Pflasterklinker bieten einen ganz besonderen Charme auf Terrassen und Einfahrten. Die Vorbereitung und Planung benötigt jedoch etwas Zeit.

Klinkersteine pflastern: Anleitung
Klinkerpflaster bieten einen besonderen Charme – © jörn buchheim / stock.adobe.com

Gepflasterte Flächen aus Betonsteinen hat so gut wie jeder, auch Holz findet sich auf vielen Grundstücken wieder. Im Bereich der Einfahrt ist von Holz aber eher abzuraten. Holz ist nicht unbedingt dafür geschaffen ständig mit dem Auto darüber hinweg zu fahren. Außerdem muss Holz regelmäßig gepflegt und nachbehandelt werden, damit es den Witterungsverhältnissen standhält.

Klinkersteine gehören zwar mit zu den teuersten Pflasterarten, aber sie hinterlassen ihren ganz eigenen Charme. Während es diese Steine in der Vergangenheit oft nur in Rottönen gab, können Sie jetzt schon aus einer größeren Produktpalette von gelblich bis fast schwarz aussuchen. Wichtig ist nur, dass es auch zur Hausfassade passt. Denn das Gesamtbild soll schließlich auch ausnahmslos gefallen.

Große Firmen wie Röben und Wienerberger bieten Ihnen eine Großzahl an verschiedenen Klinker. In einem Baustoffhandel vor Ort oder einem Baumarkt in Ihrer Nähe haben Sie sicherlich die Möglichkeit, sich die Steine genau anzusehen.

» Vorteile von Pflasterklinkern

Gerade im Einfahrtbereich oder auch auf Terrassen haben Pflasterklinker entscheidende Vorteile. Klinker sind besonders hart gebrannt und dementsprechend auch wetterfester als Holz und Betonsteine. Sie können nur sehr wenig Feuchtigkeit aufnehmen, sodass sie im Winter garantiert frei von Frost sind.

Ein weiterer Vorteil ist die Robustheit, was sich natürlich gerade im Bereich Fahrzeuge als positiv darstellt. Wichtig ist hier nur der entsprechende Unterbau für die Tragfähigkeit.

Einfahrt mit Pflasterklinkern verlegen – Schritt für Schritt Anleitung

Wenn Sie Ihre Pflasterklinker bekommen haben, kann es auch schon mit der Vorbereitung der Tragfläche losgehen.

Bevor Sie gleich loslegen, sollten Sie sich alle Materialien und eventuell benötigte Maschinen bereit stellen. Wenn Sie erst einmal angefangen haben, möchten Sie schließlich auch durchziehen und nicht wegen fehlender Dinge pausieren müssen.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Pflastersteine verlegen besonders für Ungeübte ganz schön in den Rücken gehen kann. Nicht nur allein das Verlegen, sondern auch das ständige Transportieren der Steine mit der Karre ist anstrengend. Deshalb sollten Sie überlegen, ob Sie sich für die kurze Bauzeit einen Hubwagen oder eventuell sogar Gabelstapler ausleihen. So können Sie je nach Bedarf die Steine an die richtige Stelle fahren, ohne dabei abends mit schmerzendem Rücken auf der Couch zu liegen. Firmen wie beispielsweise cegema.de bieten deutschlandweit ein großes Netzwerk für die Vermietung unterschiedliche Baufahrzeuge. Aber auch einige Baufirmen vor Ort verleihen oft ihre Fahrzeuge gegen einen Unkostenbeitrag an private Personen. Nachfragen erspart Ihnen viel Zeit und einen hohen Kraftaufwand.

So, wenn Sie dann alles organisiert haben, kann es ja losgehen.

➥ Schritt 1: Vorbereitungen

Bevor Sie Ihre neuen Pflasterklinker verlegen können, müssen Sie sich um den Unterbau kümmern. Ohne diesen werden Sie nämlich nicht viel Freude an den Klinkern haben.

Je nach Beschaffenheit Ihrer Anlage, müssen Sie die zu pflasternde Fläche erst einmal ausheben. Unter die Pflastersteine muss eine Tragschicht eingebracht werden, damit die Steine später auch die Last der Autos halten können.

Bei Pflasterarbeiten muss ein Gefälle von 2,5 Prozent eingeplant werden. Das Gefälle muss natürlich vom Haus weg führen. Spannen Sie sich dazu am besten Schnüre, an denen Sie sich jederzeit orientieren können.

➥Schritt 2: Aushub durchführen

Nun können Sie die Auskofferung durchführen. Je nach Fläche entweder mit einem Spaten oder schneller geht es natürlich mit einem Bagger. Graben Sie so tief, dass Sie nach dem Aushub mindestens 20 Zentimeter unter der fertigen Höhe des Pflasters liegen. Rütteln Sie die ausgehobene Fläche nun am besten mit einem Rüttler oder alternativ auch mit einem Erdstampfer fest. Rüttler können Sie auch in vielen Baumärkten ausleihen. Hornbach.de bietet beispielsweise in vielen Städten genau so einen Service an.

➥ Schritt 3: Tragschicht einbringen

Damit die Steine später nicht absinken und schlimmstenfalls platzen, müssen Sie eine Tragschicht einbringen. Diese sollte aus einem Sand-Schotter-Gemisch (Körnung 0-32) bestehen und mindestens 10 bis 30 Zentimeter hoch sein. Auch diese muss anschließend wieder festgerüttelt werden, damit alles stabil bleibt. Denken Sie auch hierbei an das Gefälle.

➥ Schritt 4: Bettungsmaterial auftragen

Nachdem die Tragschicht fertig ist, wird ein so genanntes Bettungsmaterial aufgetragen. In dieses „Bett“ werden dann die Klinker verlegt. Das Bettungsmaterial besteht meist aus Brechsand oder Splitt. Verteilen Sie diese Masse gleichmäßig auf die zu pflasternde Fläche und ziehen Sie diese Fläche mit einer Abziehplatte ab. Je besser Sie die Vorbereitungen durchführen, umso leichter ist das Verlegen anschließend. Dann müssen Sie einfach nur noch drauflegen und fertig.

➥ Schritt 5: Klinkerpflaster verlegen

Jetzt kommt der schönste Teil – endlich sieht man dann auch Ergebnisse. Wie Sie die Pflasterklinker verlegen, hängt ganz von Ihren Wünschen und Vorstellungen ab. Unter theilmeier.de finden Sie eine Übersicht mit neun verschiedenen Verlegemustern. Einige sind recht einfach und zügig verlegt, andere dafür etwas aufwendiger. Entscheiden Sie. Die Klinker werden dementsprechend verlegt und mit einem Gummihammer leicht angeklopft.

➥ Schritt 6: Klinkerpflaster verdichten

Damit die Klinkersteine anschließend auch einen festen Halt haben, müssen Sie zum Schluss verdichtet werden. Dazu eignet sich Kies am besten. Dieser wird flächenbreit verteilt und anschließend mit einem Besen in die Fugen gefegt. Zum Schluss noch Wasser drauf und einschlämmen lassen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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