Blähton wird häufig in der Hydrokultur verwendet und bietet zahlreiche Vorteile für Pflanzen. Welche das sind und wie Sie Blähton richtig verwenden, erkläre ich hier.

Blähton ist ein natürliches Material mit vielfältigen Eigenschaften. Die Lehmkugeln behalten über Jahre ihre Stabilität und können den Boden auflockern. Das Tongranulat bringt zudem nur wenig Gewicht mit, verrottet nicht und ist luftdurchlässig. Außerdem können Sie Staunässe vorbeugen, indem Sie Blähton in das Substrat mischen. Welche Vorteile Blähton noch alles bietet und wie Sie ihn richtig in Haus und Garten verwenden, erkläre ich nachfolgend etwas genauer.

💡 Was ist Blähton?

Bei Blähton handelt es sich um ein aus Ton bestehendes Naturmaterial. Ton ist aus organischen Bestandteilen zusammengesetzt. Diese werden bei Temperaturen von mehr als 1.000 Grad zu Kohlendioxid umgewandelt. Der Ton wird dadurch um ein Vielfaches aufgebläht. Das Prinzip ähnelt dem Aufgehen von Hefeteig. Ist die Masse des Tons um etwa das Fünffache gestiegen, entstehen die hier beschriebenen Blähton-Kügelchen. Diese werden in verschiedenen Körnungen im Handel angeboten und lassen sich in Haus und Garten vielseitig einsetzen.

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Ist Blähton besser als Blumenerde?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Beide Substrate besitzen Vorzüge und Nachteile. Blähton kann als gleichwertige Alternative zu Blumenerde gelten. Auch wenn Blähton aufgrund des festen Kerns der Kugeln sich nicht komplett mit Wasser vollsaugen kann, sind die Speichereigenschaften in der porösen Oberfläche nicht zu verachten. Blähton kann schließlich das bis zu 300-fache seines Gewichts an Wasser speichern. Da das Wasser nur in der Oberfläche eingelagert wird, kann die Feuchtigkeit bei Bedarf zügig an die Pflanzen abgegeben werden.

Im Gegensatz zu Blumenerde ist Blähton keimfrei. Pilze oder Bakterien bleiben den Tonkugeln fern. Auch Schädlinge werden von Pflanzen, die Sie in Blähton kultivieren, Abstand nehmen. Während Blumenerde regelmäßig ersetzt werden sollte, kann Blähton beinahe unbegrenzt wiederverwendet werden.

Blähton
Blähton ist ein Naturmaterial – © svehlik / stock.adobe.com

Die Vor- und Nachteile von Blähton im Überblick

👍🏻 Vorteile:

  • Formstabilität über Jahre
  • können wiederverwendet werden
  • Luftdurchlässigkeit beugt Wurzelfäule vor
  • es kann sich kein Schimmel bilden
  • Schädlinge finden im Substrat keine Lebensgrundlage
  • geringes Gewicht
  • ideal gegen Staunässe
  • absolut keimfrei und chemisch neutral

👎🏻 Nachteile:

  • Blähton enthält keinerlei Nährstoffe
  • Düngung zwingend notwendig
  • Wasserstandanzeiger muss eingesetzt werden
  • Wasserspeichereigenschaften eingeschränkt
  • größere Pflanzen finden nur schwer Halt

👨🏻‍🌾 Wie lässt sich Blähton in Haus und Garten verwenden?

Blähton Verwendung
Blähton eignet sich perfekt als Drainage im Blumentopf – © stenkovlad / stock.adobe.com

Blähton besitzt viele Vorzüge. Die Kügelchen bleiben über Jahre formstabil und verrotten auch im Erdboden nicht. Blähton kann nicht schimmeln, verfaulen oder unangenehme Gerüche entwickeln. Dies legt den Einsatz in Pflanztöpfen nahe. Zu bedenken gilt es allerdings, dass die Wasserspeichereigenschaften der Tonkügelchen eher gering sind und die Bewässerung nicht vergessen werden darf.

Machen Sie einfach den Test:
Geben Sie Blähton in ein Wasserglas. Sie werden feststellen, dass die Tonkugeln noch nach Stunden an der Oberfläche schwimmen und sich nicht ausreichend mit Wasser vollsaugen können, um abzusinken.

Nun möchte ich aber die vielen Einsatzgebiete von Blähton einmal etwas genauer beschreiben:

◾ Blähton für die Hydrokultur

Blähton kann für die Kultivierung von Pflanzen in Hydrokultur eingesetzt werden. Die raue Oberfläche bietet Pflanzen ausreichend Halt. Jungpflanzen werden immer in kleineren Körnern kultiviert. Möchten Sie größere Pflanzen auf die Hydrokultur umstellen, entscheiden Sie sich am besten für die entsprechend größeren Blähtonkörner.

