Schnee Marbel - Pflanzen, pflegen, zurückschneiden & vermehren
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Die Schnee-Marbel passt mit ihren zart weißen Blüten in jedes Gartenbeet. Sie ist pflegeleicht, anspruchslos und somit eine Bereicherung für jeden Hobbygärtner.

Das bunte Treiben im Blumengarten wird durch die Schnee-Marbel bereichert. Die Blütenstände der beliebten heimischen Staude wiegen sich im Wind und bringen Anmut und Leichtigkeit mit. Dabei können sich die weißen Blüten mit allen Farben des Naturgartens arrangieren und für ein stimmiges und harmonisches i-Tüpfelchen sorgen.

Pflanzenbeschreibung

Die Schnee-Marbel zählt zu den Binsengewächsen und wird auch als Schneeweiße Hainsimse (Luzula nivea) bezeichnet. Das auffälligste an dieser ausdauernden Pflanze sind die schneeweißen Blütenblätter. Die Schnee-Marbel wächst eher grasartig und wird maximal 30 Zentimeter hoch. An den aufrechten Stängeln sitzen die leicht und zart erscheinenden weißen Blütendolden. Auch die Blätter wirken zart und beinahe filigran. An den Blatträndern wird eine Behaarung sichtbar.

Die Schnee-Marbel ist in Europa heimisch und kommt vermehrt in den Gebirgslagen der Pyrenäen und Alpen vor. Recht häufig ist die Pflanze in Mischwäldern anzutreffen. Besonders wohl scheint sich das Binsengras in der Gesellschaft von Buchen, Eichen, Birken oder Nadelbäumen zu fühlen.

Im heimischen Garten bereichert die Schnee-Marbel Staudenbeete und eignet sich für die Gruppenbepflanzung.

» Tipp: Auf Grund der eher geringen Wuchshöhe, sollte die Schnee-Marbel im vorderen Beetbereich angepflanzt werden.

Es bieten sich eine Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten:

  • ideale Pflanze für den Schattengarten
  • als Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern geeignet
  • besonders dekorativ in Trockensträußen
  • Bereicherung von Sommersträußen

Wann blüht die Schnee-Marbel?

Die weißlichen Blütenbüschel erscheinen im Frühsommer und bleiben bis in den August hinein bestehen. Die schneeweißen Blütenblätter besitzen eine Länge von etwa fünf Millimetern. Der Griffel überragt in seiner Länge den Fruchtknoten. Die sternförmigen Einzelblüten stehen in Gruppen von bis zu 20 Blüten zusammen. Der Blüte folgen die braunen Kapselfrüchte.

Einige Marbel-Arten näher vorgestellt

Neben der Schnee-Marbel ist auch die Wald-Marbel ein Vertreter der Binsengewächse. Die Heimat der Großen Hainsimse sind feuchte Wiesen und Wälder. Im Gegensatz zur Schnee-Marbel kann die Wald-Marbel beinahe einen Meter hoch wachsen. Die Stängel stehen ebenfalls aufrecht. Die Blüten erreichen Längen von bis zu vier Millimetern. Die Blütezeit erstreckt sich auf die Monate Mai und Juni. Im Gebirge ist die Wald-Marbel bis in Höhenlagen von 2.000 Metern anzutreffen. Die Kultivierung als Zierpflanze ist weniger verbreitet, bietet sich aber bevorzugt in schattigen Wildpflanzengärten an.

Die Schnee-Marbel kommt in einigen Arten vor. Eine der neueren Züchtungen ist “Schneehäschen”. Hierbei fallen die reinweißen Blütenstände ins Auge. Die Pflanze wächst horstig und ist für die Gruppenpflanzung zu empfehlen. Bei der Pflege ergeben sich zur herkömmlichen Schnee-Marbel keine Unterschiede.

So pflanzen Sie die Schnee-Marbel richtig

Pflegeleicht und vielseitig, passt die Schnee-Hainsimse einfach in jedes Beet. Möchten Sie Ihren Naturgarten noch eine Spur facettenreicher gestalten, steht die Pflanzung der Schnee-Marbel an.

❍ Standort:

Die Schnee-Marbel ist nicht wählerisch und kommt mit beinahe jedem Standort zurecht. Halbschatten ist dabei der prallen Sonne vorzuziehen. An heißen Tagen könnten die Blätter verbrennen. Zudem muss dann besonders intensiv gegossen werden. Als Unterpflanzung von Gehölzen kann das Binsengras seine Stärken ebenso ausspielen, wie in Alleinstellung auf freier Fläche. Besonders empfiehlt sich die Schnee-Marbel für die Gruppenpflanzung. Beliebte Pflanznachbarn sind Frühblüher, Farne oder Christrosen.

kurz:

  • hell
  • Halbschatten
  • keine Staunässe
  • Gruppenpflanzung

❍ Substrat:

