Im kalten Winter wird es für Vögel äußerst schwierig, ausreichend Futter zu finden. Wie Sie die Vögel im Winter füttern können bzw. sollten, erfahren Sie hier.

Die Futtersuche ist besonders dann sehr schwer für heimische Vögel, wenn sich eine geschlossene Schneedecke in den Gärten und über den Feldern bildet. Oder aber, wenn täglich mit Frost gerechnet werden muss. Erst wenn das der Fall ist, sollten Sie die Vögel füttern. Denn vorab finden die Vögel noch ausreichend Nahrung in der Natur!





Artgerechte Winterfütterung

Wir Menschen können unsere Wildvögel mit einer artgerechten Winterfütterung während der kalten Jahreszeit unterstützen. Wobei Sie dabei bedenken müssen, dass diese Winterfütterung dann auch regelmäßig erfolgen muss, d.h. den ganzen Winter über, bis ins zeitige Frühjahr hinein, weil sich die Tiere schnell an einen Futterplatz gewöhnen. Hier noch ein paar Tipps, die Sie bei der Vögel-Winterfütterung beachten sollten:

❍ Tipp 1:

Wählen Sie den Futterplatz immer so aus, dass andere Tiere (wie z.B. Katzen) den Vögeln beim Fressen nichts anhaben können. Hängen Sie z.B. Meisenknödel also hoch genug auf!

❍ Tipp 2:

Befinden sich große Fensterscheiben in Nähe der Futterplätze, sollten Sie diese mit schwarzen Vogelschablonen bekleben. So verhindern Sie, dass die Tiere dagegen fliegen und sich verletzen.

❍ Tipp 3:

Vogelhaus Winter
© Ju_see / stock.adobe.com

Verwenden Sie Futterhäuschen (hier erhältlich) oder Futtersilos (hier erhältlich), woran sich gleichzeitig mehrere Vögel aufhalten können. Sie können aber auch ein Vogelfutterhaus aus einem Tontopf basteln.

❍ Tipp 4:

Achten Sie darauf, dass ausgebrachte Futtermittel keinen Schimmel bilden. Bieten Sie das Vogelfutter am besten immer leicht überdacht an.

❍ Tipp 5:

Reinigen Sie den Futterplatz (eventuell mit heißem Wasser) regelmäßig, um Krankheitserreger zu vermeiden.

❍ Tipp 6:

Verwenden Sie zur Fütterung Meisenknödel, Winterfuttermischungen fürs Freiland, Sonnenblumenkerne, Rosinen oder Haferflocken.

❍ Tipp 7:

Kartoffeln, Brot, Speck und sonstige, meist wasserhaltige Futtermittel, sollten Sie den Vögeln nicht anbieten. Das kann den Tieren schaden und letztendlich sogar zum Tode führen!

❍ Tipp 8:

Beobachten Sie die Vögel während der Nahrungsaufnahme nur. Stören Sie die Tiere nicht beim Fressen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

9 Kommentare

  1. Hallo liebe Vogelfreunde, es ist sehr löblich, unsere kleinen Freunde im Winter zu füttern. Wie es gemacht wird, ist ja gut beschrieben. Ebenso wichtig ist es aber in heutiger Zeit, wo wir nicht mehr in naturnahen Verhältnissen leben, wo die Landwirtschaft fast ausschließlich in Monokultur arbeitet, wo die Gärten meist maximal aufgeräumt sind (wir wollen ja schließlich einen ordentlichen Garten haben), da fehlt vielen Vöglen auch im Rest des Jahres ein ordentliches Futterangebot. Kleines bildhaftes Beispiel: Vor dem 2. Weltkrieg, einfach mal so als einen Zeitpunkt gesetzt, fuhr der Bauer seine Getreideernte noch mit einem offenen Pferdewagen zur Mühle oder zur Genossenschaft, da fiel so manches Korn durch Ritzen o.ä. auf die Straße und schwupp waren die Spatzen da. So etwas gibt es heute i.A. nicht mehr!
    Also, eine mäßige Fütterung übers ganze Jahr wird auch inzwischen von namhaften Ornithologen nicht mehr abgelehnt. Ich habe in meinem Garten damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Der Bestand an Vögeln hat sich deutlich erhöht, wenn nur nicht immer Nachbars Katzen dagegen arbeiten würden. Gruß Hans

