Wenn es um Terrassendielen geht, haben Sie unter anderem die Wahl zwischen Kunststoff und Holz. Beide Materialien haben Ihre Vorzüge.

Terrassendiesen aus Kunststoff oder Holz?
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Jede Terrasse ist mehr oder weniger den Witterungseinflüssen ausgesetzt. Im Winterhalbjahr türmt sich hier der Schnee, aus dem sich im Frühjahr oft sehr langsam abfließendes Schmelzwasser bildet. Diese lang anhaltende Belastung durch Feuchtigkeit belastet Terrassenhölzer und auch ihren Unterbau sehr stark. Im Sommer ist es hingegen vor allem die UV-Belastung bei intensiver Sonneneinstrahlung, die viele Hölzer zum Ausbleichen bringt. Ganzjährig sind alle Terrassenhölzer und auch alternative Kunststoffe von Temperaturschwankungen und Ausdehnungsprozessen betroffen.

Insgesamt gesehen, ergibt sich aus all diesen Punkten, dass jede Terrasse entsprechend ihres Aufbaus das ganze Jahr über mehr oder weniger stark strapaziert wird. Deshalb ist die Wahl des richtigen Materials ausschlaggebend für die Langlebigkeit und die Freude am sommerlichen Leben im Grünen. Aber welches Material ist denn nun eigentlich besser? Kunststoff oder Holz?

Der nachfolgende Vergleich zeigt Ihnen, nach welchen Kriterien die Entscheidung zwischen Terrassendielen aus Holz oder Kunststoff erfolgen sollte.

Vorab noch kurz ein Hinweis zu den Materialien

» Terrassendielen aus Holz:
Douglasie, Cumaru, und Bangkirai kommen hier am häufigsten zum Einsatz. Mehr dazu weiter unten.

» Terrassendielen aus Kunststoff:
Keine Angst, hier wird nicht irgendein billiges Plastik eingesetzt, sondern hochwertiges WPC-Materiel. Details dazu können Sie hier nachlesen:
» https://www.casando.de/gartenundfreizeit-terrassendielen-wpc/

Kriterien für die Entscheidung und Vergleich der Materialien

» Lage der Terrasse/klimatische Bedingungen:

Lage der Terrasse
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Ständig bestehende Feuchtigkeitseinwirkung ist der größte Feind des Terrassenbelages. Eine Terrasse in Nordlage wird zwar an ihrer Oberfläche bei anhaltenden Trockenperioden abtrocknen, der Unterbau braucht indessen aber sehr lange Zeit, um die eingedrungene Feuchtigkeit abzubauen. Feuchtigkeit dringt jedoch auch von unten in das Holz ein.

Deshalb sollten Terrassen in Nordlage niemals mit Terrassendielen aus Holz, sondern mit deren Alternative aus WPC-Terrassendielen belegt werden. Bei Ostlagen gilt dies in eingeschränktem Maße genauso, denn wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat, liegt eine Ostterrasse vor dem Haus längst im Schatten.

Klimatische Bedingungen ergeben sich aber auch aus der regionalen Lage. Im Nordstau der Mittelgebirge sind länger anhaltende Regenperioden sehr viel häufiger als im Südschwarzwald oder in der Lausitz. Diese Statistik können Sie sich, wenn Sie vor der Entscheidung zwischen Holzdielen oder WPC stehen, bei Ihrem zuständigen Wetteramt erfragen.

» optisches Erscheinungsbild:

Kunststoffdielen:

Optik der Terrasse
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Der Werkstoff WPC besteht aus einer Mischung, die sich aus Holzfasern, Polyethylen und Zusatzstoffen wie UV-Blockern und Farbpigmenten zusammensetzt. Das Material wird bei der Herstellung der Dielen unter hohem Druck gepresst und erhält sein gleichmäßiges Dekor.

Holzdielen:

Gerade dieses gleichmäßige Dekor ist es jedoch, welche viele Bauherren als Nachteil in der Ansichtsgüte betrachten. Sie lieben viel mehr die abwechslungsreiche Maserung und das Farbenspiel des natürlich gewachsenen Holzes. Aber auch hier bestehen noch große Unterschiede zwischen völlig einfarbigen Harthölzern wie Massaranduba und anderen Holzarten, die bereits innerhalb einer Diele drei bis vier verschiedene Farbtöne enthalten.

Die Entscheidung zwischen Terrassendielen aus Holz oder Kunststoff steht auch immer in engem Zusammenhang mit der Haltbarkeit. Unbestritten wirkt WPC trotz hochwertiger Dekore immer künstlich, dennoch ist es in feuchtigkeitsbelasteten Terrassenlagen und Regionen der bessere Kompromiss. Es kommt zudem auch immer drauf an, wie Sie Ihre Terrasse einrichten bzw. welchen Stil Sie verfolgen möchten.

» mechanische Beanspruchung:

Holzdielen:

Beanspruchung der Terrasse
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Terrassendielen aus Hartholz besitzen eine gute bis sehr gute mechanische Festigkeit. Sie unerscheidet sich jedoch innerhalb der verschiedenen Holzarten.

Kunststoffdielen:

Bei WPC besteht der Unterschied vorrangig in der Herstellung. WPC-Terrassendielen im niedrigen Preissegment bestehen aus einem Hohlkammersystem, hochpreisige indessen aus Vollmaterial. Daraus ergibt sich ein wesentlicher Unterschied in der mechanischen Festigkeit. Billige Hohlkammerdielen unbekannter Hersteller können im Winter durchaus spröde werden und reißen oder sich bei hochsommerlichen Temperaturen verformen.

