Sie lieben Ihren Walnussbaum als Schattenspender und Früchtelieferant und können einfach nicht genug davon bekommen? Dann vermehren Sie ihn doch einfach.

Walnussbaum vermehren
Aus der Walnuss lassen sich Setzlinge ziehen – © Andreas Ardler /stock.adobe.com

Walnussbäume dienen als optimale Schattenspender. Sie können mit den Jahren einen Baumkronen-Durchmesser von bis zu 12 Metern erreichen. Darunter lässt sich eine gemütliche Sitzecke einrichten, bei der Sie sogar vor Mücken gefeit sind. Denn der Baum gibt ätherische Öle ab, die die Mücken gar nicht mögen und dementsprechend fern bleiben.

Natürlich liefert der Walnussbaum auch leckere Früchte, die richtig gelagert sogar mehrere Monate haltbar sind. Sich einen oder sogar mehrere Walnussbäume in den Garten zu stellen, hat also deutliche Vorteile.

Wenn Sie selbst noch einen weiteren Baum in Ihrem Garten heranziehen möchten oder aber einfach einen verschenken möchten, können Sie Ihren eigenen ganz einfach vermehren. Dazu haben Sie drei verschiedene Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit beschränkt sich auf die Früchte, genauer gesagt die Walnüsse an sich. Diese Art der Vermehrung benötigt jedoch Zeit. Deutlich schneller funktioniert die Vermehrung über Stecklinge und Ableger, wobei die letztere Variante deutlich mehr Erfolg verspricht.





Walnussbaum vermehren – 3 Methoden vorgestellt

» Vermehrung über Früchte

Walnussbaum aus der Walnuss wachsen lassen
© Ringo Dühmke / Gartentipps.com

Die Grundlage, um den Walnussbaum über die Früchte zu vermehren, ist eine Walnuss. Die Frucht muss aus ihrer grünen Schale befreit werden. Eine relativ frische Nuss ist wertvoller, als ältere Walnüsse. Allerdings sollten Sie wissen, dass nach der Keimung und dem Wachsen des so gezogenen Baumes nicht unbedingt das Ergebnis herauskommt, das Sie vom Ursprungsbaum kennen. Die Nachzucht unterscheidet sich oftmals in ihren Nüssen, da keine Veredelung erfolgt. Zudem dauert diese Variante einige Zeit

Um die Vermehrung direkt über die Nüsse zu starten, gehen Sie wie nachfolgend beschrieben vor:

  • Bereiten Sie einen Blumentopf mit einem Sand-Torf-Gemisch vor.
  • Entfernen Sie die grüne Schale von einer abgefallenen Frucht und geben Sie die Nuss in den Topf.
    Stellen Sie den Topf an einen hellen und geschützten Standort, an dem kein Frost zu erwarten ist. Der Topf sollte bis zum Frühjahr hier stehen bleiben, wobei die Erde feucht gehalten werden muss.
  • Im Frühjahr zeigen sich, sofern die Nuss austreibt, erste Triebe.
  • Warten Sie, bis die Triebe ungefähr 15 Zentimeter groß sind und teilen Sie die einzelnen Pflanzen, indem Sie jede in einen eigenen Topf setzen. Um den Jungbäumen einen guten Wachstumsstart zu gönnen, empfehlen wir hochwertige Anzuchterde mit ausreichend Nährstoffen.
  • Die einzelnen Töpfe dürfen über die Sommermonate bereits in den Garten. Der Standort sollte sonnig sein, wobei darauf zu achten ist, dass die Erde niemals austrocknet.
  • Zum Winter hin müssen Sie die Jungbäume an einen frostsicheren Ort stellen, da die Pflanzen noch nicht winterhart sind.

» Vermehrung durch Stecklinge

Walnussbaum vermehren über Stecklinge
© evbrbe / stock.adobe.com

Deutlich rascher und auch einfacher ist die Vermehrung durch Stecklinge. Sie haben die Stecklinge direkt zur Hand, wenn Sie bereits einen Walnussbaum besitzen. Sie müssen nur frische Triebe mit einer Länge von mindestens 15 Zentimetern vom Baum abschneiden. Ob die Triebe noch grün sind oder bereits eine leichte Verholzung aufweisen, ist in diesem Fall unerheblich.

Bereiten Sie am besten einen ausreichend großen Kübel mit Anzuchterde vor. Hier hinein setzen Sie den Steckling und gießen die Erde kräftig an. Setzen Sie möglichst mehrere Stecklinge in einen Kübel, da nicht unbedingt jeder Trieb Wurzeln bildet.

Ob die Vermehrung funktioniert, erkennen Sie ganz leicht: Bilden sich neue Blätter, ist der Steckling angegangen.

Haben Sie mehrere Triebe in einen Kübel gesetzt, sollten Sie die angegangenen Pflanzen auf verschiedene Kübel aufteilen. Denken Sie daran, dass auch der Steckling erst nach ungefähr zwei Jahren winterhart ist. Das Aussetzen in den Garten ist daher noch nicht zu empfehlen.

» Vermehrung durch Ableger

Noch einfacher als die Stecklingsvermehrung gestaltet sich die Vermehrung über Ableger. Suchen Sie am vorhandenen Walnussbaum einfach einen langen bodennahen Trieb. Diesen biegen Sie im Herbst oder im Frühjahr so um, dass Sie den mittlere Sprossteil in die Erde bringen können. Sie können ihn auch mit einem Zelthering oder ähnlichem im Boden verankern.

Im Laufe des Jahres bilden sich am vergrabenen Sprossteil Wurzeln. Schon im Herbst können Sie den Ableger dann unter den Wurzeln von der Mutterpflanze trennen und an den vorgesehenen Platz im Garten setzen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

2 Kommentare

  1. Zu welcher Jahreszeit werden die Stecklinge bei der Walnuss geschnitten und in die Erde gesteckt. Hilft Bewurzelungspulver?

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