Ob im Kübel, Beet oder auf dem Balkon – Heidekraut ist eine Pflanze, die nahezu überall gedeiht. Allerdings nur, wenn Sie sie richtig pflanzen und pflegen.

Heidekraut pflanzen pflegen
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Die einen nennen es Heidekraut, die anderen Erika – Heide ist wirklich auf der ganzen Welt zu finden, denn es kommt mit nahezu jedem Klima zurecht. Auch in unseren Breiten ist die Erika nicht nur als Grabschmuck sehr beliebt, sie lässt sich auch sehr vielseitig bei der Gartengestaltung einsetzen. Obendrein können Sie sogar einen ganzen Heidegarten anlegen.

Diese Pflanze ist jedoch nicht nur wegen ihres Aussehens so beliebt. Es liegt wohl eher daran, weil das Heidekraut gut winterhart ist, so dass Gärtner in der kalten Jahreszeit kaum mit Verlusten rechnen müssen. Inzwischen steht zudem auch eine große Farbvielfalt zur Auswahl. Neben dem typischen Lila gibt es auch Blüten in hellem Grün, Weiß, Purpur und Altrosa.

Den Garten mit Heidekraut gestalten

Die Gestaltungsmöglichkeiten mit Heidekraut sind schier unerschöpflich. So können Sie z.B. ein gleichmäßiges Beet mit einer einzigen Sorte und Farbe gestalten. Viel interessanter sieht es jedoch aus, wenn Sie verschiedene Blütenfarben miteinander kombinieren. Dabei sollten Sie die Sorten jedoch nicht wahllos mischen, sondern einzelne Gruppen mit jeweils einer Sorte und 10 bis 12 Exemplaren pflanzen. Wählen Sie dann noch Sorten mit unterschiedlichen Blütezeiten, haben Sie fast das ganze Jahr über blühendes Heidekraut.

Allzu symmetrisch sollten Sie die Anordnung nicht vornehmen, denn eine gewisse Unregelmäßigkeiten sorgt für die tolleren Effekte. Dazwischen können Sie große Steine oder Baumwurzeln platzieren, oder mit kleinen Hügeln Akzente setzen. Besonders gut harmonieren übrigens Heidelbeeren, der Rhododendron und Azaleen mit dem Heidekraut, denn sie mögen alle den gleichen Boden. Außerdem bieten sich noch Ginster, verschiedene Ziergräser und kleine Koniferen für die Gestaltung eines Heidegartens an.

Der ideale Standort für das Heidekraut

➔ Standort:

Die Heide können Sie ruhig in die volle Sonne setzen. Besonders hier bringen sie dann die schönsten, farbenprächtigsten Blüten hervor. Doch auch, wenn Sie einen Platz im Halbschatten wählen, wird das Heidekraut gut gedeihen. Dunkle, schattige Standorte sind dagegen nicht geeignet, denn dann bilden die Pflanzen kaum Blüten aus und bleiben auch schmächtig.

➔ Bodenbeschaffenheit:

Normalerweise gedeiht die Erika auf jedem Untergrund. Doch das bedeutet nicht, dass sie auf jedem Boden gleichermaßen üppig wächst und mit voller Pracht überzeugt. Optimal für das Heidekraut geeignet ist ein saurer Boden (pH-Wert 4,5 bis 6,5), der gut durchfeuchtet ist. Die Erde sollte möglichst locker, humos und nährstoffreich sein, idealerweise auch etwas sandig.

Sollte der Gartenboden sehr kalkhaltig sein, können Sie ihn für das Heidekraut mit etwas Knochenmehl verbessern. Viele Böden sind zudem etwas zu schwer für diese Pflanzen. Deswegen sollten Sie ihn vor dem Anpflanzen gut auflockern, mit etwas Moorerde, Torf, Kies oder Sand anreichern und gründlich umgraben. Das tiefgründige Umgraben ist auch gut dazu geeignet, um Unkräuter zu entfernen, die den Pflanzen Nährstoffe und Licht rauben könnten. Wenn Sie dann noch eine zwei Zentimeter dicke Schicht Rindenmulch auf die Erde aufbringen, dann haben Sie die besten Voraussetzungen für eine prächtig wachsende Erika geschaffen.

