Marienkäfer bringen nicht nur Glück, sie sind auch nützlich. So sagen sie z.B. Blattläusen und Spinnmilben den Kampf an. Deshalb ist es sinnvoll, Marienkäfer in den Garten zu locken.

Marienkäfer können auch im Garten Glück bringen. Schließlich handelt es sich bei dem kleinen, gepunkteten Käfer um einen Nützling aus der Natur, der für die Schädlingsbekämpfung ohne Chemiekeule eingesetzt werden kann. Während es weltweit rund 4.500 verschiedene Marienkäfersorten gibt, sind nur 70 davon in Deutschland heimisch. Mehr bedarf es allerdings auch nicht, um die hiesige Flora vor Blattläusen und Spinnmilben zu schützen. Immerhin handelt es sich dabei um ein gefundenes Fressen für Marienkäfer, was viele Hobbygärtner sehr zu schätzen wissen. Denn da, wo Marienkäfer diesen Schädlingen den Kampf ansagen, bleiben die eigenen Gartenpflanzen von unschönen Schäden verschont. Wie also die kleinen Käfer gezielt anlocken, damit sie auch im eigenen Garten ihr nützliches Werk vollbringen können?

Diese Pflanzen locken Marienkäfer an

Marienkäfer sind einer der überaus nützlichsten Gartenhelfer. Immerhin ist dieser Käfer der natürliche Feind einer jeden Blattlaus. Ein einziger Käfer kann bis zu 150 Blattläuse am Tag konsumieren. Dabei sind die Larven am gefräßigsten und bringen den größten Appetit für Schädlinge mit. In einem Marienkäferleben können so bis zu 6.000 Blattläuse pro Käfer vernichtet werden.

Der Einsatz von Marienkäfern zur Schädlingsbekämpfung ist nicht nur kostengünstig, sondern schont auch die Pflanzen. Vor allem wer Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten ernten möchte, weiß den Verzicht auf chemische Schädlingsbekämpfer im Sinne der eigenen Gesundheit sehr zu schätzen. Die nachfolgende Liste verrät, welche Pflanzen die Käfer besonders lieben:

  • Ringelblume (Calendula officinalis)
  • Kornblumen/Zyane (Centaurea cyanus)
  • Silberkraut (Lobularia)
  • Minze (Mentha)
  • Garten-Hibiskus
  • Storchschnäbel/Geranium
  • Koriander (Coriandrum sativum)
  • Rainfarm (Tanacetum vulgare)
  • Fenchel (Foeniculum vulgare)
  • Große Knorpelmöhre (Ammi majus)
  • Löwenzahn (Taraxacum)
  • Coreopsis
  • Knoblauch
  • Gurkenkraut/Dill (Anethum graveolens)
  • Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus)
  • Knollige Seidenpflanze (Asclepias tuberosa)
  • Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)

Wenn sich Marienkäfer im eigenen Garten bisher nicht von selbst breitgemacht haben, können Sie die Nützling auch gezielt anlocken. Neben Blattläusen stehen ausgewählte Pflanzenpollen auf dem Speiseplan der Marienkäfer. Wer die gepunkteten Schädlingsbekämpfer anlocken möchte, tut also gut daran, möglichst viele der eben genannten Pflanzen in die eigene Gartenlandschaft zu integrieren.

Diese Pflanzen lassen sich nicht nur zum Verzehr, sondern auch zu dekorativen Zwecken strategisch im eigenen Garten platzieren. Koriander macht sich zum Beispiel im eigenen Kräutergarten gut, während Kornblumen oder Ringelblumen das Blumenbeet verschönern können.

Marienkäfer zur Schädlingsbekämpfung kaufen

Wer bisher keine Marienkäfer anlocken konnte, kann die kleinen Käfer auch kaufen. Diverse Shops bieten den hungrigen Nützling als Larven an. Das hat, wie bereits erwähnt, den Vorteil, dass die Käfer in dieser Lebensphase besonders viele Schädlinge vertilgen. Bevor die Marienkäferlarven jedoch im eigenen Garten einziehen können, ist es sicherlich sinnvoll, für einen marienkäferfreundlichen Garten zu sorgen. Denn nur dann bleiben Ihnen die Marienkäfer erhalten, anstatt in umliegende Gebiete abzuwandern, die ihnen wohl möglich mehr zusagen. Deshalb ist es sinnvoll, ein Insektenhotel im Garten zu integrieren. Hier eine Anleitung, wie Sie ein Insektenhotel selber bauen können.

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Marienkäfer mit einem speziellen Trunk anlocken

Wer in seinem Garten nicht viel Platz hat, um die genannten Pflanzen, welche Marienkäfer besonders lieben, anzupflanzen, kann es auch mit einem speziellen Trunk versuchen.

  1. 100 Gramm Holunderblüten mit einem Liter Wasser mischen und erhitzen.
  2. Das Gemisch sollte dann eine Nacht ruhen.
  3. Am nächsten Morgen können Sie die Blüten absieben.
  4. Das Gemisch mit zwei weiteren Teilen Wasser verdünnen und im Garten verspritzen.

Die Mischung kann alternativ auch mit 1,5 Kilogramm Zucker aufgekocht und später im 1-zu-5-Mischverhältnis mit Wasser verdünnt werden. Solch ein Sirup ist bis zu ein Jahr lang haltbar und stellt ein gefundenes Fressen für Marienkäfer dar. Allerdings werden die Marienkäfer nicht nur im eigenen Garten bleiben, sofern sie dort keine der genannten Pflanzen als Futter vorfinden. Nur von Sirup allein kann sich der kleine Käfer auf Dauer nämlich nicht ernähren.

Marienkäfer in den Garten locken
© Chepko Danil – Fotolia.com

Natürliche Feinde von Marienkäfern

➡️ Ameisen:

Damit die kleinen Marienkäfer ihrer Arbeit im eigenen Garten bestmöglich nachgehen können, müssen Sie sie unbedingt vor ihren natürlichen Feinden schützen. Denn sonst sind die Tage der Marienkäferkolonie im eigenen Garten wohl möglich gezählt. Ameisen sind z.B. einer der Feinde der Käfer, den es daher zu bekämpfen gilt. Hier ein paar Hausmittel gegen Ameisen.

➡️ Asiatische Marienkäfer:

Asiatische Marienkäfer, die hierzulande eigentlich nicht heimisch sind, sich aber dennoch immer weiter verbreiten, machen den einheimischen Marienkäfern ebenso das Leben schwer. Wer Marienkäfer als Nützlinge für seinen Garten kaufen möchte, sollte daher auf eine heimische Sorte zurückgreifen.

➡️ Marienkäfer-Brackwespe:

Auch die Marienkäfer-Brackwespe sollte unbedingt bekämpft werden. Denn sonst legt sie wohl möglich ihre Eier in die Marienkäfer, die dann von innen ausgehöhlt werden und somit sterben. Doch auch die Brackwespe hat einen natürlichen Feind, nämlich die Schlupfwespe, die im Garten daher gerne gesehen sein sollte. Lesetipp: Natürliche Schädlingsbekämpfung mit Schlupfwespen.

Wer einen marienkäferfreundlichen Garten kreieren möchte, sollte sich mit den genannten Insektenarten ein wenig auskennen, um zu wissen, welche Käfer und Co. nützlich sind und welche Krabbeltiere zu den erklärten Marienkäfer-Feinden zählen. Bei der Bekämpfung der natürlichen Feinde der Marienkäfer gilt es natürlich im besten Fall darauf zu achten, dass hierbei keine Chemiekeule zum Einsatz kommt.

➡️ der Gärtner selbst:

Auch der Hobbygärtner selbst kann zum Feind des Marienkäfers werden. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn nicht ausreichend Wissen über die verschiedenen Entwicklungsstadien der kleinen Käfer vorhanden ist. Daher ist es sinnvoll, sich mit dem Aussehen des Marienkäfer-Nachwuchses vertraut zu machen, damit dieser nicht versehentlich für einen Schädling gehalten und abgetötet wird.

Marienkäfer Larve
Marienkäfer Larve am von Blattläusen befallenen Hibiskus – © Gartentipps.com

Ordentlich mit Blattläusen satt gefressen, verkleben sich die Larven mit ihrem Hinterteil an den Blättern und beginnen sich zu verpuppen. Nach 6 – 9 Tagen schlüpft dann der fertige Käfer.

Marienkäferlarve verpuppt sich
Marienkäferlarve, am Blatt festgeklebt und verpuppt – © Gartentipps.com

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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