Wer im Garten nicht ausreichend Platz für Sonnenblumen hat, muss darauf nicht verzichten. Sonnenblumen gedeihen auch in Töpfen und Kübeln prächtig. Wichtig dafür sind nur die richtigen Sorten.

Sonnenblume als Topfpflanze
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Sonnenblumen sind uns bekannt. Gerne stehen sie in Gärten und Vorgärten, ragen über Büsche, Rosenstöcke und teils weit über Zäune und Hecken. Ihre Köpfe neigen sich der Sonne entgegen und beinahe wirkt es, als würden sie die Sonne morgens begrüßen und abends verabschieden.

Aber Sonnenblumen benötigen nicht unbedingt den Garten. Sie gedeihen auch in Töpfen wunderbar. Vorausgesetzt: Sie halten sich an unsere Tipps.

» Einpflanzen oder selber ziehen?

Bereits vorgezogene und in dekorative Töpfe eingepflanzte Sonnenblumen können Sie mühelos im Handel kaufen. Sie haben jedoch auch die Möglichkeit, Sonnenblumen eigenständig auszusäen und im Topf großzuziehen. Die Samen gibt es in Gärtnereien, in Baumärkten und im Fachhandel. Natürlich können Sie auch Samen von Sonnenblumen aus dem Garten sammeln und im Blumentopf aussäen.

Die Freude über die Blume wird jedoch nur kurze Zeit halten, sofern Sie die Pflanze nicht direkt in einem großen Kübel ziehen. Für Blumentöpfe auf der Fensterbank oder auf dem Küchentisch eignen sich eher die kleineren Sorten:

  • Pacino – ausgewachsen erreicht sie eine Höhe von ungefähr 30 Zentimetern (gibt’s z.B. hier)
  • Teddybär – mit vierzig Zentimetern ist diese Sonnenblume für mittelgroße Töpfe geeignet (gibt’s z.B. hier)
  • Big Smile – diese Sorte repräsentiert die Gartensonnenblume. Die Blüte ist sonnengelb und wird in der Mitte von einem schwarzen Kreis beschrieben. Wuchshöhe: bis 30 Zentimeter
  • Sunspot – diese Art wächst bereits bis zu 60 Zentimeter hoch und besitzt eine große Blüte. Für große Blumentöpfe und Kübel geeignet (gibt’s z.B. hier)

Zum Aussäen benötigen Sie nicht viel. Ein ausreichend groß bemessener Blumentopf mit Abflussöffnung, Blumenerde und eine Schale, die das überflüssige Gießwasser auffängt, genügen voll und ganz. Sie können durchaus mehrere Pflanzen gemeinsam in einem Topf ziehen. Bedenken Sie nur, dass Sie in diesem Fall einen größeren Topf wählen müssen. Ist der Topf zu klein, müssen Sie die Pflanze umtopfen, wodurch die Sonnenblume Schaden nehmen kann. Das Aussäen ist schließlich sehr einfach:

1 Füllen Sie Erde in den Blumentopf. Haben Sie die Möglichkeit, eine Drainage anzulegen, empfehlen wir Ihnen diese Variante. Hierzu geben Sie auf den Boden des Topfes Steine, ein wenig Styropor, Tonscherben oder Kies.

2 Die Blumenerde füllen Sie direkt auf die Drainage. Als Blumenerde eignet sich durchaus Kompost, den Sie mit gewöhnlicher Pflanzerde vermengen können.

3 Nun kommen die Samen ins Spiel. Je nach Topfgröße legen Sie zwischen zwei und zehn Samen in die Erde. Wählen Sie die paarweise Aussaat. Da zumeist nicht alle Samen keimen, ergibt diese Vorgehensweise später ein angenehmes Wuchsbild. Die Samen drücken Sie einfach in die Erde.

Nun müssen Sie die Pflanze einfach nur noch angießen.

» Vom Samen zur Pflanze

Damit Sonnenblumensamen keimen, benötigen sie viel Wasser. Daher sollten Sie die Pflanzen regelmäßig und viel gießen. Wir empfehlen Ihnen einen Intervall von zwei Tagen, es sei denn, der Boden trocknet aus. Die Sonnenblume benötigt dauerhaft feuchte Erde, um zu keimen und Setzlinge zu bilden.

Im Regelfall sehen Sie innerhalb von acht Tagen, ob Ihr Werk gelungen ist. Sobald Sie die ersten zarten Pflänzchen entdecken, warten Sie noch einige Tage ab, damit sie sich entwickeln können. Je nachdem, wie viele Samen ausgetrieben haben, müssen Sie einzelne Setzlinge nun vorsichtig aus dem Topf entfernen und in einen eigenen Topf einsetzen:

4 Die Setzlinge werden ungefähr 2,5 Zentimeter tief in die lockere Erde eingepflanzt. Damit sie genügend Raum zum Gedeihen haben, ist ein Abstand von zehn Zentimetern angeraten.

5 Gießen Sie sowohl die neu eingepflanzten Setzlinge wie auch die zuerst ausgesäten Jungpflanzen regelmäßig weiter.

6 Das Gießintervall erhöht sich, sobald die Pflanze eine Höhe von dreißig Zentimetern erreicht hat.

» Standort für die Sonnenblume

Eigentlich als typische Gartenpflanze bekannt, bevorzugt die Sonnenblume auch im Pflanztopf einen hellen und sonnigen Standort. Wählen Sie möglichst eine Fensterbank, die sich den Großteil des Tages im Sonnenlicht befindet.

Vorsicht: Die Sonnenblume ist nicht sonnenempfindlich, sondern verträgt keinen Schatten. Trotzdem sollten Sie darauf achten, dass die Blätter nicht mit einer Fensterscheibe in Berührung kommen, da die Hitzeentwicklung zu groß ist.

» Pflege der Sonnenblume im Topf

Licht und Wasser sind die beiden Elemente, auf die eine Sonnenblume keinesfalls verzichten kann – das gilt auch für die Topfpflanzen. Achten Sie stets darauf, dass die Erde nicht austrocknet, und gießen Sie ausgewachsene Pflanzen täglich. Geben Sie doch einmal zu viel Wasser, kommt Ihre Drainage beziehungsweise der Abfluss des Topfes ins Spiel.

Es ist ratsam, dass Sie Sonnenblumen wöchentlich mit einem stickstoffhaltigen Dünger versorgen. Dieser muss nicht unbedingt künstlich sein, auch eine aus Brennnesseln hergestellte Jauche, Hornspäne oder Kompost eignen sich zur Nährstoffversorgung.

» Achtung: Die Sonnenblumenkerne der kleinen Sorten sind aufgrund der Zuchtrichtung, die häufig mit dem Einstreuen von Hormonen einhergeht, nicht essbar. Sie können daher mühelos künstlichen Dünger verwenden.

Weitere Pflege benötigt Ihre Sonnenblume nicht. Selbst verblühte Blütenköpfe brauchen Sie nicht zu entfernen, da sie am Stiel noch weiterreifen. Der einzige Grund, aus dem Sie zu einer Schere greifen sollten, ist das Trocknen der Blüten. Entfernen Sie hierzu die Blüte, bevor sie sich vollständig geöffnet hat.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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