Einen Pfirsichbaum aus eigenen Kernen zu vermehren hört sich zunächst einmal sehr schwer an. Das ist es aber gar nicht. Mit etwas Geduld wird es auch Ihnen gelingen.

Aus Apfel-, Kirsch- und Birnenkernen lassen sich nur selten Pflanzen ziehen, die später auch schöne und essbare Früchte tragen. Hier bedarf es der professionellen Hand, um aus einem kleinen Trieb einen schönen und tragenden Baum zu ziehen. Der Pfirsich dagegen ist nicht so anspruchsvoll. Er hat für Hobbygärtner den entscheidenden Vorteil, dass er ein selbstfruchtbares Gewächs ist. Ein Pfirsichbaum trägt also nicht selten Früchte, die aus einer Selbstbestäubung stammen. Dabei wird ausschließlich das Erbgut der Mutterpflanze übergeben. Allerdings erfolgt eine Pollenbestäubung durch Bienen aber auch nur dann, wenn ein benachbarter Pfirsichbaum vorhanden ist.

Während bei Birnen, Süßkirschen und Äpfeln die Befruchtung mittels Bestäubung durch die Pollen einer anderen Sorte erforderlich ist, kann der Pfirsich sehr viel einfacher zur Frucht angeregt werden.





Voraussetzungen für ein gutes Gelingen

Wenn Sie Pfirsichkerne von Früchten aus dem Supermarkt in den Boden stecken, dann werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nur kleine Pflänzchen erhalten, die immer etwas mickrig bleiben. Wenn Sie einen richtigen Pfirsichbaum heranziehen möchten, dann brauchen Sie so genannte kernechte Sorten. Kernecht bedeutet, dass sich die Eigenschaften der Mutterpflanze auf den Sämling übertragen. Kernechte Sorten sind z.B.:

  • Kernechter vom Vorgebirge (Spätpfirsich/mittelgroß/saftig)
  • Proskauer (saftig süß/sehr frosthart/selbstfruchtbar)
  • Naundorfer Kernechter (groß/saftig/reicher Ertrag)

Es wäre also von Vorteil, wenn Sie schon einen kernechten Pfirsichbaum im Garten zu stehen hätten. Davon könnten Sie dann gleich die Kerne nehmen. Ansonsten einfach mal in der Nachbarschaft herumfragen, ob jemand einen kernechten Pfirsichbaum im Garten zu stehen hat und sich dann ein paar Früchte geben lassen.

Pfirsich vermehren – So geht’s!

Um die Kerne zu einer Pflanze zu ziehen, müssen Sie diese zunächst einmal stratifizieren, also den Kern einer Kältebehandlung unterziehen. Das bedeutet konkret, dass Sie die Pfirsichkerne über den Winter in einer Kiste mit feuchtem Sand aufbewahren müssen. Entweder im Keller oder in der Garage. Wichtig ist nur, dass die Temperatur 7°C nicht überschreitet. Alternativ dazu können Sie die Kerne aber auch in einem Frühbeet lagern. Diese Stratifikation dient dazu, die Keimfähigkeit der Kerne zu verbessern.

Ist das Frühjahr gekommen, können Sie die Kerne in Töpfe mit entsprechender Anzuchterde setzen. Wichtig ist anschließend, dass Sie die Erde immer schön feucht halten. Sie können die Pfirsichkerne aber auch direkt zwei Zentimeter tief in den aufgelockerten Gartenboden einpflanzen. Eine leicht überschattete Stelle im Garten ist dabei der beste Standort.

So geht es auch:

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Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

3 Kommentare

  1. Einfacher geht es so:
    Einfach Kerne nach dem Verzehr oder Marmelademachen in den Thermokomposter schmeißen.
    Wenn  ihr dann nächstes Jahr den Kompost aufs Gemüsebeet verteilt, werdet ihr mit unzähligen Pfirsichschößlingen belohnt.

    • Siegfried Kliematz on

      Pfirsich- oder Aprikosenkerne können immer gesteckt werden. Wichtig ist aber, tolerante Sorten gegen die gefürchtete Kräuselkrankheit verwenden. Oft kommen aber auch kleine Senker aus den Kernen der herabgefallenen Früchte unter dem Baum. Diese können nach ca drei bis fünf Jahren guter Pflege als Jungbaum Verwendung finden. Wann mit der ersten Ernte zu rechnen ist, kann ich nicht sagen.

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