Das zierliche Moskitogras bevorzugt einen sonnigen Standort und passt sehr gut in den Naturgarten. Kombinieren können Sie es mit Hauswurz oder Fetthenne.

Moskitogras
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Das zierliche und pflegeleichte Moskitogras (Bouteloua gracilis) sorgt für exotischen Charme im heimischen Garten. In den trockenen Regionen Amerikas beheimatet wird die Pflanze in unseren Breiten vornehmlich aufgrund der wahrlich ungewöhnlichen Blüten kultiviert.

Die ursprüngliche Heimat des Moskitograses liegt in den Prärien Kanadas und dem Norden Mexikos. Durch die botanische Bezeichnung „Bouteloua“ soll an Claudio Boutelou erinnert werden. Der spanische Botaniker hatte die Pflanze im Gepäck und sorgte dafür, dass sich das Haarschoten-Gras auch in Europa vieler Bewunderer erfreute.

Moskitogras – Besonderheiten

Die Form der Blüten gab dem Moskitogras seinen Namen. Im Sommer zeigen sich die von zwei bis vier Blütenähren geschmückten Rispen. Die Ährchen stehen sehr dicht und messen gerade einmal fünf Millimeter.

Die waagerecht vom Trieb abstehenden Ähren erinnern an einen Schwarm Moskitos oder an Libellen, welche mit schräg stehenden Flügeln im Flug innehalten. Der Effekt verstärkt sich zum Spätsommer hin, wenn die grünen Blütenstände eine bräunliche Färbung annehmen.





Moskitogras (Bouteloua gracilis)
Wuchs: aufrecht, locker, horstig, kurze Ausläufer
Wuchshöhe: 20 – 40 cm
Wuchsbreite: 30 – 40 cm
Blütezeit: Juli – September
Standort: Sonne
Boden: trocken, mager, durchlässig, kalkhaltig
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Moskitogras – Verwendung

Der robuste Steppenbewohner passt sehr gut in naturnah gestaltete Gärten, welche mit trockenheitsliebenden Steppenpflanzen besetzt sind. Das Moskitogras kann auch im Topf angepflanzt werden, dort am besten zusammen mit anderen Pflanzen, die mit wenig Wasser auskommen. Passende Begleiter wären Fette Henne oder Hauswurz.

» Tipp: Das Moskitogras eignet sich auch sehr gut zur Begrünung von Flachdächern.

Besonders attraktiv wirkt die Gruppenpflanzung. Setzen Sie hierfür drei bis fünf Exemplare unmittelbar nebeneinander.

Der passende Standort

In der Prärie spielen die meisten Indianerfilme. Pflanzen dagegen machen sich rar. Das Moskitogras zählt zweifelsfrei zu den robustesten Gewächsen. Um die Standortbedingungen bestmöglich an das natürliche Terrain anzugleichen, kommt ein sonniger und trockener Standort infrage.

Das Moskitogras sollte mehrere Stunden täglich Sonne abbekommen. Daher eignen sich die Pflanzen sehr gut als Lückenfüller an vollsonnigen Standorten, welche den meisten Gartenpflanzen nicht bekommen.

Wählen Sie einen Standort, der das Moskitogras nicht in seiner Wuchsfreude einschränkt. Umso intensiver lässt sich die ausdrucksvolle Wirkung der Blüten beobachten.

» Tipp: Besonders attraktiv ist die Kombination mit Wildstauden.

Das ideale Substrat auswählen

Ein trockener und gut durchlässiger Boden lässt die Steppenpflanze am besten gedeihen. Dem pflegeleichten Ziergras ist ein magerer Boden willkommen. Ideale Wachstumsbedingungen herrschen in einem sandigen Untergrund. Möglich sind auch kalkhaltige und steinige Böden.

Das Moskitogras gedeiht in einfacher Gartenerde. Diese sollte mit Sand oder Splitt angereichert werden, um die Durchlässigkeit zu erhöhen. Befreien Sie den Boden vor der Pflanzung von Wurzeln und Unkräutern.

Moskitogras pflanzen – Schritt für Schritt

Moskitogras pflanzen
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Die ideale Pflanzzeit ist das Frühjahr. Dann bleibt dem Moskitogras genügend Zeit, sich bis zum nächsten Frost gut einzuwurzeln.

Bei der Pflanzung gehen Sie wie folgt vor:

  1. Standort auswählen
  2. Unkraut von der Pflanzstelle entfernen
  3. Boden, wenn nötig auflockern und mit Sand oder Kies durchlässiger gestalten
  4. Pflanzloch doppelt so groß wie den Wurzelballen ausheben
  5. Pflanzabstand von mindestens 30 Zentimetern einhalten
  6. Pflanze einsetzen (nicht tiefer als sie vorab im Pflanzgefäß gestanden hat)
  7. Substrat vorsichtig auffüllen
  8. Erde leicht andrücken
  9. Pflanze angießen
  10. Substrat um die Pflanzstelle mulchen

» Tipp: Pro Quadratmeter können bis zu neun Pflanzen herangezogen werden.