Heidekraut richtig pflanzen

Heidekraut pflanzen
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➔ Pflanzzeitpunkt:

Beim Heidekraut unterscheidet man zwischen Winterheide und Sommerheide, also je nachdem, wann sie ihre Blütezeit haben. Alle Arten sind jedoch mehrjährig, überstehen den Winter und können im Grunde das ganze Jahr über gepflanzt werden. Herbst und Frühjahr sind für die Pflanzung jedoch am besten geeignet. März/April/Mai oder September/Oktober/November sind also ideale Pflanzzeitpunkte.

➔ Pflanzabstand:

Damit jede Pflanze ausreichend Licht bekommt, dürfen Sie sie nicht zu dicht nebeneinander setzen. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte also mindestens 20 Zentimeter, besser 30 Zentimeter betragen. Grob rechnet man je nach Größe der Sorte mit einer Menge von 8 bis 20 Pflanzen auf einem Quadratmeter.

➔ Einpflanzen:

Zuerst müssen Sie die Fläche mit einer Harke etwas aufgelockert und dann die entsprechenden Pflanzlöcher ausheben. Beim Setzen müssen Sie dann darauf achten, dass der Wurzelballen bis zur oberen Kante komplett mit Erde abgedeckt ist und das auch nach dem Setzen des Bodens. Dann füllen Sie das Pflanzloch wieder mit Erde auf, drücken diese ganz fest an und wässern die Pflanzen reichlich. Damit eine rasche Verwurzelung erfolgen kann, müssen Sie gerade in der Zeit nach dem Pflanzen regelmäßig wässern, vor allem natürlich bei großer Hitze und längerer Trockenheit im Sommer.

Heidekraut richtig pflegen

Damit Sie auch lange Freude an der Heide haben und Sie diese immer mit ihrem üppigen Wuchs verzaubert, müssen Sie natürlich auch etwas für die Pflege tun, auch wenn es sich grundsätzlich um sehr pflegeleichte Pflanzen handelt.

➔ Schnitt:

Den Schnitt der Erika nehmen Sie am besten im Frühling vor. Die Sommerheide wird dann wieder stärker austreiben. Aber auch wenn die Blütezeit vorüber ist, verträgt das Heidekraut einen starken Rückschnitt. Durch den Rückschnitt wird nicht nur der Wuchs angeregt, es wird auch ein Verkahlen im unteren Bereich verhindert. Es gibt natürlich Sorten, die nicht so üppig wachsen, bei diesen fällt der Rückschnitt dann entsprechend schwächer aus.

➔ Gießen:

Den Boden müssen Sie immer schön feucht halten. Auch im Winter darf er nie ganz austrocknen. Zu diesem Zweck können Sie eine Mulchschicht aus Laub aufbringen, oder Sie verwenden ein spezielles Moorbeet-Substrat, das Feuchtigkeit spendet.

➔ Düngen:

Während des Wachstums sollten Sie einen mineralischen oder organischen Dünger wie zum Beispiel Hornspäne verabreichen. Aber auch schon beim Pflanzen können Sie die Erika zum ersten Mal düngen. Das nächste Mal dann nach dem Rückschnitt. In den Wintermonaten sollten Sie auf das Düngen des Heidekrauts hingegen verzichten.

➔ Hallimasch-Pilz bekämpfen:

Gegenüber Schädlingen und Krankheiten ist das Heidekraut recht robust. Lediglich der Hallimasch-Pilz kann großen Schaden bei der Sommerheide anrichten. Breitet sich der weiße, fächerförmige Pilz an der Rinde der Pflanze aus, stirbt die Heide meistens ab. Sie müssen das Heidekraut dann schnellstmöglich entfernen. Darüber hinaus müssen Sie dann auch noch das Erdreich an dieser Stelle austauschen, um eine weitere Verbreitung des Pilzes zu verhindern.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

3 Kommentare

  1. Genia Laubel on

    ich habe verblühte Winterheide in einer Blumenschale, und moechte sie in den Garten einpflanzen.
    Wie muss ich vorgehen?

    liebe Grüße Genia Laubel

  2. christopher on

    hallo, den tip mit dem knochenmehl bei kalkhaltigem boden dünkt mich zweifelhaft, da knochenmehl hauptsächlich aus kalzium und phosphat besteht.

    liebe grüsse