Der Reiherschnabel ist eine niedrig wachsende Polsterstaude mit filigranen Blättern und Blüten. Wie Sie diese richtig pflanzen und pflegen, erfahren Sie hier.

Reiherschnabel
Der Reiherschnabel zählt zur Familie der Storchschnabelgewächse – © Ruckszio / stock.adobe.com

Hinter dem Reiherschnabel verbirgt sich kein imposantes Gewächs. Die Schönheit der filigranen Steingartenpflanze offenbart sich erst bei genauerem Hinsehen. Der Reiherschnabel kann nämlich üppige Polster ausbilden, bleibt dabei aber mit maximal 20 Zentimetern niedrig im Wuchs. Die wintergrüne Staude besitzt jedoch rosafarbene Schalenblüten, welche den ganzen Sommer für einen Blickfang im Steingarten sorgen.

🌍 Herkunft

Die Polsterstaude ist mit dem Storchenschnabel verwandt und gehört der Familie der Storchenschnabelgewächse an. Es handelt sich um einen Hybriden. Vermutet wird die Kreuzung zwischen Erodium reichardii und Erodium corsicum. Damit läge die Heimat der Pflanze auf Korsika, Sardinien und den Balearen.

📋 Kurzer Steckbrief zum Reiherschnabel

Reiherschnabel (Erodium x variabile)
Wuchsform: polsterartig und ausladend
Wuchshöhe: 15 – 20 cm
Standort: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässiger Boden
Besonderheit: eignet sich gut für Steingärten, Rabatte, Beete und als Bodendecker
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⛅ Den passenden Standort finden

Da die Elternpflanzen aus mediterranen Regionen stammen, sollte der Reiherschnabel einen geschützten Sonnenplatz erhalten. Optimal gedeiht die Pflanze dabei als Bodendecker im Steingartenbeet. Aber auch im Trockenbereich einer Kräuterspirale oder in einem mediterranen Kiesbeet fühlt sich die Pflanze sehr wohl.

🌱 Das ideale Substrat auswählen

An der Pflanzstelle ist ein gut durchlässiges Substrat wichtig. Daher sollten Sie einen schweren Lehmboden verbessern, indem Sie ihn mit Kies oder Sand vermischen und damit lockerer machen.

Wichtig:
Möchten Sie den Reiherschnabel als Unterpflanzung für die Topfkultur nutzen, sollten Sie eine Drainage aus Kies oder Ton im Pflanzgefäß anlegen.

👨🏻‍🌾 So pflanzen Sie den Reiherschnabel richtig

Für den Reiherschnabel hat sich die Gruppenpflanzung bewährt. Der Pflanzabstand sollte dabei zwischen 10 und 30 Zentimetern liegen. Gehen Sie beim Pflanzen am besten einfach wie folgt vor:

  1. Standort bestimmen
  2. Boden auflockern und Unkraut, Steine oder Wurzelreste entfernen
  3. Pflanzloch ausheben
  4. Drainage aus Kies, Tonscherben oder Lavagranulat anlegen
  5. Substrat mit Kompost oder Hornspäne mischen
  6. Pflanzabstand beachten
  7. Pflanzen einsetzen
  8. Substrat auffüllen
  9. Pflanzen regelmäßig gießen

💧 So pflegen Sie den Reiherschnabel richtig

Reiherschnabel
Der Reiherschnabel ist ein perfekter Bodendecker – © Henk Wallays/Wirestock / stock.adobe.com

Damit der Reiherschnabel gut anwachsen kann, sollten Sie nach der Pflanzung auf eine regelmäßige Bewässerung achten. Im zweiten Standjahr haben sich die Pflanzen in der Regel soweit etabliert, dass sie kaum noch Pflege benötigen. Eine Ausnahme bilden jedoch Kübelpflanzen. Diesen steht nämlich nur wenig Substrat zur Verfügung und eine regelmäßige Bewässerung und Düngung werden somit notwendig.

◾ Reiherschnabel gießen:

  • Bewässerung bei längerer Trockenheit
  • Staunässe vermeiden
  • Beeterde darf bis zur nächsten Wassergabe antrocknen
  • Pflanzen im Kübel regelmäßig gießen

◾ Reiherschnabel düngen:

  • Startdüngung mit Kompost oder Hornspäne im ersten Standjahr ausreichend
  • bei gelben Blättern oder Mangelerscheinungen Kompost verabreichen
  • Pflanzen im Kübel im Frühjahr und Sommer vierwöchig mit Flüssigdünger versorgen

◾ Reiherschnabel schneiden:

  • welke Blätter und abgestorbene Stängel im Spätwinter entfernen

◾ Reiherschnabel überwintern:

  • im ersten Winter nach der Pflanzung ist ein Schutz aus Stroh oder Laub ratsam
  • in den Folgejahren ist kein Winterschutz notwendig
  • Kübelpflanzen auf einer Unterlage aus Holz oder Styropor platzieren
  • bei Kahlfrost werden gelegentlich Wassergaben nötig

🐛 Krankheiten und Schädlinge am Reiherschnabel

Storchschnabelgewächse setzen Aromastoffe frei und gelten als nahezu unangreifbar. Selbst Blattläuse und Schnecken meiden die Polsterstaude. Allein der Dickmaulrüssler zeigt sich von den Aromastoffen unbeeindruckt und kann den Pflanzen ernsthaft schaden. Sie können zum Beispiel den Dickmaulrüssler bekämpfen, indem Sie Nematoden einsetzen. Die Fadenwürmer dringen in die Körperöffnungen des Schädlings ein und setzen Bakterien ab, die den Dickmaulrüssler töten.

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Der Flachwurzler ist zudem stark anfällig für Staunässe. Bei einer andauernden Feuchtigkeit der Blätter kann es somit zu Pilzinfektionen kommen. Mehltau ist dabei besonders gefürchtet. Ausführliche Informationen darüber, wie Sie Mehltau bekämpfen können, erhalten Sie in unserem Beitrag Mehltau erkennen, bekämpfen und vorbeugen.

🌿 So können Sie den Reiherschnabel vermehren

Im Abstand von zwei bis drei Jahren sollten Sie im Frühling oder Herbst sämtliche Stauden teilen und somit verjüngen. Denn dies sorgt für ein üppiges Wachstum und fördert obendrein die Blüte. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Wurzelballen ausgraben
  2. Wurzelballen von Substrat befreien
  3. Wurzeln kontrollieren
  4. Beschädigte und abgestorbene Segmente entfernen
  5. Staude mit Messer oder Spaten teilen
  6. Teilstücke neu verpflanzen

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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