Echter Alant ist nicht nur eine blühfreudige Staude, sondern auch eine wirkungsvolle Heilpflanze. Alle Pflanz- und Pflegetipps hier.

Aufgrund der ansprechenden Wuchsform und Blüte, ist die Pflanze ein willkommener Blickfang in Natur- und Bauerngärten. Die Staudenpflanze besitzt kräftige Stängel, die mehr als zwei Meter hoch wachsen können. Durch die gelben Doldenblüten werden hübsche Akzente im Sommergarten gesetzt. In Einzel- wie in Gruppenpflanzung weiß die aparte Staude zu überzeugen.
Inhalte
Echter Alant – Herkunft
Die ursprüngliche Heimat des Korbblütengewächses ist Afrika und Eurasien. Die auch als Glockenwurz oder Helenenkraut bezeichnete Pflanze ist seit Jahrhunderten auch in Südeuropa heimisch geworden. In Skandinavien und Nordamerika finden sich verwilderte Vorkommen. Ihre botanische Bezeichnung „helenium“ erhielt die Pflanze aufgrund einer Legende. Angeblich soll Alant aus den Tränen der Helene gewachsen sein.
Echter Alant (Inula helenium) | |
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Wuchs: | aufrecht, horstbildend |
Wuchshöhe: | 180 – 200 cm |
Wuchsbreite: | 100 – 200 cm |
Blüte: | gelb; Juli bis August |
Standort: | Sonne |
Boden: | trocken bis frisch, durchlässig, nährstoffreich, humos |
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Echter Alant – Verwendung
Im Mittelalter diente Alant als Färberpflanze, überliefert ist auch die Bedeutung als Heilpflanze. Im Wurzelstock sind ätherische Öle, Inulin und Bitterstoffe enthalten. Die schleimlösende Wirkung der Pflanze machte man sich früher zunutze und stellte daraus Hustenbonbons her.
➔ Echter Alant Tee

Ein Gramm Alantwurzel wird mit 150 Millilitern kochendem Wasser übergossen. Die Ziehzeit beträgt zehn Minuten. Bei Husten und Verschleimung wird mehrmals täglich eine Tasse davon getrunken. Wer möchte, kann den Tee mit Honig süßen.
» Tipp: Auch eine Teemischung mit Alantwurzel, Eibischblättern, Süßholzwurzel und Thymiankraut wirkt schleimlösend und hustenstillend.
➔ Alantwein
Hildegard von Bingen empfahl Alantwein zur allgemeinen Kräftigung und bei schwacher Lungenfunktion. Hierfür werden frische Scheiben der Alantwurzel mit Wein angesetzt.
Die Alantpflanze findet auch in der Homöopathie Verwendung. Aus den Wurzeln frisch blühender Pflanzen wird das Mittel Inula helenium gewonnen. Empfohlen wird Alantwurzel bei chronischem Husten.
» Achtung: In hohen Dosen verabreicht, kann die Alantwurzel Magenschmerzen, Krämpfe, Durchfall oder allergische Reaktionen auslösen.
Echter Alant – Pflanzanleitung

