Wer ein Fan von Natur-Heilmitteln ist, braucht einen Faulbaum. Wie Sie einen Faulbaum pflanzen und pflegen und welche besondere medizinische Wirkung er hat, verraten wir Ihnen hier.

Faulbaum pflanzen und pflegen – So wird’s gemacht
Faulbaum – Rhamnus frangula | © ChrWeiss / stock.adobe.com

Wie sein Name schon verrät, verfügt der in Europa (teilweise auch in Asien) beheimatete Faulbaum über einen intensiven Duft im Rindenbereich, der jedoch nur in unmittelbarer Nähe des Strauches von den Menschen auch wahrgenommen wird.

Im Gegensatz hierzu steht die heilende Wirkung des Faulbaums, die ebenso von seiner Rinde ausgeht. Eingesetzt wird der darin enthaltene Wirkstoff häufig als Abführmittel und bei unterschiedlichsten Zahnfleischerkrankungen.

Schon gewusst?

Übrigens wird der Faulbaum bereits seit dem 14. Jahrhundert schon in zahlreichen Kräuterkundebüchern und Heilkundebüchern bzw. in Überlieferungen immer wieder erwähnt. Weiterhin erkannten die Menschen zu damaliger Zeit auch, dass sich aus dem kaum Asche produzierenden Holz des Strauches zugleich Schwarzpulver herstellen lässt.

Faulbaum pflanzen

Der mehrjährige, sommergrüne Faulbaum-Strauch wächst in den hiesigen Gärten bis zu durchschnittlich 4 Meter hoch. Bevorzugt wird von ihm dabei ein dauerhaft feuchter Lehmboden, wobei die Standortwahl gerne auf ein halbschattiges Plätzchen fallen darf.

Einpflanzen sollten Sie das robuste und auch extrem pflegeleichte Strauchgehölz dabei im späten Frühjahr bis in den Sommer hinein als Steckling, oder per Samenaussaat im Herbst.

Achtung:

Die Beeren des Faulbaumes sind giftig, sollten deshalb auf keinen Fall in Kinderhände gelangen!

Faulbaum richtig pflegen

Alljährlich zwischen Mai und Juni beginnt der Faulbaum zu blühen, wobei er kleine weiß-grünliche Blüten bildet. Das Besondere am Faulbaum sind jedoch seine sich anschließend aus den Blüten bildenden Beerenfrüchte, die sich von einer zuerst grünen Frucht langsam über rot, bis hin zu tiefschwarzen Beeren umfärben.

Ein tolles Farbspiel entsteht am Strauch immer wieder während der rot-schwarzen Phase. Der Faulbaum ähnelt deshalb auch ein wenig dem Feuerdorn, verfügt jedoch über keinerlei Dornen an seinen Ästen.

» Formschnitt

Während des Jahres benötigt der Faulbaum eigentlich keinerlei Extra-Pflege, lediglich im zeitigen Frühjahr sollte er bei Bedarf immer wieder einmal in Form geschnitten werden.

» Düngen

Verliert der Strauch im Herbst seine Blätter, können Sie diese größtenteils direkt am Stamm anhäufen. Sobald sie dann vor Ort verfaulen, geben sie ausreichend Nährstoffe in den Wurzelbereich ab.

Ernte und Verwendung der Rinde

Geerntet wird die Rinde immer unmittelbar vor der Blüte Ende April/Mai. Wobei nur die junge Rinde des Faulbaums (von circa 2 bis 3 Jahre alten Ästen) über die heilenden Wirkstoffe verfügt und sich mit einem scharfen Messer noch relativ einfach abschälen lässt. Anschließend müssen Sie die Rinde an einem sonnigen, warmen Ort gut trocknen (Trocknungszeit circa 1 Jahr, bevor sie einer weiteren Verwendung zugeführt werden kann)

Verwendungsmöglichkeiten sind hierbei z.B. die Herstellung von Tee (der sich zugleich auch zur Mundspülung oder für die Herstellung von Wickeln eignet), das Ansetzen einer Tinktur (mit klarem Schnaps) oder die Kombination mit Apfelwein. Die getrocknete Rinde können Sie zudem pulverisieren und anschließend zum Räuchern verwenden.

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Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Ein Kommentar

  1. Hallo
    Ich interessiere mich für Pflanzen des afrikanischen Faulbaums (Rhammus Prinoides, in Ätiopien Gesho genannt). Kann mir jemand sagen, wo ich diese Pflanzen oder auch Samen kaufen kann?
    Vielen Dank

    Sonja