Waldmeistersirup muss man nicht kaufen. Selbst hergestellt schmeckt er viel besser und ist zudem auch noch gesünder. Wie man den Durstlöscher ganz leicht selber machen kann, erfahren Sie hier.

Rezept: Waldmeister Sirup
Zwischen Ende April und Juni ist der Waldmeister erntereif | © annabell2012 / stocka.dobe.com

Viele der Generation 35+ kennen aus ihrer Kindheit Waldmeisterlimonade und das beliebte Brausepulver, mit dem man so herrlich die Zunge grün färben konnte. Dieser künstlich hergestellte Waldmeistergeschmack kommt aber bei Weitem nicht an das Aroma eines selbst gemachten Waldmeistersirups heran. Ob mit Wasser gemischt oder als Zusatz zu einer leckeren Berliner Weiße – es ist einfach erfrischend lecker.

Und das Beste? Es ist viel leichter zubereitet als viele denken. Sie benötigen nur wenige Zutaten und haben innerhalb kürzester Zeit einen perfekten Durstlöscher mit einem unverwechselbaren Geschmack. Das weckt garantiert Kindheitserinnerungen.

Wer frischen Waldmeister verwenden möchte, sollte ihn vor der Blüte ernten, denn mit der Blüte steigt der Cumarin-Gehalt. Zwischen Ende April und Juni ist er je nach Standort erntereif. Damit das Kraut sein volles Aroma entwickelt, lassen Sie ihn einige Stunden bis Tage trocknen.

Waldmeistersirup: Grundrezept und Anleitung

Waldmeister können Sie selbst im Wald sammeln, im eigenen Garten ziehen oder auf Wochenmärkten bzw. in gut sortierten Supermärkten kaufen. Wer das Kraut im Wald ernten will, sollte an schattigen Plätzen von Mischwäldern bzw. Laubwäldern suchen. Die Pflanze wird maximal 30cm hoch und hat längliche, spitz zulaufende Blätter mit weißen Blütendolden. Sammeln Sie am besten gleich die Pflanzen ohne Blüten.

Zutaten:

Für den Waldmeistersirup benötigen Sie:

  • 30 g Waldmeisterkraut
  • 500ml Wasser
  • 200 g Zucker
  • eine Biozitrone, in Scheiben geschnitten

Zubereitung:

Bevor Sie voller Tatendrang beginnen: Waldmeister muss verwelken, bevor er sein volles Aroma entfaltet. Waschen Sie die frischen Stiele und legen diese dann ca. 2 Tage auf einem Küchentuch oder Backpapier zum Trocknen aus. Erst wenn sie welk sind, verströmen sie das typische Aroma, das wir alle so lieben.

  1. Wenn das Kraut angetrocknet ist, kann es auch schon los gehen. Kochen Sie das Wasser mit dem Zucker ca. 10 Minuten aus, bis sich der Zucker vollständig gelöst hat und die Flüssigkeit eine sirupartige Konsistenz aufweist.
  2. Geben Sie im Anschluss den Waldmeister und die Zitronenscheiben dazu und lassen den Topf abgedeckt 24h stehen. Nach dieser Ziehzeit entfernen Sie das Kraut und die Zitrone und lassen den Sirup nochmals aufkochen.
  3. Nun ist der Waldmeistersirup auch schon fertig und kann in saubere, mit heißem Wasser ausgespülte Flaschen abgefüllt werden.

Wollen Sie auch feinere Schwebstoffe entfernen, legen Sie ein feines Baumwolltuch in ein Sieb und seien die Flüssigkeit ab.

Gut verschlossen und dunkel gelagert hält sich der Waldmeistersirup ca. 6 Monate. Der Sirup ist natürlich nicht so giftgrün, wie wir es aus dem Supermarkt kennen. Er ist eher klar bis zartgrün. Wer ein kräftigeres grün bevorzugt, um auch etwas für das Auge zu schaffen, kann noch einige Tropfen grüne Lebensmittelfarbe dazugeben. Mit Mineralwasser oder als Bowle ist Waldmeistersirup ein köstliches Sommergetränk.

Tipp: Waldmeister eignet sich auch hervorragend als Zutat für leckere Cocktails.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

14 Kommentare

  1. Was mag ich falsch gemacht haben? Ich hatte von 100 g frischem Waldmeister nach dem Trocknen noch 25 g übrig. Analog obigem Rezept habe ich 300 ml Wasser mit 150 g Zucker aufgekocht. Nachdem ich den Waldmeister in den Topf gegeben habe, war fast keine Flüssigkeit mehr zu sehen. Also habe ich nur 1/2 Zitronen in Scheiben hinzugegeben. Nach 3 Tagen Standzeit und nochmaligem Aufkochen blieben mir nur 150 ml Sirup. Und dieser schmeckt neutral und riecht auch nicht nach Waldmeister. Ich würde mich riesig freuen, wenn Sie mir einen Tipp geben können, was ich falsch gemacht habe.

