Wasserpflanzen benötigen eigentlich keinen Dünger, weil der Gartenteich natürlichen Dünger enthält. Manche Teichpflanzen brauchen aber einen kleinen Anschub.
Es ist allgemein bekannt, dass Pflanzen im Garten von Zeit zu Zeit gedüngt werden müssen. Bei vielen Exemplaren im Beet wird erst durch die Nährstoffzufuhr ein optimales Wachstum und reichlich Ertrag erreicht. Wie sieht es aber bei Wasserpflanzen aus? Muss man Wasserpflanzen wirklich düngen?
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Teichpflanzen düngen, oder nicht?
Beim Düngen von Teichpflanzen scheiden sich die Geister bzw. die Meinungen der Teichbesitzer und Hobbygärtner. Während ein kleiner Teil klar zum Düngen der Wasserpflanzen steht, ist der Großteil gegen diese Maßnahme.
Ja, man kann auch Wasserpflanzen düngen, aber wenn Wasserpflanzen überdüngt werden, dann ist Fäulnis oder Verbrennung angesagt. Abgesehen davon verbleiben zu viele Nährstoffe im Wasser und der Algenbildung sind dann Tür und Tor geöffnet. Die Düngung des Wassergartens basiert damit nicht auf dem Agieren, sondern nur auf der Reaktion, bei der in den natürlichen Kreislauf nur spezifisch und sparsam Nahrung eingebracht wird.
Wasserpflanzen düngen nur im Notfall

Werden die Pflanzen in den Teich gesetzt, ist keine Zugabe von Dünger notwendig. Brenzlig wird es erst, wenn die Pflanzen erste Mangelerscheinungen, wie eine gelbliche Farbe und schlechte Blüte, aufweisen. Dann können Nährstoffe zugeführt werden, sofern die Verschlechterung des Pflanzenzustandes nichts mit dem zu dichten Bestand des Teiches zu tun hat.
Doch Achtung: Teichpflanzen, die sich verfärben, müssen nicht zwingend krank sein. Besonders im Herbst bekommen Wasserpflanzen eine rötlich-braune Farbe.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Düngen?
Steht fest, dass ein Nährstoffmangel der Teichpflanzen vorliegt und eine Düngung wirklich notwendig ist, kommt es vor allem auf das richtige Timing an. Denn Pflanzen folgen im Teich, wie überall, einem natürlichen Rhythmus.
» Beim Einsetzen neuer Pflanzen
Frisch gepflanzte Teichbewohner profitieren von einer Startdüngung. Ob Düngetablette, Lehmkugel oder Hornspäne: Direkt am Wurzelballen platziert, hilft die Düngung beim Anwachsen ohne das Wasser zu belasten.
» Während der Hauptwachstumszeit (April bis August)
Jetzt laufen die Pflanzen zur Hochform auf. Wer in dieser Zeit etwa alle vier bis sechs Wochen nachdüngt, vor allem bei Starkzehrern wie Seerosen oder Hechtkraut, kann das Wachstum sichtbar verbessern.
» Bei erkennbaren Mangelerscheinungen
Zeigt eine Pflanze im Sommer Symptome wie blasse Blätter oder ausbleibende Blüten, ist eine punktuelle Düngergabe sinnvoll. Aber bitte: nur dort, wo es wirklich nötig ist.
» Ab Mitte August keine Düngung mehr
Später im Jahr bereiten sich viele Pflanzen auf die Ruhephase vor. Jetzt ist Düngung nicht nur unnötig, sie kann sogar schaden, weil überschüssige Nährstoffe im Wasser verbleiben und das Algenwachstum anregen.
Wie wird gedüngt, ohne das Wasser zu belasten?
Im Beet mag es einfach sein: Dünger aufstreuen, einarbeiten, fertig. Im Teich ist das anders. Hier zählt vor allem, den Dünger gezielt an die Wurzeln zu bringen und vor allem nur so viel wie wirklich nötig.
💡 Düngekegel und Düngetabletten
Einfach und effektiv: Diese Form von Langzeitdünger wird direkt neben die Wurzel gesteckt. Besonders bei Tiefwasserpflanzen wie Seerosen ist das die beste Wahl. Die Nährstoffe lösen sich langsam auf und versorgen die Pflanze, ohne das Wasser zu belasten.
🌱 Organische Düngerkugeln aus Hornspänen und Lehm
Wer lieber auf natürliche Nährstoffe setzt, mischt Hornspäne mit feuchtem Lehm zu walnussgroßen Kugeln. Diese werden wie bei der Tablettenmethode in den Bodengrund gedrückt, was ideal für Flachwasserpflanzen und Sumpfpflanzen ist.
💧 Flüssigdünger
Flüssigdünger ist heikel! Er verteilt sich rasch im Wasser und kann den Algenwuchs fördern. In kleinen Zierteichen oder bei empfindlichen Arten kann er helfen, aber wirklich nur in gut dosierten Ausnahmefällen.
🌿 Kompost
Kompost im Teich? Ja, aber mit Vorsicht. Eine kleine Menge gut verrotteten Materials im Pflanzkorb kann Teichpflanzen helfen, doch lose im Wasser verteilt wäre es fatal. Der Kompost würde sich zersetzen und das Wasser mit Nährstoffen überladen.
🐟 Fischbesatz als Düngerquelle
In Fischteichen übernehmen die Tiere einen Teil der Nährstoffversorgung. Ihr Kot liefert Stickstoff und Phosphor, ganz ohne zusätzliches Zutun. Aber: Je mehr Fische, desto größer das Risiko der Überdüngung. Das richtige Gleichgewicht entscheidet.
Fünf Tipps, die sich in jedem Teich bewährt haben
- Beim Fischbesatz maßhalten, denn zu viele Tiere bringen zu viele Nährstoffe.
- Nur düngen, wenn es wirklich nötig ist.
- Immer gezielt an den Wurzeln düngen, nie lose ins Wasser streuen.
- Im Frühjahr starten, im August aufhören.
- Pflanzen regelmäßig beobachten, das ist die beste Kontrolle.