Sie lieben den mediterranen Flair, den Ihr Olivenbaum in Ihrem Garten versprüht? Dann vermehren Sie ihn doch einfach. Das ist leichter als Sie denken und Sie können noch mehr von der Mittelmeer-Atmosphäre in Ihrem Garten genießen.

Olivenbaum vermehren
In Gegenden mit mildem Klima kann der Olivenbaum auch im Freiland kultiviert werden – © hcast / stock.adobe.com

Der mediterrane Olivenbaum (Olea europaea) hält als Kübelpflanze in immer mehr Gärten, auf Terrassen und Balkonen Einzug. Kein Wunder, er versprüht ohne viel drum herum mediterranes Flair. Dass sich manch einer daran nicht satt sehen kann, ist nur allzu verständlich. Wie wäre es denn mit einem weiteren Exemplar, um den Ausblick zu erweitern?

Olivenbäume lassen sich ganz einfach selbst vermehren. Das funktioniert mittels Stecklingen und sogar mit dem Samenkern der Olive selbst. Dies dauert zwar etwas länger, aber mit reichlich Pflege und Wärme klappt auch das.

Olivenbaum vermehren – 2 Möglichkeiten vorgestellt

Vermehrung durch Stecklinge

➤ Für die Vermehrung mit Stecklingen sind junge, noch nicht verholzte Zweige eines Olivenbaums optimal geeignet. Schneiden Sie im Frühjahr Triebe mit einer Länge von fünf bis zehn Zentimetern, an denen sich idealerweise einige Augen befinden ab. Die Schnittkante sollte möglichst schräg sein.





➤ Entfernen Sie anschließend die unteren Blätter des Ablegers. Dann kommt der Steckling in einen Topf mit Anzuchterde. Nicht zu tief stecken, dann entwickeln sich die neuen Wurzeln besser.

➤ Jetzt müssen Sie nur noch leicht angießen, den Topf warm stellen – ideal sind Temperaturen um circa 25° Celsius – und in den nächsten Wochen die Erde immer feucht halten. Dann zeigen sich bald kleine Blätter. Die Blättchen sind ein Zeichen dafür, dass sich am Steckling Wurzeln gebildet haben.

Hier eine kleine Video-Anleitung dazu:

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Umtopfen:

Der Olivenbaum wächst sehr langsam. Er bleibt also im ersten Jahr am besten im Anzuchttopf. Wenn der Topf groß genug ist, können Sie mit dem Umsetzen auch länger warten. Die Topfgröße sollte an das Wachstum angepasst sein, in zu großen Töpfen wachsen die Wurzeln zu schnell. Als Faustregel gilt (auch später, wenn der Olivenbaum im Kübel auf der Terrasse steht): Der Topf sollte etwa um ein Drittel größer sein als die Baumkrone.

Wenn die junge Pflanze kräftig genug ist, können Sie den Topf im Sommer gut ins Freie stellen. Das Auspflanzen ins Freiland ist nur ratsam, wenn Sie in einer Gegend mit sehr mildem Klima wohnen. Besser aufgehoben ist das Olivenbäumchen im Kübel.

Vermehrung durch Samenkern

Eins vorweg: Oliven aus dem Glas oder gar aus dem Martiniglas eignen sich nicht. Planen Sie also einen Urlaub in der Toskana oder fragen Sie in einer Gärtnerei, ob Sie frische, vollreife Oliven bekommen. Die Keimfreudigkeit ist unterschiedlich. Außerdem kann es passieren, dass sich nur Wildlinge entwickeln.

➤ Befreien Sie den Kern vom Fruchtfleisch und legen Sie ihn über Nacht in handwarmes Wasser. Damit der Kern besser keimt, schleifen Sie ihn mit Schleifpapier leicht an.

➤ Jetzt kommt der Kern in einen Topf mit Anzuchterde. Sie können mehrere Kerne in einen Topf stecken, weil oft nicht alle Kerne keimen. Über die Samenkerne kommt eine dünne Schicht Erde. Halten Sie das Substrat immer leicht feucht. Der Topf steht am besten an einem warmen und hellen Ort. Eine Temperatur von mindestens 25° Celsius ist optimal.

➤ Nun heißt es abwarten! Es kann einige Wochen dauern, bis die Kerne zu keinem beginnen. Umso größer ist die Freude, wenn sich die ersten zarten Triebspitzen zeigen.

Auch hierzu eine kleine Video-Anleitung:

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Kurze Zusammenfassung:

  • Junge Triebe schneiden und als Stecklinge verwenden
  • Anzuchterde immer feucht halten
  • Topf warm und hell stellen
  • Reife Olivenkerne einweichen, anschleifen und in Anzuchterde stecken
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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