Birnenpockenmilben sind lästige Gesellen, die großen Schaden an Birnbäumen anrichten können. Hier deshalb Tipps zur Bekämpfung und Vorbeugung.

Die Birnenpockenmilbe ist zwar ein winziger, dafür aber invasiver Schädling, der Birnbäume befällt und erhebliche Schäden verursachen kann. Dieser Schädling ist sogar so aggressiv, dass er in vielen Obstgärten regelrecht gefürchtet ist. Und diese Angst ist auch durchaus begründet, denn die Birnenpockenmilbe kann nicht nur Deformationen verursachen, sondern auch zu Qualitätsverlusten bei den Früchten führen. Deshalb ist es gut zu wissen, wie man diese Schädlinge bekämpfen und einem Befall vorbeugen kann. Wie Ihnen all das gelingt, erkläre ich Ihnen nachfolgend etwas genauer.

Was ist eine Birnenpockenmilbe?

Die Birnenpockenmilbe (Eriophyes pyri) gehört zur Familie der Gallmilben (Eriophyidae). Es handelt sich dabei um einen winzigen Schädling, der mit bloßem Auge kaum sichtbar ist, denn er misst nur etwa 0,2 mm in der Länge. Diese Milbe ist deshalb nur unter dem Mikroskop sichtbar. Dort erscheint sie weißlich bis gelblich sowie wurmförmig. Außerdem besitzt sie zwei Beinpaare, die sich in der Nähe des Kopfes befinden.

Lebensweise der Birnenpockenmilbe

Die Birnenpockenmilbe überwintert unter den Knospenschuppen des Birnbaums und wird im Frühjahr aktiv, wenn die Temperaturen steigen. Sie beginnt dann, an den jungen Blättern und Trieben zu saugen, was die charakteristischen Pocken hervorruft. Während der gesamten Wachstumsperiode des Baumes können sich mehrere Generationen entwickeln, was wiederum zu einer schnellen Ausbreitung des Befalls führen kann.

Woran erkennt man einen Befall?

Birnenpockenmilbe: Aussehen, Schadbild & Tipps zur Bekämpfung
Die Pocken verfärben sich im Endstadium schwarz – © Liudmila / stock.adobe.com

Birnenpockenmilben befallen vorwiegend, wie der Name es schon vermuten lässt, Birnbäume. Aber auch vor der Mehlbeere (Sorbus) und dem Weißdorn (Crataegus) macht sie nicht halt. Ein Befall lässt sich dabei an mehreren Anzeichen erkennen, die vor allem an den Blättern und Früchten der Bäume zu finden sind. Zu diesen Anzeichen zählen:

  • Die Milbe erzeugt durch ihre Saugtätigkeit sogenannte „Pocken“ auf den Blättern und Früchten der befallenen Bäume. Dabei handelt es sich um kleine, warzenartige Erhebungen, die oft erst rot sind und sich im Laufe der Zeit braun bis fast schwarz färben sowie immer größer werden.
  • Stark befallene Blätter können auch verkrüppeln und sich verformen. Sie wirken häufig gekräuselt oder verdreht.
  • Weisen die Früchte Pocken auf, kann das dafür sorgen, dass sie nur ungleichmäßig wachsen.
  • Bei einem starken Befall kann es sogar zu einer Wachstumsstörung des Baumes kommen. Bedeutet, dass der befallene Baum weniger Blattmasse produziert und nur wenige Früchte ausbildet.

So können Sie die Birnenpockenmilbe bekämpfen

Einen leichten Befall mit der Birnenpockenmilbe stecken Bäume in der Regel gut weg. Handeln sollten Sie jedoch bei einem starken Befall bzw. wenn die Birnenpockenmilbe über mehrere Jahre hinweg auftritt. Dann können Sie folgendermaßen vorgehen:

Befallene Blätter/Früchte entfernen:

Generell ist es wichtig, dass Sie Ihre Birnbäume regelmäßig unter die Lupe nehmen und befallene Blätter sowie Früchte sofort vom Baum entfernen. Das gilt auch für bereits heruntergefallene Blätter und Früchte. Dadurch können Sie die Population der Milben deutlich reduzieren.

