Der Bauernkaktus gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Kakteen überhaupt. Er überzeugt mit seinem geringen Pflegeaufwand und seiner Blühfreudigkeit.

Bauernkaktus
© joesayhello / stock.adobe.com

Wird nach einer Einsteigerpflanze gesucht, welche kaum Pflegeaufwand erfordert und dennoch attraktiv und blühfreudig erscheint, ist der Bauernkaktus (Echinopsis) die erste Wahl.

Die Kugelkakteen finden sich auf vielen Fensterbänken und zeigen im Sommer einen farbenfrohen Blütenreigen. Die folgenden Pflegehinweise machen es Ihnen leicht, den beliebten Seeigelkaktus erfolgreich zu kultivieren und in voller Blüte zu erleben.





Besonderheiten des Bauernkaktus

Zwischen April und September werden die Bauernkakteen zum Hingucker. Die farbenprächtigen Trompetenblüten öffnen sich meist in den frühen Abendstunden und blühen vorwiegend nachts. Daher gehen viele Kakteenbesitzer stolz, aber unberechtigt davon aus, eine “Königin der Nacht” ihr Eigen zu nennen.

Der Gattungsname Echinopsis ist eine Ableitung von der griechischen Entsprechung “echinos” für “Igel”. Daher rührt die umgangssprachliche Bezeichnung Seeigelkaktus.

Die Kakteen kommen vergleichsweise früh zur Blüte. Bereits nach drei Jahren erscheinen die auffälligen trompetenartigen Blüten in den verschiedensten Nuancen.

Tipp: Beim Kauf ist auf zahlreiche Knospen zu achten. Daran lässt sich die spätere Blühfreudigkeit erkennen.

Hübsche Bauernkaktus Sorten

Sorte Blütenfarbe Wuchshöhe
Echinopsis huascha rosa bis einen Meter
Echinopsis ferox rosa, gelb, rot, weiß bis 30 cm
Echinopsis eyriesii hellrosa bis 20 cm
Echinopsis adolfofriedrichii weiß bis 15 cm
Echinopsis chrysantha orange bis 6 cm

Den passenden Standort finden

Ein sonniges Blumenfenster ist der passende Standort für den robusten Bauernkaktus. Die Kakteen lieben einen warmen, hellen und luftigen Standplatz. Im Sommer darf der Bauernkaktus ins Freie.

Nachts stehen die Wüstenbewohner gern deutlich kühler als am Tage. Im Hochsommer ist die direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

Im Winter ist ein halbschattiger und kühler Standort zu bevorzugen. Die Temperaturen sollten bei etwa zehn Grad liegen.

Das ideale Substrat auswählen

Für die Kultivierung des Bauernkaktus wird spezielles Kakteensubstrat verwendet. Auch eine Mischung aus Kakteenerde und Sand hat sich bewährt. In herkömmliche Blumenerde sollten die Kakteen dagegen nicht gepflanzt werden.

Den Bauernkaktus richtig gießen

Kakteen werden nur mäßig feucht gehalten. Während der Wachstumszeit wird der Bauernkaktus wöchentlich gegossen. Die Erde muss vor jedem Gießen gut abgetrocknet sein.

Im Winter wird die Pflanze nicht gegossen. Erst wenn sich im Frühling die Knospen gut ausgebildet haben, wird die Bewässerung wieder aufgenommen.

Den Bauernkaktus richtig düngen

Um die Blütenbildung voranzutreiben, erhält der Bauernkaktus im Frühling im Abstand von 14 Tagen Kakteendünger. Im Herbst wird die Prozedur wiederholt. Flüssigdünger kann dem Gießwasser hinzugegeben werden und lässt sich leicht dosieren.

