Terrassendielen zu verlegen, hört sich erst einmal recht einfach an. Es gilt jedoch einiges zu beachten, damit das Projekt gelingt.

Terrassendielen verlegen
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Eine Holzterrasse ist optisch besonders ansprechend, weshalb sie mittlerweile gerade in natürlich gestalteten Gärten sehr bevorzugt wird. Allerdings muss diese nicht unbedingt aus echtem Holz bestehen. Wer darauf nicht setzen möchte, der kann nämlich auch auf pflegeleichte und langlebige Dielen aus WPC (Wood Plastic Composition), einem Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff, setzen. Diese haben gegenüber normalen Holz-Dielen einige Vorteile.

» Lesetipp: WPC-Terrassendielen: Vorteile der Dielen im Überblick.

Doch egal, für welche Dielen Sie sich entscheiden – es bleibt immer noch die Frage, ob Sie die Terrasse selber bauen oder bauen lassen. Wenn Sie handwerklich nicht gerade ungeschickt sind, so können Sie das Verlegen der Terrassendielen ruhig auch selbst übernehmen. Das ist nämlich gar nicht mal so schwer wie Sie vielleicht denken mögen.





Wichtige Informationen vor dem Verlegen der Terrassendielen

» Bevorzugen Sie Terrassendielen mit Klicksystem

Grundsätzlich haben Sie heutzutage zwei verschiedene Möglichkeiten, um die Terrassendielen an der Unterkonstruktion zu befestigen. Die herkömmliche Methode ist die Fixierung mit nicht rostenden Schrauben. Dabei entstehen jedoch Bohrlöcher, in die zum einen Feuchtigkeit eindringen kann, und die außerdem eine gewisse Verletzungsgefahr darstellen. Zum Beispiel etwa dann, wenn Sie barfuß auf dem Untergrund laufen.

Viel einfacher geht es dagegen mit Montage-Clips. Hier funktioniert das Verlegen ähnlich wie bei modernem Klick-Laminat. Das verspricht eine ansprechendere Optik und mehr Sicherheit, allerdings müssen Sie dafür auch etwas tiefer in die Tasche greifen. Möchten Sie solche Clips verwenden, so müssen Sie darauf achten, dass Sie für die erste Reihe andere Clips benötigen wie für den restlichen Belag.

» Verlegen Sie die erste Diele richtig

Wichtig ist grundsätzlich, dass Sie am Rand mit der ersten Diele beginnen und diese quer zur Unterkonstruktion verlegen. Zu festen Baukörpern muss der Abstand von den Dielen immer mindestens 10 mm betragen.

» Verwenden Sie eine einzige Holzart

Jede Holzart hat ihr eigenes Quell- und Schwindverhalten, deshalb sollten Sie immer nur eine einzige Holzart verwenden. Das Zurechtsägen der Dielen entfällt in der Regel, denn im Baumarkt oder im Holzfachhandel bekommen Sie fertige Dielen zu kaufen.

Anleitung zum Verlegen von Terrassendielen

➙ Schritt 1:

Bevor Sie die Dielen verlegen können, müssen Sie den Untergrund vorbereiten und eine Unterkonstruktion anfertigen. Dafür brauchen Sie:

  • Spaten
  • Wurzelvlies
  • Wasserwaage
  • Tragebalken
  • Schrauben
  • Muttern

Zunächst einmal müssen Sie jedoch Steine und Unkräuter sorgfältig beseitigen.

➙ Schritt 2:

Ebnen Sie die Fläche ein. Wichtig ist, dass Sie dabei ein leichtes Gefälle berücksichtigen, so dass die Terrasse vom Haus in Richtung Garten leicht abfällt. Dafür müssen Sie mit dem Spaten ein Bett mit einer Tiefe von 30 cm ausheben und dieses dann mit Splitt, Schotter oder Sand auffüllen. Darüber anschließend das Vlies ausbreiten, damit später kein Unkraut durch die Fugen der Dielen wachsen kann.

➙ Schritt 3:

Für das Fundament verwenden Sie am besten Betonplatten, die Sie im Abstand von etwa 60 cm zueinander legen. Dann die Tragebalken darauf auslegen, wobei sie außen bündig mit den Betonplatten abschließen müssen. Die Balken können Sie dann anschließend verschrauben.

➙ Schritt 4:

Ist der Unterbau fertiggestellt, können Sie mit dem Verlegen der Dielen beginnen. Dabei sollten Sie parallel zur Hauswand vorgehen. Das Rillenprofil der Dielen muss also quer zur Laufrichtung verlaufen. So wird nicht nur das Laufen auf dem Untergrund angenehmer, sondern auch sicherer, weil Sie mehr Halt haben.

Fangen Sie dabei am besten direkt am Haus an und verlegen Sie die Dielen Reihe für Reihe zum Garten hin. Zwischen den einzelnen Dielen muss ein Fugenabstand von mindestens 10 mm verbleiben.

Kleiner Tipp: Bei Klick-Systemen haben Sie viel weniger Arbeit.

Wichtig: Verschrauben Sie die Dielen, so müssen Sie die Position der Schrauben vorher genau ausmessen und auch markieren. Dann die Löcher etwas vorbohren, Schrauben einsetzen und darauf achten, dass diese mit dem Holz abschließen. Nur so besteht später keine Verletzungsgefahr.

➙ Schritt 5:

Haben Sie die Fläche mit Dielen ausgelegt, so können Sie die Seitenflächen eventuell noch mit Ziersteinen, Palisaden oder Dielenbrettern verblenden.

Haben Sie sich für echtes Holz entschieden, sollten Sie die Dielen im Anschluss auch noch mit Öl, Wachs oder Holzschutzmittel imprägnieren. So sind sie nicht nur vor den unterschiedlichen Witterungseinflüssen geschützt, sondern werden auch nicht von Moos überwuchert.

» Lesetipp: Moos entfernen auf Terrasse und Gehweg – 4 Tipps.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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