    • Ganz wichtig die Vögel ganzjährig zu füttern. Es ist mir unverständlich, dass von Gartentipps.com im Jahre 2017, immer noch nur die Winterfütterung empfiehlt. Das entspricht in keinster Weise mehr den Empfehlungen des NABU usw.

  2. ich füttere nur im Winter,da wir in einer Gartenanlage wohnen und nicht so „Golfplatzgärten“haben.
    Ich habe noch einen Tip. Diese Säckchen aus Plastiknetz,sollen angeblich NICHT optimal sein,da sich die Vogelfüßchen darin verfangen können. Ich verwendie diese Säckchen nicht!

  3. Hannelore Hanus on

    Zum Bekleben von Fensterscheiben mit „Vogelschablonen“: Vögel erkennen den Siin von solchen „leblosen Bildern“ nur als ein reines Hinderrniss und wenn die Ziwschenräume groß genug sind, versuchen sie dadurch trotzdem zu fliegen. Es spielt daher keine Rolle, ob Sie die Fenster alternativ mit anderen beliegigen Aufklebern (preiswerte Blumen-Aufkleber oder auch nur Papierstrefen) bzw. abwaschbaren Farbtupfern versehen. insofern diese über keine „verlockend große“ Zwischenräume verfügen. Vögel, sowie auch alle andere wild lebenden Tiere stufen ein Hinderniss oder eine Abschreckung als ein Lebewesen nur dann ein, wenn es auch tatsächlich lebt und in Form von Infraroter „strahlender Umhüllung“ (Körperwärme) dies auch anzeigt. Daher manifestieren sich z. B. auch die perfektesten kunsstoff Reiher (bzw. echte ausgestopfte Reiher) für alle anderen Vögel nicht viel anders aus, als ein alter Regenschirm, den man im Garten in die Erde steckt.

  4. Rotkehlchen freuen sich sehr, wenn man Meisenknödel zerbröselt und den Inhalt aus dem Netz löst und verstreut

  5. Die Empfehlung von Gartentipps kann ich nicht nachvollziehen: die Fütterung von Meisenknödeln führt nach neuesten Erkenntnissen zu Sterilität der Vögel und damit zu deren Verschwinden bei, denn das tierische Fett, meist in Form von Rindertalg, enthält einen zu hohen Gehalt an Hormonen durch die Fleischindustrie (Viehfutterzusätze zur Mast).

    • Ich bin geschockt das wusste ich nicht. Werde keine Meisenknödel mehr verwenden. Vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis.

  6. Hallo,
    das mit den Vogelschablonen stimmt absolut nicht! Vögel versuchen in der Wildnis unter den Flügeln der Angreifer/größerer Vögel durchzufliegen – und genauso versuchen sie dies, wenn diese Schablonen an Scheiben kleben.
    Bitte nachlesen: Viel besser ist es, z.B. Sichtschutz-Folien (z.B. für Badezimmerfenster etc) in ca. 5 mm breite Streifen zu schneiden (bei uns bedecken sie 2/3 der Fensterfläche von oben nach unten) und diese von außen in einem Abstand von ca. 4 cm anzubringen.
    Und ja – man kann die Fenster danach noch immer putzen!
    Wir füttern ganzjährig – wohnen zwar am ländlichen Stadtrand, aber es gibt kaum noch Naturgärten wir unseren.
    Auf Empfehlung von Experten schmelzen wir im Winter Sonnenblumen-Margarine und vermischen diese mit zarten und kernigen Haferflocken, lassen die Masse trocknen. Abgefüllt in Futtersilos haben viele Arten etwas davon.