Wenn die Temperaturen draußen noch nicht allzu beständig sind, können Sie Ihre Möhren auch drinnen vorziehen. Dennoch ist diese Methode nicht ganz einfach.

Möhren vorziehen
Möhren vorziehen für eine frühe Ernte | © New Africa / stock.adobe.com

Möhren sind in deutschen Gärten sehr häufig vertreten, sie zählen zu den ältesten einheimischen Gemüsearten. Ihr Anbau ist nicht besonders schwer und sie sind in der Küche sehr vielseitig einsetzbar. Normalerweise bringen die meisten Hobbygärtner die Samen direkt im Freiland aus. Möhren gehören also normalerweise nicht zu dem typischen Gemüse, welches vorgezogen wird. Das liegt vor allem daran, dass Karotten ziemlich schnell erntereif sind. Sie können das Wurzelgemüse sogar mehrmals in einer Saison nachsäen.

Dennoch ist es natürlich auch bei Karotten möglich, diese auf der Fensterbank oder im Frühbeet vorzuziehen. Allerdings muss man dazu sagen, dass der Ertrag normalerweise besser ist, wenn Sie die Aussaat direkt ins Freiland vornehmen.

Möhren vorziehen – So wird’s gemacht:

❀ Möhren anziehen im Haus

Schon ab Februar oder März können Sie mit der Anzucht von Gemüse auf der Fensterbank beginnen. Neben dem Saatgut brauchen Sie entweder eine spezielle Anzuchterde oder alternativ auch mit Sand versetzte und gesiebte Komposterde.

Die Töpfe für die Anzucht sollten einen Durchmesser und eine Höhe von mindestens acht Zentimetern haben, nur so sind ausreichend Platz und Standfestigkeit gewährleistet. Damit das Gießwasser abfließen kann und dabei nichts verschmutzt, besorgen Sie sich am besten noch passende Untersetzer dazu.

Die Pflanzgefäße sollten Sie später an einem hellen Fenster platzieren, wo die Temperaturen möglichst konstant bei etwa 20 Grad liegen. Die Töpfe befüllen Sie so hoch mit der Erde, dass bis zum Rand noch etwa ein Zentimeter bleibt. Die Erde wird dann vor dem Bepflanzen noch angefeuchtet, sie darf allerdings nicht nass sein. Im Abstand von jeweils zwei Zentimetern machen Sie kleine Vertiefungen von ein bis zwei Zentimetern und geben ein paar Samen hinein.

❀ Pflege der Keimlinge

Sobald die Pflänzchen aus der Erde sprießen, dürfen Sie nur ganz vorsichtig gießen und erst dann, wenn die Erde trocken ist. Besser als das Gießen ist es, wenn Sie die Töpfe ab und zu in eine mit Wasser befüllte Schale stellen. So kann die Erde Wasser aufnehmen, ohne dass Gefahr von oben droht. Die Erde wird auch nicht zu nass, so dass Fäulnis vorgebeugt werden kann.

❀ Pikieren der Jungpflanzen

Sobald die Keimlinge zwei bis drei Wochen alt sind, müssen sie vereinzelt werden. (Lesetipp: Möhren vereinzeln – Platz schaffen für größeren Ertrag) Nur so haben sie genügend Platz zum Wachsen und können kräftige Wurzeln ausbilden. Mit einem Pikierstab oder dem Stiel eines Löffels heben Sie die Keimlinge vorsichtig mitsamt dem Wurzelballen aus dem Topf.

Anschließend trennen Sie die Pflänzchen ganz behutsam voneinander und sortieren schwächliche Exemplare gleich aus. Die kräftigen Keimlinge bekommen die Wurzeln noch etwas gekürzt, dann setzen Sie sie einzeln in mit Erde befüllte Töpfe um. In der weiteren Zeit werden die Möhren mäßig gegossen.

Sobald die Eisheiligen vorbei sind, also etwa Mitte/Ende Mai, können Sie die jungen Pflanzen dann in den Garten umsetzen.

Welches Gemüse Sie nicht neben die jungen Möhren pflanzen sollten, erfahren Sie im folgenden Artikel: Möhren säen und ernten – mehrmals in einer Saison.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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