Für die Schnee-Marbel bietet sich ein frischer Lehmboden an. Da die Pflanze keine Staunässe verträgt, sollte der Boden durchlässig sein. Dies kann durch die Beimengung von grobem Sand oder Kies erreicht werden. Die Pflanze toleriert auch trockene Standorte. Der Boden sollte sich im neutralen, bis schwach sauren Bereich bewegen. Wer hier auf Nummer sicher gegen möchte, kann sich im Bau- und Pflanzenmarkt einen Tester besorgen. Der ideale Wert bewegt sich zwischen 5,5 und 6,5.

kurz:

  • frisch
  • durchlässig
  • lehmhaltig
  • kalkarm
  • neutral bis leicht sauer

❍ Pflanz-Anleitung:

❶ beste Pflanzzeit – Frühling oder Herbst
❷ Standort auswählen
❸ Boden lockern und säubern
❹ Boden entsprechend der Gegebenheiten aufwerten
❺ Pflanzloch ausheben
❻ Pflanze wässern
❼ Substrat auffüllen
❽ Erde leicht andrücken
❾ Pflanze gut angießen

Da die Schnee-Marbel winterhart ist, kann sie im Frühling als auch im Herbst gepflanzt werden. Der Standort ist, entsprechend der Ansprüche der Pflanze, geschützt und nicht vollsonnig auszuwählen. Vor der Pflanzung steht die Aufbereitung des Bodens. Dazu zählt die Lockerung und die Befreiung von Steinen oder Unkraut. Schwerer Boden kann durch die Zugabe von Sand oder Kies lockerer gestaltet werden. Die Beimischung von Kompost wertet den Boden ebenfalls auf und sorgt für einen effektiven Langzeitdünger. Das Pflanzloch sollte in etwa die doppelte Größe des Wurzelballens aufweisen. Vor der Pflanzung sollte die Schnee-Marbel sich mit Wasser vollsaugen können. Auch nach der Pflanzung wird nochmals gut angegossen.

❍ Kultivierung im Kübel:

Als Ziergras mit geringer Wuchshöhe ist die Schnee-Marbel sehr gut als dekorative Bepflanzung von Blumenkästen oder Pflanzkübeln geeignet. Damit die Pflanze auch hier gut wächst und eine reiche Blüte zeigt, werden an die Pflege einige Ansprüche gestellt. Der Nährstoffbedarf im Pflanzkübel ist höher, als bei Freilandpflanzen üblich, welche sich durch Ausbreiten der Wurzeln hinreichend mit Nährstoffen versorgen können. Auch die Düngung sollte nicht vernachlässigt werden. Ein weiterer Nachteil ist die weniger beständige Winterhärte. Im Kübel ist es ratsam, für einen geeigneten Schutz zu sorgen. Die Wurzeln sind bei starken Frösten besonders angreifbar.

So pflegen Sie die Schnee-Marbel richtig

❍ Gießen:

Die Schnee-Marbel benötigt eine gleichmäßige Feuchtigkeit. Hierfür wird zwischen Frühjahr und Herbst regelmäßig gegossen. Die Erde kann dauerhaft feucht sein, aber nicht durchnässt. Im Winter wird dann weniger gegossen. Der Wurzelballen darf jedoch nicht austrocknen.

» Tipp: Erscheinen an der Schnee-Marbel braune Blattspitzen, wurde wahrscheinlich zu wenig gegossen.

❍ Düngen:

Die Pflanzen müssen nicht zusätzlich gedüngt werden. Es ist ausreichend, bei der Pflanzung Kompost unter das Substrat zu mischen. So wird ein wirkungsvoller Langzeitdünger zur Verfügung gestellt.

» Tipp: Wird die Schnee-Marbel im Kübel kultiviert, besteht ein begrenztes Nährstoffangebot und es kann organischer Gemüsedünger während der Wachstumsperiode verabreicht werden.

Überdüngte Böden bekommen der Schnee-Marbel nicht. Es kann passieren, dass die Halme sich weich anfühlen und ihre Standfestigkeit einbüßen. Allgemein sind die Pflanzen dann nicht mehr widerstandsfähig und es kann zum Auftreten von Krankheiten und Schädlingsbefall kommen.

❍ Rückschnitt:

Wer die Schnee-Marbel im Herbst komplett zurückschneidet, wird etwas verpassen. Das Ziergras ist im Winter ausgesprochen dekorativ. Überzogen mit Reif und Tau, bietet sich ein bizarres und stimmungsvolles Bild im winterlichen Garten. Die Gräser im Herbst nicht zurückzuschneiden kommt auch der Pflanze selbst entgegen. Die Halme bieten einen zuverlässigen Winterschutz. Während sich in den abgeschnittenen Halmen schnell Feuchtigkeit einlagert, was zum Faulen der Wurzeln führen kann.

» Tipp: Ziergräser sollten erst im Frühling geschnitten werden. Immergrüne Gräser müssen nicht zwingend geschnitten werden.