Pflanz- und Pflegetipps im Überblick

Tätigkeit Erläuterung
Standort auswählen • hell
• luftig
• im Sommer warm
• im Winter kühl
Substrat vorbereiten • Kakteensubrat
• Kakteenerde- Sand-Gemisch
Gießen • im Sommer wenig gießen
• Erde muss angetrocknet sein
• im Winter nicht bewässern
Düngen • Im Frühling und Herbst alle 14 Tage mit Kakteendünger

Bauernkaktus umtopfen

Im Abstand von zwei bis drei Jahren sollte der Bauernkaktus umgetopft werden. In jedem Fall muss umgepflanzt werden, wenn die Wurzeln das Pflanzgefäß für sich eingenommen haben und sich kein Erdreich mehr erkennen lässt.

Schritt für Schritt – Anleitung

1. Pflanzgefäß auswählen
2. Substrat bereitstellen
3. Kaktus behutsam austopfen
4. Kaktus von altem Substrat befreien
5. Kaktus in neues Pflanzgefäß einsetzen
6. Substrat auffüllen
7. Erde leicht angießen

Tipp: Zeitungspapier oder ein Frotteetuch um den Kaktus schlingen, schützt beim Umpflanzen vor den langen Stacheln vieler Bauernkaktus Hybriden.

Schädlinge am Bauernkaktus erkennen

Während Krankheiten nur selten zum Problem werden, ist der Befall mit Schädlingen vergleichsweise häufig.

Besonders betroffen ist der Bauernkaktus von:

  • Wollläusen
  • Wurzelläusen
  • Spinnmilben

Wollläuse am Bauernkaktus

Kaktus - Wollläuse
© sweasy / stock.adobe.com
Wollläuse lassen sich gut erkennen und können einzeln abgesammelt werden. Entfernt werden können die Schädlinge mit einem Holz- oder Wattestäbchen, welches vorab in Alkohol getaucht wurde.

Tipp: Der Alkohol löst die Wachsschicht der Wollläuse auf und sorgt für eine zuverlässige Entfernung.

Die Prozedur sollte mehrmals wiederholt werden. Im Sommer kann der befallene Kaktus ins Freie gestellt werden. Schlupfwespen, Marienkäfer oder Florfliegen gelten als natürliche Fressfeinde .

Wurzelläuse am Bauernkaktus

Wurzelläuse ähneln den Wollläusen, besiedeln aber den Pflanztopf, anstatt die Pflanze selbst. Ein Befall wird nicht sofort erkannt und es kann zu Schädigungen der Wurzeln kommen.

Zeichnen sich weiße Nester am Wurzelballen und den Innenwänden der Pflanzgefäße ab, sollte sofort reagiert werden. Wurzelläuse lassen sich wie Wollläuse bekämpfen.

Wird der Befall zu spät bemerkt, ist der Kaktus leider nicht mehr zu retten und sollte entsorgt werden.

Tipp: Kontrollieren Sie auch die Nachbarpflanzen am Blumenfenster. Gefährdet sind neben Kakteen auch Bromelien oder Stapelia.

Spinnmilben am Bauernkaktus

Spinnmilben lassen sich, früh erkannt, meist durch Abduschen des Bauernkaktus entfernen. Der Pflanztopf wird vor der Behandlung in einen Plastikbeutel gestellt und wasserdicht verschlossen, damit das Erdreich nicht durchnässt und die Schädlinge nicht in den Boden gelangen.

Bei einem leichten Befall hilft die Behandlung mit einer Spülmittellösung. Stellen Sie den Bauernkaktus ins Freie, erledigen Florfliegen, Marienkäfer, Gallmücken oder Schlupfwespen die Schädlingsbekämpfung.

Bauernkaktus vermehren

Die Vermehrung kann durch Samen oder durch die Nutzung von Seitensprossen geschehen. Die Seitentriebe werden im Frühling abgeschnitten. Die Schnittstellen an den Seitensprossen müssen einige Tage trocknen, bevor diese eingetopft werden können.

Die Pflanztöpfe werden hell, aber nicht in der prallen Sonne aufgestellt. Treibt der Ableger neu aus, ist dies ein Hinweis auf eine geglückte Vermehrung.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen