Wer nach einer Alternative zur Kartoffel sucht, ist mit der Erdbirne gut beraten. Sie ist einfach zu pflanzen, sehr pflegeleicht und gut lagerfähig.

Erdbirne
Die Erdbirne ist eine gute Alternative zur Kartoffel – © ChrWeiss / stock.adobe.com

Vermutlich ist die Erdbirne nicht jedem Hobbygärtner bekannt. Es handelt sich um Rankpflanzen, welche unterirdische Knollen ausbilden. Diese sind essbar und erinnern an Süßkartoffeln. Mit dieser ausdauernden und pflegeleichten Pflanze holen Sie sich eine Alternative zur klassischen Kartoffel ins Beet. Die Sprossachsen wachsen bis zu drei Meter in die Höhe und damit kann die Erdbirne auch als Sichtschutz dienen. Die Rhizome erscheinen wie Perlen entlang einer Kette. Lernen Sie die Erdbirne kennen und bereiten Sie ihre Knollen zu geschmackvollen Gerichten zu.

Herkunft

Die Erdbirne (Apios americana) gehört der Familie der Hülsenfrüchtler an. Die ursprüngliche Heimat dieser in unseren Breiten kaum bekannten Pflanze liegt in Nordamerika. Dort diente die Erdbirne den Ureinwohnern als wichtiges Nahrungsmittel. Daher ist auch die Bezeichnung Indianerbirne geläufig. Die Erdbirne besitzt einen hohen Proteingehalt und bringt sich auch hierzulande mehr und mehr als Alternative zur Kartoffel ins Gespräch.

Erdbirne (Apios americana)
Wuchs: kletternde, krautige Pflanze
Länge der Laubblätter: bis 20 cm
Durchmesser der Knollen: 5 bis 10 cm
Blüte: ab August
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: locker und humusreich

Standort und Boden

Für die Kultivierung der Erdbirne sollte ein sonniger bis halbschattiger Standort gefunden werden. Das Substrat sollte locker erscheinen und Humus enthalten.

Die Erdbirne ist eine Schlingpflanze. Daher sollte die Pflanze in Alleinstellung kultiviert und mit einem Rankgitter versehen werden. Die Laubblätter liefern einen zuverlässigen Sichtschutz. Ähnlich wie bei Bohnen üblich kann auch die Erdbirne an Stangen und Spalieren entlang geführt werden. Sie können sich auch für die Kultivierung im Kübel entscheiden.

Erdbirne pflanzen

❍ Rhizome einpflanzen:

Möchten Sie die Erdbirne selbst anpflanzen, können Sie die Knollen in die Erde einpflanzen. Die Rhizome werden dazu im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr in die Erde gesetzt. Dabei ist ein Pflanzabstand von etwa 80 Zentimetern einzuhalten. Die Pflanztiefe beträgt fünf Zentimeter.

Ab April treiben Erdbirnen aus. Zur Blüte gelangt die Indianerbirne aber erst im zweiten Standjahr. Damit sich die Pflanze gut einwurzeln und entwickeln kann, sollten Sie die Knollen ebenfalls erst im zweiten Jahr ernten.

Tipp:
Für die Kultivierung auf Balkon und Terrasse sollten Sie ein ausreichend großes Pflanzgefäß wählen. Dieses sollte ein Mindestvolumen von fünf Litern besitzen. Bei der Kübelpflanzung ist es zudem wichtig, auf eine gute Wasserleitfähigkeit zu achten. Damit keine Staunässe entsteht, sollte das Pflanzgefäß also auch über ausreichend Abzugslöcher im Boden verfügen.

❍ Aussaat:

Alternativ dazu ist auch die Aussaat möglich. Eine Aussaat direkt ins Freiland funktioniert jedoch nicht, da es sich um einen Kaltkeimer handelt. Eine längere Kälteperiode wird somit notwendig, um die Pflanzen zur Keimung anzuregen. Also lagern Sie die Samen einige Wochen im Kühlschrank und beginnen Sie dann erst mit der Anzucht im Haus. Das ist ab Februar möglich. Ab April können die Jungpflanzen dann ins Freie umziehen.

So pflegen Sie die Erdbirne richtig

❍ Gießen und düngen:

Als Schmetterlingsblütler versorgt sich die Erdbirne über kleine Knollen an den Rhizomen selbstständig mit Stickstoff. Weitere wichtige Nährstoffe wie Kalium oder Phosphor sollten über Düngemittel zugeführt werden. Ein organischer Langzeitdünger eignet sich am besten und versorgt die Pflanzen die gesamte Wachstumsperiode über mit Nährstoffen. Zudem sind regelmäßige Wassergaben unerlässlich.

❍ Rückschnitt:

Im Herbst sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Der Rückschnitt sollte jedoch erst im kommenden Frühling vor dem Neuaustrieb erfolgen.

❍ Überwintern:

Die oberen Pflanzenteile sterben im Herbst ab. Die Rhizome sind in unseren Breiten winterhart. Sie können den ganzen Winter über Knollen ernten. Belassen Sie deshalb immer einige Rhizome im Boden. Diese wachsen weiter und nehmen an Volumen zu.

Ernte und Verwendung

Im Herbst können Teile der Knollen geerntet werden. Vor der Verarbeitung werden die Rhizom-Teile abgebürstet und geschält. Bei der Verarbeitung können Sie sich dann an heimischen Kartoffeln und Süßkartoffeln orientieren. Der Verzehr ist roh und gegart möglich. Besonders gut schmeckt die Erdbirne gekocht, gebraten oder frittiert.

Tipp:
Haben Sie mal etwas zu viel Erdbirnen geerntet, ist das nicht weiter schlimm. An einem kühlen und trockenen Ort sind die Wurzelstücke gut lagerfähig.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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