Die Entscheidung, welche Heizung sich im Wintergarten eignet, ist durchaus schwierig. Alle 4 gängigen Systeme haben sowohl ihre Vor – und Nachteile.

Wintergarten: Welche Heizung eignet sich
Welche Heizung eignet sich für meinen Wintergarten? | © Rangzen / stock.adobe.com

Wer mitten in der Planungsphase für sein neues Eigenheim steckt, steht auch irgendwann vor der Frage, ob ein Wintergarten sinnvoll ist oder nicht. Hier eine pauschale Ja oder Nein Antwort zu geben, wäre töricht. Zum einen kommt es auf die persönlichen Wünsche an und zum anderen natürlich auf den Geldbeutel.

Ist die Entscheidung dann zugunsten des Wintergartens gefallen, gehen die Fragen weiter. Welche Verglasung muss es sein, wie will ich das idyllische Kleinod nutzen, welche Pflanzen sollen untergebracht werden und braucht mein Wintergarten eine Heizung? Ohne fachmännische Beratung sollten Sie die Planung also nicht angehen, zur Frage der Heizung habe ich allerdings heute schon einige Tipps für Sie.

Welchen Wintergarten bevorzugen Sie?

Inzwischen kann man aus zahlreichen Heizvarianten für Wintergärten wählen. Für welche man sich letzten Endes entscheidet, kommt in erster Linie auf die Nutzung an. Im Rahmen der festgelegten Energiesparverordnung gibt es nämlich Regelungen, die vorschreiben, welche energetische Qualität der Wintergarten besitzen muss – sowohl die Konstruktion als auch die Nutzung spielen hier eine wichtige Rolle. Man unterscheidet daher zwischen folgenden Wintergarten-Arten:





❏ Kaltwintergarten

Ein Kaltwintergarten ist ein Wintergarten, der vorwiegend dazu genutzt wird, Pflanzen vor Frost zu schützen, dabei aber eine Innentemperatur von 12 °C nicht übersteigt. Gleiches gilt für Wintergärten, welche man weniger als vier Monate pro Jahr als Wohnraum nutzt.

❏ Klein-Wintergarten

Ein Klein-Wintergarten besitzt eine Nutzfläche bis maximal 15 m² und braucht ebenfalls keine Heizung – für seine energetische Qualität gibt es keine Vorschriften.

❏ Wohnwintergarten

Beim Wohnwintergarten handelt es sich um einen Wintergarten, der eine Nutzfläche von mehr als 50 m² aufweist. Er wird das ganze Jahr über genutzt und ist in der Regel in die Gebäudehülle integriert. Für einen solchen Wintergarten gelten sämtliche Regeln der Energieeinsparverordnung – diese sind gleichzeitig auch für das restliche Haus zu erfüllen.
Ausführliche Informationen zur EnEV finden Sie beim Bundesverband Wintergarten e.V.

Regelungen für die Heizungsanlage im Wintergarten

Innerhalb der EnEV sind sämtliche Anforderungen an eine Wintergarten-Heizungsanlage geregelt. Meist entscheiden sich die Besitzer dafür, den Wintergarten einfach durch das bereits bestehende Heizungssystem des Hauses mitzubeheizen. Allerdings muss in diesem Fall darauf geachtet werden, dass der Wintergarten ganz andere Heizungswerte erfordert. Er besteht nicht aus Mauerwerk, sondern aus einer Konstruktion, die vor allem aus Glas gefertigt ist. Aus diesem Grund entstehen dann Spitzenbedarfswerte, welche nur bei einer korrekten Heizungsauslegung die richtigen Temperaturen ermöglichen. Diese Werte treffen meist nur zu einem Bruchteil der Gesamtnutzungszeit in einem Jahr zu, dennoch muss die Heizung dazu in der Lage sein, diese aufzufangen.

Am besten sprechen Sie mit Ihrem Heizungsmonteur, was überhaupt machbar ist und welche Kosten auf Sie zukommen. Bedenken Sie auch, dass ein weiterer Raum in Ihre jährlichen Heizkosten mit einfließt. Neben der Integration an das bestehende Heizungssystem haben Sie aber auch noch verschiedene andere Systeme zur Auswahl.