➔ Den passenden Standort finden
Für die Alantstaude sollte ein sonniger Standort gefunden werden. Die imposante Pflanze ist ein Hingucker im Beet und aus keinem Bauerngarten wegzudenken. Auf ausreichend Pflanzabstand (90 cm) ist zu achten. Der Echte Alant wirkt in Alleinstellung am eindrucksvollsten. Auch an Teich- oder Gehölzrändern kann sich die Pflanze gut in Szene setzen.
➔ Das ideale Substrat auswählen
Der Echte Alant sollte nicht zu trocken stehen. Ein lockerer und feuchter Boden ist ideal. Von Vorteil ist ein hoher Humusanteil. Achten Sie auch auf die Tiefgründigkeit des Substrats.
➔ Echter Alant – pflanzen Schritt für Schritt
Die beste Pflanzzeit für Alant ist das Frühjahr. Die Eisheiligen sollten abgewartet werden, damit die Gefahr von Nachtfrösten gebannt ist.
Alant pflanzen Schritt für Schritt
- Standort auswählen
- Boden bearbeiten
- Pflanzloch ausheben
- Pflanze einsetzen
- Substrat auffüllen
- Erde gut andrücken
- Pflanze gut angießen
Das Pflanzloch ist in doppelter Größe des Wurzelballens auszuheben. Die Erde wird mit Humus und Kieselsteinen angereichert. Dies wirkt einer Verdichtung des Bodens entgegen und schützt damit vor Staunässe.
Eine Gabe Kompost, direkt ins Pflanzloch gegeben, dient als organischer Langzeitdünger und kann die Pflanze mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen. Damit der Echte Alant gut anwurzeln kann, ist in den ersten Wochen nach der Pflanzung ausreichend zu bewässern.
Echter Alant – Pflegetipps
➔ Echter Alant – richtig gießen
Während Jungpflanzen immer ausreichend gegossen werden sollten, kommen ausgewachsene Pflanzen auch mit längerer Trockenheit gut zurecht. Erst wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist, wird zur Gießkanne gegriffen.
» Tipp: Gegossen wird der Echte Alant in den Morgen- oder Abendstunden. Dann kann die meiste Flüssigkeit an die Wurzeln gelangen und verdunstet nicht ungenutzt.
➔ Echter Alant – düngen
Wird dem Echten Alant bei der Pflanzung Kompost verabreicht, sind weitere Düngergaben im ersten Standjahr nicht notwendig. Wird das Erdreich um die Wurzel gemulcht, hält dies den Boden locker und bewirkt die Speicherung von Feuchtigkeit und Wärme.
➔ Echter Alant – schneiden

» Tipp: Damit die gesunden Triebe beim Rückschnitt nicht verletzt werden, verwenden Sie anstatt einer Schere ein scharfes Gartenmesser verwendet werden.
Echter Alant – vermehren
Der Echte Alant kann durch Teilung und Aussaat vermehrt werden.
➔ Vermehrung durch Teilung
Die Vermehrung durch Teilung kann im Herbst erfolgen. Der Wurzelstock muss hierfür komplett ausgegraben werden. Der Wurzelballen wird nun je nach Größe einmal oder mehrfach geteilt und separat verpflanzt.
Dies beschert Ihnen nicht nur neue Pflanzen, sondern verjüngt auch die Mutterpflanze, was deren Wachstum und Blüte anregt.
» Tipp: Die geteilten Wurzelstücke sollten sofort wieder verpflanzt werden. Besondere Pflegemaßnahmen sind nicht notwendig.
➔ Vermehrung durch Samen
Der Echte Alant kann auf dem Fensterbrett aus Samen vorgezogen werden.
Dabei gehen Sie wie folgt vor:
- flaches Pflanzgefäß mit Anzuchterde füllen
- Samen auf dem Substrat verteilen
- Samen nicht mit Erde bedecken
- Samen gleichmäßig feucht halten
- Pflanzgefäß bei Zimmertemperatur im Halbschatten aufstellen
- Keimung abwarten
Die Keimdauer beträgt etwa zehn Tage. Zeigen sich mehrere Keimblätter, werden die Pflanzen pikiert und in eigene Pflanzgefäße gesetzt. Vor dem Auspflanzen ins Freiland sind die Pflanzen langsam an die Sonne zu gewöhnen.
Krankheiten und Schädlinge erkennen
Gelegentlich kann der Echte Alant von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht werden.
Dazu zählen:
- Blattläuse
- Schildkäfer
- Echter Mehltau
Blattläuse sind häufiger anzutreffen. Sie lassen sich durch das Besprühen mit Seifenlauge vertreiben. Das Einsprühen mit Brennnessel- oder Ackerschachtelhalmbrühe stärkt die Pflanze und macht sie unempfindlicher gegenüber Schädlingsbefall.
Schildkäfer sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen, können die Pflanzen aber bei starkem Befall massiv schädigen. Befallene Pflanzen sollten abgeschüttelt werden. Wirkungsvoll ist auch das Besprühen mit Brennnesseljauche.
Der Echte Mehltau tritt bei Hitze und Trockenheit vermehrt auf. Der Befall ist an einem mehlartigen Belag auf den Blättern zu erkennen. Für die Bekämpfung des Pilzes hat sich ein Sud aus Wasser und Molke bewährt. Vorbeugend sollte der Boden gemulcht werden, damit sich die Feuchtigkeit länger darin hält.
Echter Alant überwintern
Der Echte Alant zieht sein Laub im Herbst ein. Einen Winterschutz benötigt die Pflanze daher nicht. Der Austrieb erfolgt zuverlässig im kommenden Frühjahr.