Als immergrüne Pflanze muss die Schnee-Marbel nicht komplett zurückgeschnitten werden. Soll ein Rückschnitt durchgeführt werden, hat dieser bis etwa zehn Zentimeter über dem Boden zu erfolgen. Vertrocknete Halme und Halme mit braunen Spitzen sollten regelmäßig entfernt werden.

❍ Schädlinge und Krankheiten:

Die Schnee-Marbel ist ausgesprochen robust und widerstandsfähig. Krankheiten und Schädlinge spielen keine nennenswerte Rolle. Dennoch kann es vorkommen, dass durch falsche Standortwahl oder falsches Gießverhalten die Ziergräser geschwächt werden. Langanhaltende Trockenheit wird mit braunen Triebspitzen angezeigt. Bei extremer Trockenheit können die Halme auch vertrocknen.

In seltenen Fällen können Schnee-Marbeln von Blattläusen oder Spinnmilben betroffen sein. Wird der Befall rechtzeitig erkannt, kann er meist durch Besprühen der Pflanze stark dezimiert werden. Wirkung zeigen auch Pflanzenauszüge oder natürliche Fressfeinde. Spinnmilben sind dabei schwieriger mit natürlichen Mitteln zu bekämpfen, als Blattläuse. Die Schädlinge sind recht hartnäckig und mehrmalige Anwendungen des jeweiligen Präparates werden notwendig sein.

Bewährt haben sich:

  • Seifenlauge
  • Brennnesselsud
  • Knoblauchsud
  • Zwiebelsud

❍ Vermehrung:

Die Vermehrung der Schnee-Marbel ist durch Teilung und durch Samen möglich.
Die Teilung ist dabei die schnellste und einfachste Methode.

Vermehrung durch Teilung:

Um eine Pflanze teilen zu können, muss diese über eine entsprechende Größe verfügen. Der Wurzelballen wird komplett aus der Erde entfernt. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr. Die Gräser lassen sich recht einfach teilen und es wird kein Messer gebraucht. Die einzelnen Büschel werden einfach mit den Händen zerteilt. Jedes Teilstück sollte dabei mindestens 15 bis 20 einzelne Blätter aufweisen. Die Teilstücke können sofort separat verpflanzt werden und werden wie bereits beschreiben kultiviert. Der große Vorteil der Vermehrung durch Teilung besteht in der einfachen Vorgehensweise und der schnellen Gewinnung wuchskräftiger Pflanzen.

Vermehrung durch Samen:

Wer etwas Geduld mitbringt, kann die Schnee-Marbel auch durch Aussaat vermehren. Im Herbst haben die Samen die nötige Reife erlangt. Wer keine eigene Pflanze besitzt, kann die Samenkörner auch käuflich erwerben. Die Samen werden in ein mit Anzuchterde gefülltes Gefäß ausgesät und erhalten einen hellen und warmen Standort. Das Saatgut muss gleichbleibend feucht gehalten werden. Wird die Saatschale mit einer Glas- oder Plastikhaube abgedeckt, begünstigt dies die Keimung. Nach einigen Wochen zeigen sich erste Triebe und sind zwei bis drei Blattpaare erschienen, können die jungen Pflanzen in separaten Gefäßen weiter kultiviert werden. Im nächsten Frühling können die Jungpflanzen dann einen Platz im Freien erhalten.

❍ Überwinterung:

Mit den immergrünen Pflanzen bekommt der Hobbygärtner in der kalten Jahreszeit wenig Arbeit. Die Schnee-Marbel ist sehr gut winterhart und verträgt im Freiland Temperaturen bis – 25 Grad, ohne das spezielle Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen.

Auch die Schnee-Marbel im Kübel darf den Winter im Freien verbringen. Bei Kübelpflanzen wird von einer Winterhärte von bis zu -20 Grad ausgegangen. Drohen lang anhaltende Fröste, ist es ratsam, dem Pflanztop einen geschützten Standort zuzuweisen und das Substrat mit Reisig oder Laub abzudecken, um die empfindlichen Wurzeln zu schonen.

❍ Umtopfen:

Ob die Schnee-Marbel umgetopft werden muss, offenbart ein Blick auf das Pflanzgefäß. Haben sich die Halme auf den kompletten Umfang des Pflanzkübels ausgedehnt, sollte die Pflanze einen größeren Kübel erhalten. Das Umtopfen von Kübelpflanzen bietet nicht nur Gelegenheit, die Erde auszutauschen, sondern auch die Pflanze durch Teilung zu vermehren. Damit lassen sich mehrere Pflanzen gewinnen, die sofort separat eingepflanzt und getrennt voneinander kultiviert werden können.

» Tipp: Dringend umgetopft werden müssen Kübelpflanzen, wenn das Wurzelgeflecht bereits aus dem Gefäßboden quillt und sich die Pflanze nur schwer aus dem Pflanzkübel lösen lässt.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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