Ein Zen-Garten ist nicht einfach nur ein japanischer Steingarten. Er ist auch ein Ort der Ruhe und Gelassenheit. Doch was gehört alles hinein?

Zen-Garten gestalten
Der Zen-Garten wird vor allem vom Element Stein beherrscht – © AaronPlayStation / stock.adobe.com
Den Zen-Garten kennen viele in Miniaturausgabe: Sand auf einer rechteckigen Schale kann mit einem kleinen Rechen mit Mustern versehen und mit glatten Steinen geschmückt werden. In Japan werden so aber ganze Gärten gestaltet.

Zen-Gärten sind Steingärten, die dem Besucher innere Ruhe bescheren sollen. Sie haben eine lange Historie vorzuweisen, denn sie sind mindestens seit dem 8. Jahrhundert bekannt. Ihre Beliebtheit erlangten sie aber vor allem seit dem 14. Jahrhundert mit der Ausbreitung des Buddhismus, von dessen Ideen ihre Entwicklung geprägt wurde. Häufig fand man sie in Tempel- und Klosteranlagen, da sie die Meditation unterstützen.

In Zeiten der Globalisierung ist es nicht mehr ungewöhnlich, sich das ferne Asien in den eigenen, europäischen Garten zu holen. Da der Zen-Garten keine anspruchsvollen Pflanzen benötigt, eignet er sich hierfür hervorragend. Ein großer Vorteil dieser Gartenform ist, dass sie sich auch für die Gestaltung sehr kleiner Gartenflächen eignet.

Diese Elemente zeichnen den Zen-Garten aus

Zen ist in diesem Fall eigentlich eine Abkürzung für einen Ausdruck, der eine trockene Landschaft bezeichnet. Das trifft es auch ganz gut. Denn in einem traditionellen Zen-Garten findet man keine Wasserläufe oder Teiche. Tatsächlich fehlen sogar Pflanzen beinahe gänzlich. Der Garten wird vor allem vom Element Stein beherrscht. Von kleinen Sandkörnern bis hin zu schweren Felsen sind alle Steinformen möglich.

  • Sand oder Kies werden dazu verwendet, um die Linie zu formen, die wir aus dem Mini-Zen-Garten für die Wohnung kennen. Häufig schlängeln sie sich in Wellenlinien oder umkreisen ohne Anfang und Ende größere Steine.
  • Diese größeren Exemplare sollen immer mit der schönen Seite nach oben liegen und wirken, als seien sie auf natürlichem Weg dorthin gelangt. Eine exakt geometrische Anordnung widerspricht also dem Zen-Gedanken.
  • Sie besitzen häufig eine sehr dunkle, gut wahrnehmbare Farbe. Oftmals sind sie aber auch mit Moos überwachsen, der streng genommen einzigen erlaubten Pflanze.

Bedeutungsschwer bis ins Detail

Sand und Moos im Zen-Harten
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Damit der Garten aber seine beruhigenden Fähigkeiten in vollem Maß entfalten kann, wird jeder scheinbaren Kleinigkeit große Bedeutung beigemessen.

  • Die grüne Farbe des Mooses etwa steht für Weisheit. Sie soll einen aber auch dabei unterstützen, sich tief in die Meditation zu versenken.
  • Die Rechenlinien stehen für den Kreislauf und den unendlichen Fluss des Wassers. In der scheinbar trockenen Landschaft versteckt sich also indirekt auch das lebensspendende Nass.
  • Bei der Anordnung der Einzelelemente sollten Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Denn sie soll ein Bild malen, das eine gewichtige Botschaft enthält.

Eigene Gestaltungsideen umsetzen

» Pflanzen im Zen-Garten

In der Praxis werden die strengen Regeln ganz nach individuellem Geschmack aufgebrochen. Den Garten können Sie sowohl mit Pflanzen aus dem asiatischen Raum, zum Beispiel japanischem Ahorn oder Bambus, als auch aus Europa schmücken. Pflanzen aus kargen Landschaftsformen wie Nadelbäume oder Gräser eignen sich – solange es das Klima zulässt – optisch besonders gut.

» Steine, Holz und Wasser im Zen-Garten

Steine können Sie natürlich auch bewusst zu einer kleinen Mauer oder gar zu einem asiatischen Mondtor zusammensetzen. Wenn Sie mit der reinen Steinlandschaft brechen wollen, sollten Sie sich nicht davon abhalten lassen, beispielsweise eine Sitzecke mit Holzplanken anzulegen oder einen idyllischen Bachlauf zu installieren.

» Gartenmöbel im Zen-Garten

Damit Sie das kleine Gartenparadies ausreichend genießen können, dürfen die passenden Möbel nicht fehlen. Auf einer massiven Steinbank können Sie in abgelegeneren Winkeln des Gartens die Umgebung auf sich wirken lassen. Für eine traditionelle Teezeremonie, aber auch einen europäischen Kaffee passt sich eine niedrige Sitzgruppe zum Beispiel aus dunklem Polyrattan hervorragend ins Gesamtbild ein. Moderne Designermöbel, wie sie beispielsweise dieser Fachhändler anbietet, sind keineswegs ein Widerspruch zu der traditionsreichen Zen-Garten-Kultur. Sie unterstreichen mit ihren puristischen Formen die klare Linienführung nur noch einmal mehr.

» Dekoration im Zen-Garten

Auch ein kleiner Pavillon im Asia-Style mit seinem typisch geschwungenen Dach und einem rot gestrichenen Holzgestell ergänzt die harmonische Gestaltung noch. Zudem können geeignete Dekoelemente, die jedoch nicht zu zahlreich verteilt werden sollten, den letzten Feinschliff verleihen. Denkbar sind zum Beispiel:

  • kleine Buddhafiguren
  • Lampion-Lichterketten
  • Dekoration in Form von asiatischen Schriftzeichen oder Yin und Yang
  • Klangschalen

Ahorn Passt Perfekt In Den Zen-Garten
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Deko Wertet Den Zen-Garten Auf
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Sitzmöbel Aus Stein Sind Typisch Für Den Zen-Garten
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Es Passen Aber Auch Sitzmöbel Aus Dunklem Polyrattan
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Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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