Ein Zitronenbaum zu überwintern, ist kein Hexenwerk. Wichtig ist ein passendes Winterquartier und die richtige Pflege. Hier alle nötigen Informationen dazu.

Ein Zitronenbaum ist ein mediterraner Sonnenanbeter. Ursprünglich stammt er aus südlichen Regionen wie Italien oder Spanien, wo Frost so gut wie nie vorkommt. In Deutschland hingegen kann der Winter mit seinen Minusgraden für den empfindlichen Baum schnell gefährlich werden. Deshalb ist es wichtig, ihm rechtzeitig ein geeignetes Winterquartier zu bieten. Erfahren Sie hier, welche Orte sich eignen und wie Sie den Zitronenbaum während der Überwinterung richtig pflegen.

Wann sollte man mit dem Überwintern beginnen?

Sobald die Temperaturen dauerhaft unter 5 °C fallen, ist es Zeit, den Zitronenbaum ins Winterquartier zu bringen. Besonders in klaren Nächten droht bereits im September oder Oktober der erste Frost. Spätestens dann sollte die Pflanze an einen geschützten Ort umziehen. Wichtig ist, dass Sie den Baum nicht zu früh einwintern, denn ein paar kühlere Tage im Herbst härten ihn ab und machen ihn robuster für die kommende Ruhephase.

Wo überwintert ein Zitronenbaum am besten?

Zitronenbaum überwintern – Die wichtigsten Tipps im Überblick
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Der ideale Ort zur Überwinterung für einen Zitronenbaum ist hell, frostfrei und mäßig warm. Dabei kommen verschiedene Möglichkeiten infrage:

▪️Helles Treppenhaus oder Wintergarten

Ein unbeheizter Wintergarten oder ein Treppenhaus mit großen Fenstern ist perfekt, denn hier herrschen oft genau die Bedingungen, die der Zitronenbaum liebt. Die Temperaturen sollten zwischen 5 und 12 °C liegen und der Baum bekommt genügend Licht. Dadurch kann er langsam weiterwachsen, ohne zu stark auszutreiben. Besonders in hellen Wintergärten profitiert die Pflanze von der gleichmäßigen Lichtzufuhr, die ihr hilft, die Blätter zu behalten und weiter Photosynthese zu betreiben. Auch die Luftfeuchtigkeit ist hier meist etwas höher als in Wohnräumen, was den Zitronenbaum zusätzlich schützt.

▪️Keller oder Garage mit Fenster

Wenn Sie keinen Wintergarten haben, kann auch ein kühler, heller Kellerraum oder eine Garage mit Fenster dienen. Wichtig ist, dass die Temperatur nicht unter 0 °C sinkt und es trotzdem ein bisschen Licht gibt. Hier bietet sich ein Platz direkt am Fenster an. Bei sehr dunklen Standorten empfiehlt sich ebenfalls eine Pflanzenleuchte mit Zeitschaltuhr, um den Tag-Nacht-Rhythmus der Pflanze zu unterstützen.

▪️Dunkler Keller (Notlösung)

Wenn kein heller Raum verfügbar ist, kann der Zitronenbaum auch dunkel überwintern. In diesem Fall muss die Temperatur unbedingt konstant bei etwa 5 °C bleiben. Nicht erschrecken: Da die Pflanze in Dunkelheit keine Photosynthese betreiben kann, verliert sie ihre Blätter, was völlig normal ist. Im Frühjahr treibt sie dann aber wieder neu aus.

Damit der Baum gut durch die dunkle Zeit kommt, sollten Sie die Erde nur minimal feucht halten, um Wurzelfäule zu vermeiden. Wenn Sie möchten, können Sie die Krone auch leicht mit einem atmungsaktiven Vlies umhüllen, um Temperaturschwankungen abzumildern.

Pflege des Zitronenbaums während der Überwinterung

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Mehr Informationen

Auch im Winter braucht der Zitronenbaum etwas Aufmerksamkeit. Mit der richtigen Zitronenbaum-Pflege übersteht er die kalte Jahreszeit aber durchaus ohne Probleme. Achten Sie einfach auf die folgenden Punkte:

💧 Gießen

Der Zitronenbaum sollte auch im Winter regelmäßig, aber sparsam gegossen werden. Die Erde darf nie völlig austrocknen, sollte aber auch nicht nass sein, denn Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule. Die Faustregel lautet daher: Erst gießen, wenn die obere Erdschicht leicht angetrocknet ist.

🪴 Düngen

In der Ruhephase zwischen Oktober und Februar dürfen Sie den Zitronenbaum nicht düngen. Erst ab März, wenn er wieder austreibt, bekommt er langsam wieder Nährstoffe. Verwenden Sie dann am besten einen speziellen Zitruspflanzendünger.