Austriebsspritzung:

Im Februar können Sie sämtliche Milben, die in den Knospen überwintern, bekämpfen, indem Sie eine Austriebsspritzung vornehmen. Ein derartiges Spritzmittel ist ölig und legt sich somit wie ein Film über die Knospen. Die Milben können dadurch nicht entkommen und werden wirkungsvoll bekämpft. Toller Nebeneffekt: auch andere Überwinterungsschädlinge in den Knospen werden auf diese Weise eliminiert.

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Spritzmittel auf Basis von Netzschwefel:

Außerdem können Sie zwischen dem Blattaustrieb und der Blüte ein Spritzmittel auf Basis von Netzschwefel nutzen, um die Vermehrung der Birnenpockenmilbe einzudämmen. Bei einem starken Befall sollten Sie im Abstand von je zwei Wochen am besten noch zweimal spritzen.

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➩ Knoblauch:

Sie können auch 1 Knolle Knoblauch klein schneiden, in 1 Liter Wasser auskochen, anschließend mit 5 Litern Wasser verdünnen und Ihre Birnbäume damit besprühen. Knoblauch deshalb, weil im Sud Schwefel enthalten ist. Mit einem Biohaftmittel sorgen Sie dafür, dass der Schwefel auf den Blättern haften bleibt. Dafür können Sie z.B. etwas Spülmittel und Öl in die Mischung geben. Mehr dazu hier im Video:

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Mehr Informationen

So können Sie einem Befall vorbeugen

Birnenpockenmilbe: Aussehen, Schadbild & Tipps zur Bekämpfung
Kontrollieren Sie Ihre Bäume regelmäßig – © Silga / stock.adobe.com

➩ regelmäßige Kontrollen:

Um einem Befall vorzubeugen, sollten Sie Ihre Birnbäume regelmäßig kontrollieren und auf frühe Anzeichen eines Befalls mit der Birnenpockenmilbe achten. Nur so können Sie rechtzeitig Maßnahmen ergreifen.

➩ Falllaub, -obst und kranke Pflanzenteilen entfernen:

Des Weiteren sollten Sie Falllaub, -obst sowie kranke Pflanzenteilen von Bäumen schnellstmöglich aus dem Garten entfernen, denn so können Sie das Risiko eines Befalls verringern.

➩ Brennnesseljauche als Stärkungsmittel:

Brennnesseljauche ist nicht nur ein guter Dünger, sie stärkt auch Pflanzen und Obstbäume. Dementsprechend kann es Birnbäume resistenter gegen einen Befall mit der Birnenpockenmilbe machen. Das Gute ist, dass Sie die Pflanzenjauche sogar selbst herstellen können. Und das geht so:

  1. Geben Sie 1 Kilogramm zerkleinerte Brennnesseln in einen Eimer mit 10 Litern Wasser.
  2. Diesen Eimer an einen sonnigen Platz stellen und circa zwei Wochen lang gären lassen. Dabei täglich umrühren.
  3. Schäumt die Brennnesseljauche nicht mehr, ist sie fertig.

Verdünnen Sie die Jauche 1:10 mit Wasser und besprühen Sie damit im Frühjahr Ihre Birnbäume.

Fazit

Ein Befall mit der Birnenpockenmilbe ist an sich keine große Sache. Es sei denn, der Baum ist stark befallen bzw. die Milbe tritt jedes Jahr erneut auf. Dann sollten Sie handeln, denn in diesem Fall kann die Birnenpockenmilbe einen erheblichen Schaden anrichten. Mit Spritzmitteln und dem frühzeitigen Entfernen von befallenen Blättern und Früchten können Sie einen Befall jedoch gut unter Kontrolle bekommen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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