Wenn in Ihrem Garten, trotz sorgfältiger Pflege, nichts mehr richtig gedeiht, kann das an der Bodenqualität liegen. Jetzt ist eine Nährstoffanalyse angebracht!

Nährstoffanalyse
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Auch mit viel Erfahrung ist es für einen Hobbygärtner nicht immer einfach, den realistischen Nährstoffvorrat im Boden richtig einzuschätzen. Trotz guter Lichtverhältnisse und eigentlich guter Art des Bodens, kümmern Pflanzen vor sich hin oder bekommen sogar Krankheiten. Nicht nur ein Nährstoffmangel kommt hier als Grund in Betracht.

Nährstoffe können Ihren Pflanzen auch schaden

Die wichtigsten Nährstoffe, die Ihre Pflanzen für die Entwicklung und zum Wachsen benötigen, sind Phosphor, Magnesium, Kalium und Stickstoff. Diese können Sie Ihren Pflanzen durch Düngegaben zuführen.

Tipp: Damit Ihre Pflanzen die Nährstoffe aufnehmen können muss der Boden einen bestimmten pH-Wert aufweisen. In den meisten Fällen liegt dieser zwischen 7 und 8.

Achten Sie aber darauf, dass Sie Ihren Pflanzen nicht zu viel Dünger verpassen. Damit schaden Sie Ihren Pflanze mehr als Sie vielleicht denken. Phosphor und Kalium reichern sich nämlich im Boden an – mit jeder Düngergabe mehr. Wird die kritische Menge an Phosphor und Kalium im Boden überschritten, wird das Pflanzenwachstum gehemmt.

Und auch eine Überversorgung mit Stickstoff wirkt sich negativ auf die Entwicklung der Pflanzen aus. Denn dadurch produziert die Pflanze zu viele Aminosäuren und Eiweiße und hat nicht mehr genügend Kraft für die Bildung von Festigungsgewebe. Folgen können zu schnelles Wachstum, zu weiche und labile Blätter und Sprossen oder auch eine Vergeilung der Pflanze sein.

Bodenanalyse schafft Klarheit

Um herauszufinden, warum Ihre Pflanzen nicht so recht gedeihen wollen, eignet sich eine Bodenanalyse. Die Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalten, kurz LUFA genannt, führen die Analysen durch.

Nach erfolgter Analyse erhalten Sie eine Auswertung mit verlässlichen Aussagen zur Bodenart, zum Nährstoffgehalt und zum pH-Wert. Darauf basierend erhalten Sie auch gezielte Düngeempfehlungen und eventuelle auch eine Empfehlung zur Behandlung des Bodens mit Kalk. Dies ist dann erforderlich, wenn der Boden zu sauer ist.

Wenn Sie eine Bodenanalyse durchführen lassen möchten, können Sie sich an die VDLUFA in Darmstadt wenden. Dort erhalten Sie alle wichtigen Informationen zum Ablauf und auch zu den Kosten einer Nährstoffananlyse. Sinnvoll ist die Bodenanalyse immer in der Zeit zwischen Herbst und dem folgenden Frühjahr.

Bodenprobe entnehmen

Möchten Sie Ihren Boden analysieren lassen, ist es erforderlich mehrere Bodenproben im betreffenden Bereich zu entnehmen. Dabei gilt, dass
Sie auf 100 m² 20 Proben entnehmen sollten. Achten Sie dabei darauf, dass Sie immer die Probe aus der gesamten Wurzelzone entnehmen. Für eine Rasenfläche müssten Sie demnach etwa zehn Zentimeter in die Tiefe gehen, im Gemüse- oder Staudenbeet um die 30 Zentimeter und für Obstgehölze etwa 60 Zentimeter.

Haben Sie alle Proben entnommen, mischen Sie diese gut durch und entfernen Sie eventuell vorhandene Pflanzenreste. Für die Bodenanalyse reichen etwa 500 Gramm aus

Tipp: Da Stickstoff sehr mobil ist, schwankt die Konzentration im Boden enorm. Möchten Sie den Stickstoffgehalt im Boden analysieren lassen, müssen Sie die Probe sofort tief gefrieren und sie in diesem Zustand an das Bodenlabor senden.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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