Wenn eine Kiwipflanze blüht, aber keine Früchte ansetzt, dann kann das mehrere Ursachen haben. Wir helfen Ihnen dabei den Grund herauszufinden.

Kiwi trägt keine Früchte
Bleiben die Früchte am Kiwi-Strauch aus, kann das verschiedene Ursachen haben – © S. Kirchner / stock.adobe.com

Nun haben Sie sich eine wunderschöne Kiwipflanze gekauft, die mittlerweile älter geworden ist und wunderschön vor sich hin blüht, und dennoch bleiben die Früchte aus?

Das ist ärgerlich, denn eigentlich kauft man sich doch so eine Pflanze nicht nur, weil sie schön anzusehen ist, sondern weil sie auch Früchte tragen soll. Wenn sie das aber absolut nicht machen will, dann müssen Sie sich auf „Spurensuche“ begeben und den Grund dafür herausfinden. Dass Kiwis keine Früchte tragen, kann schließlich mehrere Ursachen haben.

Gründe, warum Kiwis keine Früchte tragen

❶ Es handelt sich um eine männliche Kiwi:

Kontrollieren Sie zunächst einmal die Blüten. So können Sie herausfinden, ob die Pflanze selbstfruchtbar, feminin oder maskulin ist. Das ist auch gar nicht einmal so schwer zu erkennen. Während die weiblichen Blüten einen deutlich sichtbaren, mittig platzierten Strahlengriffel besitzen, ist dieser bei den männlichen stark verkümmert oder gar nicht vorhanden. Außerdem verfügen letztere über zahlreiche Staubgefäße. Schauen Sie sich Ihre Kiwipflanzen also zunächst einmal in Ruhe an.

Wenn Sie nach der Überprüfung zu dem Schluss gekommen sind, dass Sie eine maskuline Kiwi besitzen, dann werden Sie vergeblich auf eine Ernte warten müssen, denn nur die weiblichen Pflanzen bilden Früchte. Aber eine weibliche Pflanze allein reicht auch nicht aus. Sie benötigt ein männliches Exemplar, das für die notwendige Bestäubung zuständig ist.

Häufig werden im Handel auch einhäusige Kiwipflanzen angeboten. Das heißt, dass sie sowohl weibliche wie auch männliche Blüten entwickeln und sich selbst befruchten können. Jedoch raten selbst die Händler dazu, für einen sicheren Ertrag auf männliche und weibliche Pflanzen zurückzugreifen.

❷ Zu viel oder zu wenig Wasser:

Sind die Grundvoraussetzungen wie eine blühende weibliche und eine blühende männliche Pflanze vorhanden oder ist die blühende Kiwi einhäusig, muss es eine andere Ursache haben, dass die Kiwi keine Früchte trägt. Ein häufiger Grund für ein Ausbleiben der Früchte liegt z.B. in der Trockenheit – sowohl langanhaltend als auch vorübergehend. Diese sorgt insbesondere im Frühling für ein Abwerfen der Blüten. Gleichzeitig kann aber auch zu viel Wasser der Kiwipflanze schaden und diese an der Entwicklung von Früchten hindern.

❸ Keine Bestäubung durch Insekten:

Kiwi Bestäubung
Biene bestäubt eine Kiwi-Blüte – © sonne_fleckl / stock.adobe.com
Eher selten kommt es vor, dass Insekten wie Hummeln und Bienen für die notwendige Bestäubung der Kiwiblüten nicht zur Stelle waren, wodurch keinerlei Befruchtung erfolgen konnte.

❹ Unterschiedliche Blühzeiten:

Blühen die weiblichen und männlichen Pflanzen zu unterschiedlichen Zeiten, ist eine Bestäubung und damit auch die Fruchtbildung ausgeschlossen.

❺ Auch das Alter der Pflanzen spielt eine Rolle:

Bei jungen Kiwipflanzen ist in jedem Fall Geduld angesagt. Sie tragen selten Früchte vor einem Alter von drei bis vier Jahren, oftmals auch noch wesentlich später.

❻ Falsche Pflege:

Der Standort und die richtige Pflege spielen bei der Entwicklung der Kiwipflanze eine wichtige Rolle. Denn oftmals werden Kiwis zu stark zurückgeschnitten, sodass sich zwar viel Holz entwickelt, die Blütenentwicklung aber eingeschränkt wird. Gleiches kann passieren, wenn Sie die Pflanzen mit viel Stickstoff düngen. Auch ein Spätfrost kann äußerst gefährlich für die Blütenansätze sein, da er diese leicht erfrieren lässt.

Kiwis benötigen grundsätzlich einen sauren Boden (pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5), um sich überhaupt optimal entwickeln zu können. Bei kalkhaltiger Erde oder einem Mangel an Spurenelementen können sich nicht einmal Blüten bilden.

Tipp: Den pH-Wert des Bodens können Sie zum Beispiel mit dem Bodentest von Neudorff ermitteln. Wie das funktioniert, können Sie sich in unserem Beitrag „PH-Wert im Boden richtig testen – Videoanleitung

Kleine Tipps für eine große Ernte:

  1. Kiwis immer feucht halten.
  2. Garten, Terrasse und Balkon attraktiv für Hummeln und Bienen machen.
  3. Pflanze im Winter mit Vlies abdecken und so vor Frost schützen.
  4. pH-Wert prüfen und dementsprechend düngen. Aber Achtung: Kiwis sind chloridempfindlich, daher chloridfreien Dünger verwenden.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

3 Kommentare

  1. Rivera Hardy, Angelica on

    Hallo, liebes Team
    Ich habe eine Kiwipflanze „Jenny“ nun schon seit gut 5 – 6 Jahren. Leider hat sie noch nicht einmal Früchte getragen. Sie wunderschöne große Blätter aber keine Früchte. Sie rangt ohne Ende sich durch meinen Pflaumenbaum. Der ist glaube ich jetzt aber eingegangen. Vielleicht vertragen Kiwi und Pflaume sich nicht. Sie stehen sehr sonnig. Wie messe ich den ph-Wert der Erde um evt. zu düngen?
    Vielleicht haben sie noch einen heißen Tip für mich.
    Danke im voraus.
    Mit freundlichen Grüßen
    Angelica

  2. Hallo,
    ich habe auch ein Problem mit meiner Kiwi Jenny. Zuerst hatte sie keine Blüten, bis ich sie richtig gedüngt habe. Jetzt blüht sie ohne Ende, aber trägt keine Früchte!
    Sie bildet 2 Blüten aus, eine große in der Mitte und an jeder Seite eine kleinere Blüte.
    Ich glaube die weibliche Blüte bildet keinen Fruchtknoten, aber genau weißlich es nicht