Bärengras ist eine imposante, aber vor allem robuste Pflanze. Perfekt also für alle Hobbygärtner, die nach einer einfach zu pflegenden Staude suchen.
Bärengras, auch bekannt als Xerophyllum tenax, ist eine mehrjährige Staude, die durch ihre Widerstandsfähigkeit und markante Erscheinung besticht. Denn auch, wenn der Name es vermuten lässt, so handelt es sich beim Bärengras eigentlich nicht um Gras, sondern um ein Germergewächs. Das ist eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Lilienartigen. Deshalb sollten Sie auch aufpassen, dass Sie das Bärengras nicht mit dem Bärenfellgras (auch bekannt als Bärenfell-Schwingel (Festuca gautieri)) verwechseln. Das Bärengras sieht mit seinen beeindruckenden Blüten nämlich viel imposanter aus.
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Herkunft
Heimisch ist das Bärengras im westlichen Nordamerika. In der Wildnis gedeiht es in lichten Wäldern, auf trockenen Hängen und auf Bergwiesen, wo es extremen Bedingungen trotzt.
Früher wurde das Bärengras hauptsächlich von den indianischen Ureinwohnern sehr geschätzt. Denn diese machten sich aus den Fasern der Blätter nicht nur Kleidung, sie nutzen diese auch, um daraus wasserdichte Körbe herzustellen. Bärengras landete bei ihnen sogar auf dem Speiseplan. Denn die dicken Rhizome dieser Pflanze sind essbar.
Heutzutage ist Bärengras fast überall zu finden. Vor allem, weil die Blätter von Floristen gerne als Bindegrün verwendet werden.
Übrigens: Bärengras trägt seinen Namen, weil die fleischige Basis der Pflanze ein beliebtes Futter für Bären ist.
Aussehen und Wuchs
Bärengras zeichnet sich durch ein unverwechselbares Erscheinungsbild aus. Charakteristisch sind vor allem die langen, schmalen Blätter, die circa 3 mm breit sowie bis zu 80 cm lang werden und dabei dichte Büschel bilden. Im Frühsommer entstehen dann noch beeindruckende Blütenstände, die aus vielen weißen Einzelblüten bestehen. Die imposanten Blütenstände wachsen dabei an langen Stielen hoch über den Blättern. Durch diese kann das Bärengras eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen und wird damit zum Blickfang in jedem Garten. Oder auch auf dem Balkon bzw. der Terrasse.
Das Besondere an dieser Pflanze: sie ist allgemein dafür bekannt, harte Bedingungen zu überstehen. Die Rhizome sind sogar so robust, dass sie Buschbrände überleben.
Steckbrief zum Bärengras
Bärengras (Xerophyllum tenax) | |
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Herkunft: | westliches Nordamerika |
Wuchshöhe: | bis zu 1,5 Meter |
Blüte: | Blütenstände mit vielen Einzelblüten in Weiß |
Wurzelsystem: | Rhizome |
Standort: | Sonne |
Boden: | durchlässig, humos, leicht saurer bis neutraler pH-Wert |
Der passende Standort
Um Bärengras erfolgreich im Garten zu kultivieren, ist es wichtig, dass Sie den passenden Standort auswählen. Da diese Pflanze sonnenliebend ist, sollten Sie einen Standort auswählen, an dem die Pflanze etwa sechs Stunden am Tag Sonne tanken kann. Bei weniger Sonnenlicht kann es passieren, dass das Bärengras keine oder nur kleine Blütenstände ausbildet.
Möchten Sie Bärengras als Zimmerpflanze kultivieren, müssen Sie auch hier darauf achten, dass es ausreichend Licht abbekommt. Sollte das natürliche Licht nicht ausreichen, beispielsweise etwa im Winter oder in weniger sonnigen Räumen, kann eine künstliche Lichtquelle eine gute Lösung sein.
Der optimale Boden
Bärengras bevorzugt einen gut durchlässigen, humosen Boden. Eine Mischung aus Sand und Lehm mit einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert bietet dabei die besten Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum. Lesetipp: pH-Wert im Boden messen – So wird’s gemacht.