Moskitogras richtig gießen

Auch an einem vollsonnigen Standort muss nicht täglich zur Gießkanne gegriffen werden. Eine Ausnahme bilden Jungpflanzen, die noch kein stabiles Wurzelsystem entwickelt haben und sich darüber selbstständig mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgen können.

Im ersten Standjahr sollte das Moskitogras häufiger gegossen werden. Der Boden darf auch hier in seinen oberen Schichten antrocknen. Gießen Sie mit Fingerspitzengefühl und vermeiden Sie unbedingt Staunässe.

Ältere Pflanzen werden bei anhaltender Trockenheit gelegentlich leicht bewässert. Pflanzen im Kübel besitzen einen höheren Feuchtigkeitsbedarf und erhalten regelmäßig Wasser. Das Einbringen einer Drainage schützt Trockenheit liebende Kübelpflanzen vor Staunässe.

Das Moskitogras wird nicht gedüngt. Dies kann der Pflanze mehr schaden als Nutzen bringen. Der zusätzliche Schub an Nährstoffen regt das Wachstum an. Die Pflanzen entwickeln sich unnatürlich und das Gewebe weicht auf. Dadurch werden die robusten Gewächse anfälliger für Krankheiten und Schädlinge und können im Winter Schaden nehmen.

Die wichtigsten Pflanz- und Pflegetipps auf einen Blick

Tätigkeit Worauf kommt es an?
Standort auswählen vollsonnig
trocken
Boden vorbereiten durchlässig
sandig bis lehmig
humos
Moskitogras pflanzen im Frühling pflanzen
Pflanzabstand 30 Zentimeter
Moskitogras gießen Jungpflanzen häufiger gießen
Staunässe vermeiden
ältere Pflanzen nur bei längerer Trockenheit bewässern
Moskitogras düngen keine Düngung notwendig

Moskitogras schneiden

Das Moskitogras sollte vor dem Winter nicht geschnitten werden, bietet es doch einen attraktiven und bizarren Anblick im ansonsten recht tristen Wintergarten. Außerdem stellen die intakten Halme auch einen guten Schutz während der kalten Jahreszeit dar. Durch die Schnittkanten könnte dagegen Feuchtigkeit in das Gras eindringen und die Fäulnis begünstigen.

Im Frühling kann das Moskitogras bodennah zurückgeschnitten werden. Dies sollte im zeitigen Frühjahr geschehen, damit die neuen Triebe nicht verletzt werden.

Moskitogras vermehren

Das Moskitogras kann durch Teilung und Aussaat vermehrt werden. Die Anzucht aus Samen ist ein langwieriger Prozess, welcher viel Geduld erfordert und keine Garantie bietet. Die Samen werden im Frühling ausgesät. Bis sich kräftige Pflanzen entwickeln, kann es viele Monate dauern.

Viel einfacher lässt sich das Ziergras durch Teilung vermehren.

Dabei ist wie folgt vorzugehen:

  1. Moskitogras ausgraben
  2. Wurzel von Substrat befreien
  3. Wurzel auf Beschädigungen kontrollieren
  4. Wurzel mit Spaten oder Messer teilen
  5. Wurzelstücke getrennt voneinander einpflanzen
  6. Pflanzen wie gewohnt kultivieren

Die jungen Pflanzen besitzen eine sehr gute Anwachsgarantie und treiben üppig aus, da sich die Pflanze zugleich verjüngt hat.

Krankheiten und Schädlinge erkennen

Die robuste Steppenpflanze wird nicht von Schädlingen befallen. Auch Schnecken haben kein Interesse an den scharfen Halmen.

Durch Pflegefehler können die Pflanzen geschwächt werden. So ist zu viel Feuchtigkeit Gift für das Moskitogras und führt zum Faulen der Wurzeln. Ist es nicht möglich, dass der Boden gut austrocknen kann, muss mit Schimmel gerechnet werden.

Moskitogras überwintern

Moskitogras überwintern
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Jungpflanzen sind im Winter gefährdet. Im ersten Standjahr ist es daher empfehlenswert, das Moskitogras als Kübelpflanze zu kultivieren und im Haus frostfrei – bei etwa fünf Grad – zu überwintern.

Ältere Pflanzen benötigen keinen Winterschutz. Achten Sie jedoch darauf, dass sich die Feuchtigkeit nicht staut, dann kann auch das robuste Moskitogras verfaulen oder erfrieren. Die intakten Halme bieten ausreichend Winterschutz und sollten möglichst zu kleinen Büscheln zusammengebunden werden.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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