Sicherlich haben Sie schon einmal etwas von der Venusfliegenfalle gehört. Nicht? Dann werden Sie erstaunt sein, was die Pflanze so besonders macht. Sie sieht nämlich nicht nur interessant aus.

Venusfliegenfalle Lebensweise
Venusfliegenfallen mögen es warm – © Michael Rogner / stock.adobe.com

Die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula) ist eine der bekanntesten fleischfressenden Pflanzen und gehört zu den Sonnentaugewächsen. Mit ihren Fangblättern fängt sie Insekten und Spinnen, was für Besitzer immer ein wahres Spektakel ist. Allerdings braucht die Pflanze dafür optimale Bedingungen. Denn nur mit dem richtigen Boden bzw. nur am richtigen Standort kann sich die Pflanze bestens entwickeln. Doch bevor wir dazu kommen, hier erst einmal ein paar Informationen zur Lebensweise der Venusfliegenfalle.

Lebensweise der Venusfliegenfalle

Fleischfressende Pflanzen, so genannte Karnivoren, unterscheiden sich grundsätzlich von anderen Pflanzen. Sie ziehen die Nährstoffe nicht über die Wurzeln aus dem Boden, sondern ernähren sich von lebenden Insekten, Spinnen und Asseln. Die Wurzeln brauchen sie nur zur Verankerung. Bei der Venusfliegenfalle dienen die beiden Hälften des Fangblattes als Falle.

So lange sich die Pflanze in der Wachstumsphase befindet, bleiben die grünen Fangblätter geschlossen. Bei ausgewachsenen Pflanzen öffnet sich die Falle. Das Innere der Fangblätter färbt sich bei ausreichend viel Sonne dann leuchtend rot. Die Farbe wirkt auf Insekten anziehend. Außerdem verbreiten die Fangblätter einen süßlichen Duft. Sie scheiden nämlich Nektar aus und dieser wiederum lockt dann Insekten an.

Gesunde Venusfliegenfallen bilden vom Frühjahr bis zum Herbst jeden Monat drei bis vier neue Klappfallen. Im Winter wachsen keine Fallen, sondern stattdessen ein Blütenstängel mit weißen Blüten.

Wie fängt die Venusfliegenfalle ihre Beute?

Die klebrige Klappfalle ist mit vielen kleinen Rezeptoren und zahnähnlichen Fühlborsten besetzt. Damit testet die Pflanze, ob sich das Insekt zum Verzehr eignet. Erst nach erfolgreicher „Prüfung“ schließen sich die beiden Blatthälften. Zu kleine Insekten krabbeln wieder heraus, geeignetes Futter wird zerquetscht und nach und nach verdaut. Nach ungefähr zwei Wochen öffnet sich die Falle wieder. Im Inneren befinden sich dann nur noch unverdauliche Reste. Die einzelne Falle wiederholt diesen Vorgang drei- bis sechsmal, dann stirbt sie ab.

Sie können die Venusfliegenfalle auch füttern. Allerdings müssen Sie dabei einiges beachten. Was genau, erfahren Sie hier.

Der richtige Standort für die Venusfliegenfalle

Die Pflanze steht am besten im Zimmer. Wählen Sie einen Platz an einem sonnigen Fenster aus, damit die Venusfliegenfalle reichlich Wärme und Licht abbekommt. Die Sonneneinstrahlung ist wichtig, damit sich die Fangblätter öffnen. Bei einem sehr milden, gleichmäßigen Klima kann sie im Sommer auch ins Freie umziehen. Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60 Prozent ist zudem ideal. Im Zimmer können Sie mit diversen Maßnahmen die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Zum Beispiel indem Sie:

  • einen Zimmerbrunnen aufstellen
  • die Pflanzen mit kalkfreiem Wasser besprühen
  • einen Luftbefeuchter an die Heizkörper hängen
  • Schalen mit Wasser aufstellen

Zugluft verträgt die fleischfressende Pflanze überhaupt nicht. Achten Sie deshalb auf einen geschützten Standort. Eine gute Alternative, mit der Sie gleichzeitig die Anforderungen an Zugluftschutz und Luftfeuchtigkeit verbinden, ist die Pflanzung in einem ausgedienten Aquarium oder einem offenen Glasgefäß.

So sollte der Boden sein

Die Venusfliegenfalle gedeiht gut in einem nährstoffarmen, kalkfreien Substrat. Zum Beispiel etwa in einem Gemisch aus Sand und Torf. Die Erde sollte zudem immer leicht feucht sein. Verwenden Sie zum Gießen immer Regenwasser oder stilles Mineralwasser, aber auf gar keinen Fall kalkhaltiges Leitungswasser. Das verträgt die Venusfliegenfalle nicht. Und bitte nicht düngen!

Ab Oktober ist die Pflanze in der winterlichen Ruhephase. Stellen Sie den Topf dann kühl und gießen Sie nur sehr wenig. Was es während dieser Zeit sonst noch zu beachten gibt, lesen Sie in unserem Beitrag Venusfliegenfalle überwintern – So bringen Sie die fleischfressende Pflanze gut durch den Winter.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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