Tipps zur Pflege
• Gießen:
Obwohl Bärengras relativ gut mit Trockenheit zurechtkommt, ist es gerade in der Wachstumsphase von Frühling bis Herbst ratsam regelmäßig zur Gießkanne zu greifen. Es darf dabei jedoch keine Staunässe entstehen. Um seine natürliche Umgebung nachzuahmen, sollten Sie den Boden zwischen den Gießvorgängen deshalb leicht austrocknen lassen.
Halten Sie Bärengras im Topf, können Sie den Boden vollständig mit Wasser durchtränken. Wichtig ist anschließend nur, dass Sie das überschüssige Wasser aus dem Übertopf bzw. Untersetzer entfernen, damit keine Staunässe entsteht.
💡 Mein Tipp:
Sowohl im Beet als auch im Pflanztopf können Sie mit der Fingerprobe kontrollieren, ob die Pflanze Wasser benötigt. Stecken Sie Ihren Finger dazu einfach in die Erde. Sind die ersten zwei bis drei Zentimeter der Erde trocken, ist es an der Zeit, die Pflanze mit etwas Wasser zu versorgen.
• Düngen:
Bärengras kommt eigentlich gut ohne Dünger zurecht. Es kann jedoch vorteilhaft sein, die Pflanze wenigstens einmal im Jahr mit Dünger zu versorgen. Denn das sorgt für schönere und vor allem länger anhaltende Blüten. Versorgen Sie Ihr Bärengras deshalb im Frühling am besten mit einem organischen Dünger, wie zum Beispiel Kompost.
• Rückschnitt:
Beim Bärengras müssen Sie nur zur Schere greifen, um damit Verblühtes oder kranke sowie beschädigte Blätter zu entfernen.
• Überwinterung:
Bärengras ist winterhart, denn es verträgt Temperaturen von bis zu –30 °C. Sie müssen deshalb für die kalte Jahreszeit keine besonderen Vorkehrungen treffen. Es kann jedoch nicht schaden, das Bärengras vor dem ersten Frost noch einmal ausgiebig zu gießen und dann eine Schicht Pinienrinde oder Rindenmulch rund um die Pflanze auszubringen. Das hilft, die Feuchtigkeit über den Winter besser im Boden zu halten.
Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen
Bärengras ist relativ resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich können aber die folgenden Probleme auftreten:
• Blattbräune:
Blattbräune ist eine Pilzerkrankung, die durch feuchte Witterung begünstigt wird. Sie verursacht braune Flecken auf den Blättern, die sich immer mehr ausbreiten können. Deshalb ist es wichtig, befallene Blätter sofort zu entfernen. Genügt das nicht, hilft nur ein Fungizid weiter.
• Wurzelfäule:
Wurzelfäule kann entstehen, wenn es zu viel regnet oder Sie das Bärengras zu oft und zu viel gießen. In diesem Fall werden die Blätter gelb und welk. Achten Sie deshalb stets darauf, dass Sie angemessen gießen und Staunässe vermeiden.
Vermehrung
Bärengras kann nur durch Aussaat vermehrt werden. Sie können die Samen dafür entweder kaufen oder aber auch Samen selbst ernten. Dazu müssen Sie nur bis zum Herbst abwarten. Sobald die Samenkapseln braun und trocken sind, können Sie diese ernten und die Samen herauslösen. Anschließend sollten Sie folgendermaßen vorgehen:
- Vermischen Sie Sand und Torf und geben Sie dieses Gemisch in Anzuchttöpfe. Lesetipp: Anzuchttöpfe selber machen: 7 preiswerte Möglichkeiten.
- Die Samen dann auf das Substrat geben und leicht mit Erde bedecken.
- Pflanztöpfe nun an einen sonnigen und warmen Platz (ca. 20 °C) stellen.
- Halten Sie das Substrat in den nächsten Wochen feucht.
- Sind die Pflänzchen groß genug, können sie in größere Töpfe umgepflanzt werden oder aber auch direkt ins Freiland.
Die Anzucht von Bärengras über Samen ist übrigens das ganze Jahr über möglich. Bei der Anzucht im Freien ist jedoch der Zeitraum von September bis März optimal und im Haus von März bis Mai.