Schnittlauch, Oregano, Minze, Basilikum, Lavendel, Salbei, Zitronenmelisse, Liebstöckel (auch Maggi-Kraut genannt), Thymian, Kümmel, Rosmarin, usw.

Schritt 3 – Kräuter aussäen/einpflanzen

Kräuter einpflanzen
© svehlik / stock.adobe.com

» Einjährige Kräuter:

Einjährige Kräuter werden als Samen im Kräutergarten ausgesät. Der beste Zeitpunkt ist hierfür meist Mitte Mai, wenn kaum mehr Bodenfrost zu befürchten ist – hierbei die Packungsbeilagen berücksichtigen. Während der ersten Tage kann der frisch ausgesäte Kräutersamen noch mit etwas Gartenvlies abgedeckt werden, damit sich die Kräuterpflänzchen optimal im Erdboden entwickeln (keimen).

» Zweijährige und mehrjährige Kräuter:

Zweijährige und mehrjährige Kräuter hingegen werden entweder schon im September ausgesät oder bereits als Staudenpflanzen im Frühjahr oder Herbst im Kräutergarten eingepflanzt.

» Tipp: Bei Kräutern sollte weitgehend auf chemische Düngemittel verzichtet werden, da diese oftmals den Geschmack einzelner Kräuter stark beeinflussen können. Völlig ausreichend ist zumeist eine einmalige Kompostdüngung der Kräuterpflanzen im Frühjahr und/oder Herbst, wenn zugleich das Unkraut im Kräutergarten entfernt wird.

Schritt 4 – Pflege der Kräuter

» Kräuter gießen

Die beste Zeit zum Kräuter gießen ist entweder am frühen Vormittag, wenn die Sonnenstrahlen noch nicht ihre volle Kraft erreicht haben, da das Wasser sonst die Kräuter verbrennen könnte, oder aber in den Abendstunden, wenn die Sonne langsam wieder abtaucht. Die meisten Kräuter benötigen sowieso nicht allzu viel Wasser, außer z.B. Petersilie, Schnittlauch und Kümmel, etc.

» Boden regelmäßig auflockern

Es gilt für den Gärtner im Zusammenhang mit dem Gießen darauf zu achten, dass die Bodenoberfläche eines Kräutergartens immer gleichmäßig locker bleibt, denn verkrustete Oberflächen lassen nicht mehr genügend Wasser zu den Kräuterwurzeln durchdringen – mit einer kleinen Gartenharke stets die Bodenoberfläche etwas auflockern.

Fazit

Es ist also gar nicht so schwer, einen eigenen Kräutergarten anzulegen. Und wer keinen eigenen Garten besitzt, arbeitet nach dem Grundsatz, dass ein Mini-Kräutergarten selbst auf kleinstem Raume Platz finden kann. Denn der Anbau von Kräutern lässt sich sogar am Küchenfenster, auf dem Balkon oder in einem kleinen Vorgarten realisieren lässt.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

2 Kommentare

  1. Sigrid Drescher on

    Ich hab da mal eine Frage.
    Gibt es Tipps wie Kräuter im Balkonkasten auf der Küchenfensterbank ( draußen) den Winter gut überstehen können? Abdecken, Gießverhalten u.s.w.?
    Wäre schön eine Rückantwort zu erhalten.
    LG S.D.