Die 4 gängigsten Heizsysteme unter die Lupe genommen

➩ Heizgläser

Wer moderne Energiespargläser in seinem Wintergarten verwendet, hält damit die Sonnenwärme effektiv im Raum – für wirklich kalte Tage reicht dies trotzdem nicht aus, da sich eine Wohlfühltemperatur von ungefähr 20 °C nicht so einfach erreichen lässt. Damit der Wintergarten ganzjährig genutzt werden kann, sind nicht nur eine gute Isolierung, sondern auch beheizte Glasscheiben nötig. Die Heizwirkung geht hier direkt vom Isolierglas aus, das eine wärmedämmende Funktion aufweist. Man braucht dafür dann auch keinen zusätzlichen Heizkörper mehr. Das Glas selbst besteht immer aus Sicherheitsglas und ist damit bruchsicher. Zudem lassen sich Heizgläser recht gut mit Extras wie einem zusätzlichen Sonnenschutz und einer Selbstreinigungsfunktion kombinieren. Sehr praktisch sind Heizgläser mit Jalousien, die sich im Zwischenraum der Scheiben befinden: Sie sind staub- und schmutzsicher, sowie absolut wartungsfrei.

➩ Wärmepumpen-Heizung

Bei der Wärmepumpen-Heizung handelt es sich um eine Heizvariante, die auf dem Prinzip der Luft-Wärmepumpe basiert (siehe Diamant Wintergartenheizung). Diese funktioniert wie folgt: Ein Außen- und ein Innengerät tauschen Kälte und Wärme aus. Dabei wird Energie von einem niedrigen Niveau auf ein höheres befördert. Abhängig vom Heizbedarf können diese Wärmepumpen nun, im Gegensatz zur normalen Heizungspumpe im Haus, kühlen oder auch heizen, darüber hinaus fungieren sie als Luftreiniger oder -entfeuchter. Weil Wärmepumpen stets mit einem Gebläse ausgestattet sind, lassen sie sich praktisch an jedem Platz im Wintergarten nutzen. Ihr großer Vorteil ist die Reaktionsschnelligkeit und die unkomplizierte elektronische Bedienung.

➩ Heizleisten-Wandheizung

Ebenfalls sehr vorteilhaft ist die Heizleisten-Wandheizung. Hierbei handelt es sich um eine Strahlungswärme-Heizung, welche für eine konstante Verteilung der Wärme im Wintergarten sorgt. Dafür bringt man die Heizleiste unmittelbar an die Wand bzw. an den Glasflächen an. Auf diese Weise lässt sich die kalte Luft von außen optimal abwehren. In der Regel sind Heizleisten aus einem Lamellenrohr aus Kupfer gefertigt, das zusätzlich mit einer Verkleidung aus Metall bzw. Holz ummantelt ist. Diese äußere Ummantelung ist in den verschiedensten Designs erhältlich und bietet somit die Möglichkeit, die Heizung als unauffälliges Dekorationselement in den Wintergarten zu integrieren. Weil diese Heizform recht hohe Strahlungswerte abgibt, kann sie selbst bei einer schnellen Wetterveränderung ohne eine große Vorlaufzeit umgehend reagieren. Diese Heizungsart lässt sich zudem mit einer Fußbodenheizung kombinieren.

➩ Heizmatten

Wer über den nachträglichen Einbau einer Heizung im Wintergarten nachdenkt, ist mit Heizmatten am besten bedient. Der große Vorteil dieser Beheizungsform ist, dass sie an jeder beliebigen Stelle verlegt werden können. Das schafft Flexibilität, besonders dann, wenn alle anderen Heizungssysteme für Sie nicht in Frage kommen. Aufwendige Stemmarbeiten, wie Sie zum Rohrverlegen notwendig sind, entfallen bei der Verwendung von Heizmattem. Einziges Manko bei dieser Variante sind die Energiekosten, denn Heizmatten werden ausschließlich mit Strom betrieben.

Lesetipp: So sparen Sie im Wintergarten Energie

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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