Die Clematis ist ein wahrer Kletterkünstler und mit ihren oft riesigen Blüten eine echte Augenweide im Garten. Sie wächst sogar im Topf sehr gut. Unsere Pflanz- und Pflegetipps gibt’s hier.

Neben der Kletterrose ist die Clematis wohl eine der schönsten Kletterpflanzen überhaupt. Verwunderlich ist das nicht, denn die „Königin der Kletterpflanzen“ besticht durch eine wunderschöne Blütenpracht. Außerdem ist sie ein wahres Multitalent. Sie können mit ihr schließlich nicht nur Zäune, Hauswände und Garagen begrünen, Sie können sie auch im Kübel halten. Doch anders als bei der Rose, die robuster, widerstandsfähiger und im Vergleich auch ein wenig anspruchsloser ist, müssen Sie beim Pflanzen einer Clematis auf einiges achten. Und auch bei der Pflege gibt es einiges zu bedenken.

So wird die Clematis richtig gepflanzt

Pflanzzeitpunkt:

Clematis können grundsätzlich das ganze Jahr über gepflanzt werden. Am besten ist es aber, wenn Sie die Containerpflanzen von August bis Oktober pflanzen, da dann die Bodentemperatur optimal ist. Dadurch wachsen die Wurzeln besser an, was die Pflanze viel problemloser durch den Winter bringt.

Standortwahl:

Clematis pflanzen
Die Clematis (Waldrebe) erklimmt jede sich bietende Kletterhilfe – © Dariusz Leszczyński / stock.adobe.com

Was die Standortwahl angeht, so ist die Clematis eigentlich recht anspruchslos. Sie will keinen Schatten und keine direkte Sonne, sondern eine Mischung aus beidem. Ein halbschattiges Plätzchen ist also am besten.

Zudem muss der Boden locker sein. Ein Lehmboden ist ungeeignet, da sich darin das Wasser stauen kann. Hier würde die Clematis sehr schnell eingehen und alles war umsonst. Lockern Sie schwere Böden also am besten immer auf, indem Sie die unteren 10 Zentimeter des Pflanzloches mit Sand oder Splitt auffüllen, damit keine Staunässe entstehen kann. Guter Mutterboden, gemischt mit älterem Kompost, ist dann das besten, was Sie der Clematis bieten können. Geben Sie dann noch etwas Hornspäne dazu, machen Sie alles richtig. Anschließend müssen Sie wie folgt vorgehen:

Pflanzung:

❶ Stellen Sie den Topf vor dem Pflanzen für circa 10 Minuten in ein Wasserbad. In der Zwischenzeit können Sie ein Pflanzloch ausheben, das doppelt so groß ist wie der Pflanztopf. Dann die Erde mit Kompost und Hornspäne versehen.

❷ Nehmen Sie die Pflanze nun vorsichtig aus dem Topf und geben Sie sie so tief in den Boden, dass die ersten Knospen rund 10 Zentimeter unterhalb der Erde liegen. Das verhindert unter anderem einen Befall mit der Clematiswelke. Pflanzen Sie die Clematis an ein Wandspalier, dann ist es ratsam einen Abstand von 10 Zentimeter zum Spalier einzuhalten. So kann Feuchtigkeit besser abtrocknen. Ansonsten braucht die Clematis aber auch so immer eine Rankhilfe.

❸ Nun müssen Sie den Boden gut andrücken und großzügig wässern. Anschließend ist es ratsam noch eine etwa 10 Zentimeter dicke Schicht Rindenmulch aufzutragen, um den Wurzelbereich vor dem Austrocknen zu schützen.

❹ Da es sich bei der Clematis um eine Waldrebe handelt, sind sie es gewohnt, dass der untere Teil der Pflanze beschattet ist. Beschatten Sie die Clematis im unteren Teil also noch am besten mit Stauden wie z.B. Funkien oder Purpurglöckchen.

So pflegen Sie die Clematis richtig

Clematis gießen:

Da es sich bei der Clematis um eine sehr durstige Waldrebe handelt, müssen Sie sie regelmäßig gießen. Sie müssen also dafür sorgen, dass der Erdboden niemals austrocknet. Haben Sie also besonders im Frühjahr und Sommer ein Auge auf die Pflanzen.

Clematis düngen:

Im ersten Jahr, in dem Sie die Clematis gepflanzt haben, brauchen Sie diese noch nicht zu düngen. Die untergemischte Kompostgabe ist vollkommen ausreichend. Erst im zweiten Jahr, gerade zur Wachstums- und Blütezeit braucht die Clematis einiges an Dünger. Verabreichen Sie am besten im Frühjahr einen organischen oder mineralischen Dünger. Empfehlenswert sind z.B. Hornspäne.

Clematis schneiden:

Was das Schneiden angeht, so müssen Sie hier zwischen drei Schnittgruppen unterscheiden:

Schnittgruppe 1:

Clematis, die ab April blühen, bilden ihre Knospen schon im Herbst. Schneiden Sie diese also niemals im Frühjahr zurück, sondern wenn überhaupt nach der Blüte. Sie müssen aber auch nicht unbedingt die Gartenschere ansetzen.

Schnittgruppe 2:

Clematispflanzen, die Anfang Juni blühen, legen ihre Knospen im Frühjahr an. Diese müssen Sie im Spätherbst schneiden. Sie können Sie dabei sogar auf die gewünschte Höhe zurückschneiden.

Schnittgruppe 3:

Alle Clematis, die Ende Juni und im Juli blühen, bilden jedes Jahr wieder kräftige und lange neue Triebe. Sie brauchen also gar nicht die alten Triebe des Vorjahres zum Blühen. Deshalb können Sie diese im Herbst auch radikal zurückschneiden.

Mehr zum Thema: Clematis schneiden

Clematis überwintern:

Die bei uns verkauften Clematissorten sind in der Regel winterhart. Sie brauchen also keinen besonderen Schutz. Bei allen anderen Sorten müssen Sie den Wurzelbereich im Winter mit etwas Reisig oder einer Schilfrohrmatte abdecken. Wenn Sie Ihre Clematis im Kübel halten, dann kann diese den Winter über ruhig draußen stehen bleiben. Hier ist allerdings ein windgeschützter Platz wichtig.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

3 Kommentare

    • nein, Clematis mögen keine warmen Füsse. Sie braucht eine Bepflanzung, die den Wurzelbereich schattiert.

  1. Ich habe meine Clematis im topf gekauft und im Topf in den Gartenboden gesetzt. Das Ergebniss,
    wundervolle Blütenbracht. Soll ich meine Clematis aus den Topf nehmen, und direkt in den Boden
    einpflanzen oder kann ich diese im Topf belassen.