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✂️ Schneiden

Vor dem Einwintern können Sie abgestorbene oder zu lange Triebe leicht zurückschneiden. Ein größerer Schnitt sollte aber erst im Frühjahr erfolgen, wenn Sie sehen, welche Triebe wirklich abgestorben sind. Lesetipp: Zitronenbaum schneiden – Zeitpunkt & Anleitung

🐛 Schädlinge erkennen und bekämpfen

Ein typisches Winterproblem sind Zitronenbaum-Schädlinge wie Spinnmilben, Schildläuse oder Wollläuse. Durch trockene Heizungsluft oder schlechte Belüftung verbreiten sie sich schnell. Kontrollieren Sie den Baum deshalb regelmäßig und entfernen Sie befallene Blätter. Bei einem starken Befall helfen Neem- oder Rapsöl-basierte Mittel.

SchädlingErkennungsmerkmaleGegenmaßnahmen
Spinnmilben▪️feine Gespinste sichtbar
▪️helle Punkte auf Blättern
▪️Blätter wirken blass/trocken
➜ mit Wasser abduschen
➜ Neemöl einsetzen
➜ Luftfeuchtigkeit erhöhen
➜ befallene Blätter entfernen
Schildläuse▪️braune/weiße Schalen
▪️auf Stielen und Blattunterseiten
▪️klebriger Belag (Honigtau)
➜ mit Alkohol oder Öl betupfen
➜ wiederholt kontrollieren
➜ befallene Stellen abschneiden
Wollläuse▪️watteähnliche Gebilde
▪️oft klebrige Rückstände
➜ mit einem Pinsel entfernen
➜ systemisches Mittel einsetzen
➜ Blätter mit Seifenlösung abwischen
Blattläuse▪️grüne oder schwarze Insekten
▪️an Trieben und Knospen
▪️Blätter rollen sich ein
➜ mit Wasserstrahl abspülen
➜ Schmierseifenlösung verwenden
➜ Marienkäfer fördern
Weiße Fliegen▪️weiße Insekten
▪️auf der Blattunterseite
▪️klebrige Blätter
➜ Gelbtafeln aufstellen
➜ Neemöl oder Rapsöl anwenden
➜ regelmäßig lüften
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Wann darf der Zitronenbaum wieder ins Freie?

Zitronenbaum überwintern – Die wichtigsten Tipps im Überblick
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Im Frühjahr ist der perfekte Zeitpunkt für den Umzug ins Freie gekommen, sobald die Temperaturen nachts nicht mehr unter 10 °C fallen. Das ist meist ab Mitte bis Ende Mai der Fall, manchmal in besonders milden Jahren schon früher. Wichtig ist, Geduld zu haben, denn ein einzelner Kälteeinbruch kann junge Triebe oder Blüten sofort schädigen. Beobachten Sie daher die Wettervorhersage genau und warten Sie lieber ein paar Tage länger.

Wenn der Umzug ansteht, sollte der Zitronenbaum sich Schritt für Schritt an die neuen Bedingungen im Freien gewöhnen können. Sonne, Wind und Temperaturschwankungen sind nach den ruhigen Wintermonaten schließlich eine große Umstellung für die Pflanze. Stellen Sie den Zitronenbaum deshalb zunächst für einige Tage an einen halbschattigen, geschützten Platz, etwa unter ein Dach oder in den Windschatten einer Mauer. Danach darf er täglich etwas länger Sonne tanken, bis er schließlich wieder in die volle Sonne darf. Achten Sie darauf, dass die Erde dabei stets leicht feucht bleibt, da die Pflanze bei stärkerer Sonneneinstrahlung schnell mehr Wasser benötigt.

Vorbereitung auf den Sommerstandort

Bevor Sie den Zitronenbaum nach draußen bringen, lohnt es sich, ihn umzutopfen und abgestorbene Triebe zu entfernen. Verwenden Sie dafür am besten einen Topf, der nur etwas größer ist als der bisherige, damit sich keine Staunässe bilden kann. Achten Sie auch darauf, dass überschüssiges Wasser gut ablaufen kann. Dazu sollten Sie eine Drainage im Blumentopf anlegen. Zum Beispiel etwa aus Blähton oder Kies. Geben Sie der Pflanze auch frische, durchlässige Zitruspflanzenerde.

Starten Sie nach dem Umtopfen am besten direkt auch mit der ersten Düngergabe. Diese sollte reich an Stickstoff und Kalium, um das Wachstum anzuregen. Sie können zusätzlich auch ein wenig Kompost oder organischen Dünger untermischen, um die Bodenstruktur zu verbessern.

In den ersten Wochen nach dem Umtopfen ist es zudem wichtig, den Zitronenbaum regelmäßig zu beobachten. Gießen Sie maßvoll, aber konstant, damit die neue Erde gleichmäßig feucht bleibt, ohne zu vernässen. Kontrollieren Sie gleichzeitig auf Schädlinge oder Blattverfärbungen, denn beides sind Hinweise darauf, dass die Pflanze noch unter Stress steht. Wenn sich die ersten neuen Blätter zeigen, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass sich der Zitronenbaum gut eingewöhnt hat. So ist er optimal vorbereitet, um wieder Blüten und Früchte zu bilden und gesund in die Freiluftsaison zu starten.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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