» Unterschiede in der Verlegung und Pflege:

Holzdielen:

Terrasse bauen
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Bereits bei der Verlegung von Terrassendielen aus Hartholz können viel mehr Baufehler begangen werden als bei Kunststoff. Am häufigsten verbreitet ist die Verwendung minderwertigerer Kanthölzer aus Kiefer oder Fichte für den Unterbau. Die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten führen zum Reißen der Befestigungsschrauben.

Hartholzdielen können sich zudem bis zu zehn Millimeter in der Breite der genormten Größen ausdehnen. Damit entstehen im Sommer zentimeterbreite Spalten, die sich im Winter wieder komplett zusammenziehen können.

Ein weiterer Verarbeitungshinweis ist die Verlegerichtung. Terrassendielen sind fast immer gerillt. Bei Querverlegung in Gefällerichtung verbleibt immer ein Teil des Regenwassers in diesen Rillen, was sich auf Holz negativer auswirkt als auf Kunststoff.

An Terrassendielen aus Hartholz müssen alle Schnittkanten auch immer sofort nach der Bearbeitung mit dem für dieses Holz geeigneten Holzschutzmittel in Form von Ölen oder Lasuren behandelt werden. Die ständige Neubeschichtung der gesamten Fläche muss circa einmal pro Jahr erfolgen. Es sei denn, Sie lieben die silbriggraue Patina, die bei der UV-Einstrahlung auf unbehandeltem Hartholz entsteht.

Kunststoffdielen:

All die eben genannten Verarbeitungsnotwendigkeiten und Pflegenotwendigkeiten entfallen bei Kunststoffdielen, die auf beinahe allen Untergründen verschraubt werden können und nur der normalen Reinigung unterliegen.

» Umweltaspekte und Holzarten:

Wenn für Sie keine anderen Dielen als Holzdielen in Frage kommen, dann sollten Sie hier noch die nachfolgenden Aspekte berücksichtigen:

Umweltaspekte:

FSC-Siegel
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Die Douglasie ist die einzige Hartholzart für Terrassendielen, die in Europa in nachhaltiger Bewirtschaftung angebaut wird. Alle anderen Hölzer, aus denen Terrassendielen gefertigt werden, stammen aus den Tropenwäldern Indiens oder Amerikas. Der Abbau von Tropenhölzern ist allerdings eine umweltpolitische Katastrophe und auch die Hölzer, die auf europäischen Terrassen zur Verwendung kommen, stammen aus dem Tropenwald. Sie wachsen sehr langsam und benötigen das tropische Klima des Regenwaldes. Deshalb lassen sie sich nicht wirtschaftlich auf Plantagen anbauen. Dennoch werden auch diese Tropenhölzer teilweise nachhaltig geschlagen und die Produkte aus dieser nachhaltigen Bewirtschaftung tragen das FSC-Siegel. Sie sollten deshalb beim Einkauf auf dieses Siegel achten.

Holzarten:

Holzarten für Terrassendielen
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Douglasie, Cumaru, Bangkirai, Massaranduba und Garapa kommen am häufigsten zur Verwendung. Aber auch sie unterscheiden sich nochmals in ihrer Festigkeitsklasse, Verwindungsfreiheit und Splitterneigung, wobei Cumaru und Massaranduba am beständigsten sind.

Bangkirai führt indessen oftmals zu Reklamationen aus Unkenntnis. Fast jede dieser Dielen besitzt eine mehr oder weniger große Anzahl von Löchern, die wie ein Holzwurmbefall aussehen. Sie stammen jedoch von Fluginsekten, die sofort nach dem Holzeinschlag absterben. Diese Löcher sind deshalb unbedenklich und Bangkirai bezaubert viele Bauherren mit seinem vielfältigen Farbenspiel.

Fazit:

Für welches Material Sie sich letztendlich entscheiden, bleibt natürlich ganz Ihnen überlassen. Beide Materialien haben ihre Vorteile. Holzdielen punkten beispielsweise mit ihrem individuellen Dekor und der guten mechanischen Festigkeit. Kunststoffdielen hingegen damit, dass die leicht zu verlegen und zudem auch noch sehr pflegeleicht sind. Sie haben also die Qual der Wahl. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Entscheidung bzw. wenn Sie Ihren Garten planen aber immer die Lage Ihrer Terrasse und die klimatischen Bedingungen. Das allein kann Ihnen schon die Entscheidung erleichtern bzw. sogar abnehmen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

4 Kommentare

  1. Terrasse Massaranduba ist bestimmt eine gute Wahl. Massaranduba ist außerordentlich feines und gleichmäßig strukturiertes 

    • Suche gerade auch einen Terrassenboden aber Tropenhölzer kommen für mich nicht in Frage – das Abholzen der herrlichen Tropenwälder muss wirklich nicht durch deutsche Terrassen verursacht werden. Das sollte eigentlich verboten werden.

  2. Wie sieht es mit der Biegefähigkeit aus? Die meisten Kunststoffe biegen sich bei Hitze und können brechen. Dagegen haben manche bedenken bei Holzdielen, da diese splittern, gerade bei Kindern ein Ausschlusskriterium.

  3. Gerade die Terrasse ist elementar. Nachdem ich mit meinem Sommerprojekt die Terrasse mit neuen Terrassendielen versehen habe fehlt jetzt natürlich der Sonnenschirm und die Gartenmöbel. Die Terrasse liegt leider nicht Blickdicht geschützt, sondern in relativer Sicht zur Strasse. Das will ich mit einem Schirm/Sichtschutz verhindern. Ich muss darauf achten das der Schirm einen ordentlichen Fuss hat, bzw irgendwie fixiert werden kann. Die wpc Terrassen-dielen von der-preisbrecher.de sind zwar top, allerdings muss natürlich auf das Trittgewicht geachtet werden, damit die neue Terrasse keinen Schaden nimmt. Ich wäre hier an Erfahrungswerten stark interessiert. Grüße

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