    • Hallo Tina,
      dieses Jahr habe ich meinen Waldmeister nicht komplett trocknen lassen wie das Jahr zuvor. Ich habe festgestellt, dass er dann einfach keinen intensiven Geschmack hat. Dieses Jahr habe ich geerntet, nicht gewaschen (da meiner im Topf steht, ist er auch sauber) und auf ein Backblech verteilt. Dieses habe ich über Nacht in den Keller gestellt. Am nächsten Tag waren die Blätter leicht lasch. Ich habe das ganze so wie es war in den Gefrierschrank getan und einen weiteren Tag eingefroren. Ich hatte ursprünglich 64g Erntegewicht und nach dem gefrieren noch 60g. Habe dann das Rezept oben gemacht und habe einen tollen Sirup rausbekommen. Den ganzen Sud habe ich gute drei Tage stehen gehabt, im Topf mit dem Deckel drauf-nur einmal pro Tag umgerührt.
      Sehr wahrscheinlich gibt es auch unterschiedliche Waldmeister-Sorten, sodass es natürlich auch sein kann, dass deiner nicht so geschmacksintensiv ist. Bevor ich meinen Waldmeister im Topf angepflanzt habe, habe ich nur den aus dem Wald gesammelt. Der hat leider gar nicht nach Waldmeister geschmeckt. Jetzt nehme ich den aus der Gärtnerei und der ist topp!

    • Hallo!
      Hab 30 gr frische Blätter genommen, Rest wie im Rezept. Aber nur 1 Tag welken lassen, Blätter waren nicht getrocknet. 2 Tage Ziehzeit. Daraus sind knapp 500 ml geworden. Der Sirup schmeckt richtig gut nach Waldmeister 🙂

  2. Hallo zusammen, hatte eben bei uns im Wald Waldmeister entdeckt und kam direkt auf die Idee, mal Sirup zu machen, da ich auch gerne Holler-Sirup mache. Benutze ich beim Waldmeister nur die Blätter? Die weißen Blüten nicht? Liebe Grüße

    • Hallo Melli! Wenn Sie frischen Waldmeister sammeln, ernten Sie die blütenlosen Pflanzen, denn mit der Blüte steigt der Cumarin-Gehalt. Liebe Grüße Kathrin von gartentipps.com

  3. Hallo zusammen,
    zu dem Rezept habe ich zwei Fragen. Ist es richtig, dass aus 400ml Wasser 700ml Sirup entstehen? Beim Kochen verdampft doch eher Flüssigkeit und die Zitrone gibt doch auch nicht soviel her…?
    Wenn hier die Sprache von Blättern ist, meint ihr dann, dass ihr die Blätter vom Stil zupft oder die gesamten abgepflückten Pflanze samt Stengel und Blätter? Habe einen kleinen Strauss aus dem Wald mitgenommen und würde das Rezept jetzt sehr gerne mal ausprobieren. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
    Herzliche Grüße
    Barbara

  4. Anonymus2 on

    Hallo, ist das richtig, dass man 30gramm getrocknete Waldmeisterblätter braucht oder soll man 30gramm frische Blätter nehmen. Das einzige gewicht was die haben liegt ja quasi im Wasser, welches die gespeichert haben. ich würde das mal probieren, den Waldmeister in den Keller zu stellen und dann ins Gefrierfach machen. Wenn ich das richtig verstanden habe, verliert er dann ja nur 4gramm

    • Die Angabe bezieht sich auf das frische Waldmeisterkraut. Liebe Grüße Kathrin von gartentipps.com

  5. Hallo 🙂
    Also ich bin begeistert von dem Geschmack, bereits nach der Zubereitung noch ohne Ziehzeit! Die Menge des Waldmeisters habe ich auch eher nach Gefühl reingebracht, da ich das ganze natürlich nicht in frischem Zustand abgewogen habe 😉 Allerdings war bei mir auch kaum noch Flüssigkeit nach der Sirupzubereitung übrig, also FlascheNNNN würden bei mir nicht rauskommen, noch nicht mal eine Tasse 😉 Ich werde jetzt einfach noch etwas Sirup kochen und noch vor der Ziehzeit hinzugeben, so dass da am Ende auch um die 500 ml rumkommen. Vielleicht hilft die Idee jemandem weiter 🙂
    GLG!

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