Das Vermehren der Zimmertanne ist zwar möglich, jedoch gar nicht so einfach. Nur mit etwas Geduld können Sie sich eine zweite Zimmertanne heranziehen.

Zimmertanne vermehren
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Eine Zimmertanne zu vermehren ist gar nicht so einfach wie viele denken. Bei der einen Methoden dauert der Vorgang ausgesprochen lange, bei der anderen wird das Erscheinungsbild der Mutterpflanze beeinträchtigt.

Wen diese zwei Aspekte allerdings nicht stören, der kann sich eine weitere Zimmertanne heranziehen. Neben viel Geduld, müssen allerdings auch einige Voraussetzungen geschaffen werden, damit sich die Pflanze gut entwickeln kann.

➜ Zimmertanne vermehren über Kopfstecklinge

Stecklinge können von verschiedenen Pflanzenteilen stammen. Man unterscheidet Kopfstecklinge, Stamm- oder Teilstecklinge, Blattstecklinge und Wurzelstecklinge. Ein Kopfsteckling ist immer eine Triebspitze. Wählen Sie Triebe, die einen Astquirl und eine Mittelknospe haben. Geschnitten wird vier Zentimeter unterhalb des Astknotens. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist der Winter.

❶ Füllen Sie den Anzuchttopf mit einem nährstoffarmen Substrat. Den Steckling pflanzen Sie so tief ein, dass der Astknoten knapp aus der Erde ragt.

❷ Gießen Sie die Pflanze dann mit abgestandenem Wasser oder Regenwasser an und spannen Sie eine Klarsichtfolie über den Topf.

❸ Eine gleichmäßige Temperatur zwischen 18 und 22 Grad ist günstig. Die Folie müssen Sie täglich lüften, damit sich kein Schimmel bildet. Außerdem ist das Substrat immer leicht feucht zu halten.

❹ Die Zugabe eines Bewurzelungshormons, wie z.B. das von NEUDORFF fördert die Wurzelbildung. Bewurzelungshormone gibt es als Pulver, Lösung oder in Tablettenform. Achten Sie aber auf die exakte Dosierung. Zu viel führt zum Wurzelabbau und Absterben des Stecklings.

Bis sich am Steckling Wurzeln bilden, dauert es ungefähr zwei bis drei Monate. Setzen Sie die Jungpflanze in einen größeren Topf und achten Sie, wie bei Zimmertannen üblich, auf einen hellen Standort. Die Zimmertanne gedeiht am besten in eher kühlen Räumen. Sie mag keine direkte Sonneneinstrahlung. An einem Ostfenster oder im günstig gelegenen beziehungsweise beschatteten Wintergarten steht sie optimal.

» Der Nachteil der Stecklingsvermehrung: Die Schnittstellen an der Zimmertanne wachsen nicht wieder zu. Die Ästhetik der Mutterpflanze leidet dadurch. Wenn Sie das vermeiden möchten, kommt für Sie vielleicht die Vermehrung über die Samenaussaat infrage.

➜ Zimmertannen über Samen vermehren

Für die Vermehrung mittels Samen eignet sich nur ganz frisches Saatgut, das Sie im Fachhandel kaufen können. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist im Frühjahr.

❶ Füllen Sie Anzuchttöpfe mit einem Torf-Sand-Gemisch. In jeden Topf kommt nur ein einzelner Samen. Das Substrat bedecken Sie mit angefeuchtetem Torfmoos (Sphagnum), wie zum Beispiel dem von Gardman. Nicht gießen, sonst besteht Fäulnisgefahr!

❷ Stellen Sie die Töpfe während der Sommermonate an einen schattigen, gut belüfteten Ort. Ideal sind Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad. Das Sphagnum zieht Feuchtigkeit aus der Luft und leitet sie in das Topfinnere weiter.

❸ Bis zum Herbst entwickeln sich die Jungpflanzen. Die jungen Zimmertannen überwintern im Haus bei Temperaturen um circa zehn bis zwölf Grad. Ab und zu gießen sollten Sie sehr behutsam gießen. Das Substrat sollte nicht austrocknen, darf aber auf keinen Fall zu feucht werden.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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