Kinder mögen ihn gar nicht, Erwachsene oftmals umso mehr – die Rede ist vom Rosenkohl. Wir verraten Ihnen deshalb hier, wie Sie selbst Rosenkohl pflanzen können.

Mehr Würze durch Frost

Der Rosenkohl stellt nur wenige Ansprüche an seinen Standort, weshalb er in den meisten Gemüsegärten unserer Breitengrade hervorragend gedeiht.

Ein weiterer Vorteil für einen Anbau liegt zudem darin, dass dieses Gemüse erst im Herbst (ab November) geerntet wird und somit sehr spät noch unseren Speiseplan durch Frische bereichert.

» Tipp:

Ein einmaliger Frost verleiht den einzelnen Rosenkohlröschen eine sogar noch intensivere Würze.

Aussaat

Zwischen März und April müssen Sie den Rosenkohlsamen in einem frostfreien Raum in kleinen Pflanzgefäßen aussäen. Sobald die kleinen Pflänzchen darin gut angewachsen sind, können Sie diese dann vereinzeln.

Ab Mitte Mai bis Anfang Juni können Sie diese Pflänzchen dann ins Freiland umsetzen. Hierbei ist es wichtig, dass Sie zwischen den einzelnen Pflanzen einen großzügigen Abstand von ca. 50 bis 60 Zentimeter einhalten. Sie sollten dabei auch beachten, dass Rosenkohl immer an einem anderen Standort angepflanzt werden muss – maximal 3 Jahre am gleichen Standort anpflanzen!

» Tipp:

Den für den Anbau ausgewählten Standort sollten Sie ca. 4 Wochen vor der Freilandpflanzung mit Kompost anreichern.

Pflege

Gießen/Düngen:

Rosenkohl bedarf nur einer recht geringen Pflege (regelmäßiges Gießen in den Sommermonaten bis in den Herbst hinein) und einer minimalen Düngung. Haben Sie den Standort vorab mit Kompost versorgt, genügt Anfang August sogar eine nur noch einmalige Düngung – ansonsten den Kohl zweimal jährlich düngen.

Wichtig:

Verfärben sich die Blätter des Rosenkohls (erkennbares Nährstoffdefizit), müssen Sie die Düngung vorziehen. Dieses Problem tritt meist nach längeren Regenperioden auf.

Wachstum steigern:

Im Sommer sollten Sie dann die Erde anhäufeln. So können Sie den Pflänzchen nämlich mehr Standfestigkeit verleihen. Weiterhin sollten Sie die Röschen ab September genauer begutachten. Ist deren Wachstum nur schwach, müssen lediglich die Spitzenknospen abgebrochen werden – nicht jedoch die Seitenblätter – woraufhin sich das Wachstum der Röschen schnell steigert.

Schädlinge:

Zu schaffen machen dem Rosenkohl natürliche Feinde, wie der Kohlweißling (Schmetterling), der seine Eier an der Unterseite der Blätter ablegt. Diese können Sie aber ganz leicht entfernen.

Kohlweißling
Kohlweißlinge lassen sich leicht bekämpfen – © Guntar Feldmann
/ stock.adobe.com

Aber auch die Kohlfliege kann dem Rosenkohl zu schaffen machen. Dieser Schädling legt im Juli seine Eier am Wurzelhals des Rosenkohls ab.

» Tipp:

Gegen beide Schädlinge können Sie Gemüsenetze einsetzen. Diese einfach locker über die Pflanze spannen.

Ernte

reifer Rosenkohl
Rosenkohl ist rech anspruchslos- © posh / stock.adobe.com

Ab ca. Ende November können Sie den Rosenkohl dann ernten. Dabei sollten Sie die einzelnen Röschen von unten nach oben pflücken, da so das Wachstum der verbleibenden Röschen nicht eingeschränkt wird.

» Tipp:

Ernten sollten Sie Rosenkohl immer nach Bedarf. Die nicht benötigten Röschen können Sie mit Reisig oder Stroh abdecken, wodurch sie gut geschützt sind und die Erntezeit nochmals deutlich verlängert wird.

Sinken die Temperaturen allerdings unter -8 Grad, sollten Sie den Rosenkohl komplett abernten und eventuell portionsweise einfrieren (vorher kurz blanchieren). Denn ein erneutes Auftauen in der Natur lässt die Röschen weich und faulig werden.

Wichtig:

Nach der Ernte sollten Sie den Kohlstrunk aus der Erde herausziehen und vernichten, nicht kompostieren. Auf diese Weise verhindern Sie Kohlschädlinge im neuen Pflanzenjahr.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

4 Kommentare

  1. Rosenkohlanbau:
    Habe gute langjährige Erfahrung erzielt, Rosenkohl Anfang bis Mitte Juli auf abgeernteten Erdbeer-
    flächen zu Pflanzen. Eine Startdüngung mit mineralischen Volldünger ist erforderlich. Je nach Ent-
    wicklungsstand ist oft eine Sickstoffdüngung im August vorzunehmen.

  2. Oster Karl peter on

    Hallo zusammen
    Ich finde das hier sehr Gut Erklärt wird.
    Nur Ich habe zur Ungeziefer Bekämpfung, Rharbarberblätter genommen was wunderbar gegen die Kohlfliegen und Mücken geholfen hat.
    Die Rharbarberplätter in Streifen schneiden im 10 l Eimer mit kochendem Wasser übergießen und über Nacht im Garten abgedeckt stehen lassen, am nächsten Tag ist dieser Sud fast auf allen Pflanzen anzuwenden
    Und Kaffeesatz ist gut zum Düngen. Vertreibt die Schnecken und lockt Würmer an,
    Gruß K.P

  3. Add.1
    Meine frische Rosenkohlaussaat hat an einigen Plänzchen weiße Flecken auf den Blättern ausgebildet, gleiches auch bei neuen Erbsenpflanzen – die Erbsen sind danach abgestorben.

    Was ist das?

    Add.2
    Rosenkohl habe ich meist im Winter noch bis Januar/Februar stehen. Die im Frost geernteten Rosen sind zwar weicher, schmecken aber viel intensiver, als November-/Dezemberröschen. Wenn die Staude allerdings zu stark abgefroren ist, faulen die Röschen auch schnell ab.