So gelingt die Kultivierung von Pflanzen in Hydrokultur

Damit eine Jungpflanze oder ein Steckling in Blähton umgesetzt werden können, werden folgende Utensilien gebraucht:

  • Pflanze
  • Blähton
  • Wasserstandsanzeige
  • Pflanztopf mit Abzugslöchern im Gefäßboden
  • Übertopf ohne Löcher im Boden

Vor dem Gebrauch wird der Blähton gut abgespült und einige Zeit in Wasser eingeweicht. Wird der Blähton in ein Sieb gegeben und mit dem Gartenschlauch abgespritzt, lässt sich anhaftender Staub am besten entfernen.

Blähton sollte immer feucht verwendet werden, ansonsten trocknen die Wurzeln der Pflanzen sehr schnell aus. Die Kugeln sollten daher mindestens ein bis zwei Tage eingeweicht werden. Das Wasser ist dabei einmal auszuwechseln. Der vorbereitete Blähton kann nun verwendet werden. Beim Einpflanzen sollten Sie wie folgt vorgehen:

  1. Pflanze aus dem alten Gefäß entfernen
  2. Erde von den Wurzeln lösen
  3. Pflanztopf einige Zentimeter mit Blähton füllen
  4. Pflanze mittig in den Pflanztopf setzen
  5. Blähton bis zum Rand des Innentopfes auffüllen
  6. Innentopf in den bereitgestellten Übertopf stellen
  7. Wasserstandsanzeige am Rand des Übertopfes anbringen
  8. Pflanze angießen, bis die Wasserstandsanzeige etwa mittig steht

◾ Blähton als Drainage

Möchten Sie eine Drainage im Blumentopf anlegen, ist Blähton perfekt dafür geeignet. Dies ist die wohl häufigste Verwendungsmöglichkeit des Blähtons. Staunässe ist für die meisten Pflanzen nämlich eine große und oft unterschätzte Gefahr. Wird zu viel gegossen, saugt sich das Substrat im Blumentopf oder Pflanzkübel schnell voll. Die Poren verschließen sich und es entsteht eine betonartige Masse. Das Wurzelgeflecht schafft es dann nicht mehr, das Substrat zu durchdringen und die Pflanze mit Feuchtigkeit und Nährstoffen zu versorgen.

Eine Drainage kann den Pflanzentod verhindern und dafür sorgen, dass Gießwasser schneller abfließt. Blähton eignet sich dafür besonders gut, da die Kugeln im Boden ihre Form behalten.

Eine Drainage aus Blähton wird wie folgt angelegt:

  1. Zwei bis drei Zentimeter Blähton in den Boden des Pflanzgefäßes geben
  2. Drainageschicht mit Vlies abdecken
  3. Substrat auffüllen
  4. Pflanze einsetzen

Wichtig: Durch die Drainage fließt das Gießwasser schneller ab. Der Boden trocknet folglich früher aus und Sie müssen Ihr Gießverhalten entsprechend anpassen.

◾ Blähton erhöht die Luftfeuchtigkeit

Blähton kann auch dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen. Die Blähtonkugeln werden dazu in eine Schale oder einen Übertopf gegeben. Auf dem Blähton können Zimmerpflanzen platziert werden. Die Wurzeln sollten dabei allerdings keinen Kontakt zum eingefüllten Gießwasser bekommen. Das Wasser kann über die Oberfläche der Blähtonkugeln verdunsten und steigt als Wasserdampf auf. Dies kommt den Pflanzen zugute und verbessert zugleich das Raumklima.

◾ Blähton für die Bodenlockerung

Nicht alle Pflanzen kommen mit lehmhaltigen und schweren Böden zurecht. Für die Bodenverbesserung im Gartenbeet ist Blähton daher eine gute Wahl. Werden die Tonkugeln beim Umgraben in den Boden eingearbeitet, wird das Substrat lockerer. Da die Kugeln nicht verrotten, ist eine dauerhafte Lösung für die nachhaltige Bodenverbesserung gefunden.

◾ Blähton als Mulchmaterial

Bei Kübelpflanzen lässt sich an der Basis oft eine Verholzung beobachten. Die Pflanzen verkahlen und aus dem Pflanztopf beginnt das Unkraut zu sprießen. Eine etwa zwei Zentimeter dicke Schicht Blähton kann dies verhindern. Die aufgetragene Mulchschicht behindert Sie weder bei der Bewässerung noch bei der Düngung.

🪴 Welche Pflanzen eignen sich für die Kultur in Blähton?

Blähton
Alle Pflanzen eignen sich für die Hydrokultur mit Blähton – © Firn / stock.adobe.com

Wird allein Blähton in den Pflanztopf gegeben, handelt es sich um eine Hydrokultur. In der Regel sind alle Pflanzen für diese Form der Kultivierung geeignet. Ganz wichtig ist, dass die Feuchtigkeit mit einem Wasserstandsmesser kontrolliert wird. Ansonsten kann es schnell zu Gießfehlern kommen, da sich mit der Fingerprobe nicht feststellen lässt, ob die Pflanzen Wasser brauchen oder noch ausreichend damit versorgt sind.

Folgende Pflanzen können gut in Blähton gepflanzt werden:

Pflanzen mit einem tendenziell geringen Wasserbedarf eignen sich weniger gut für Blähton. Dazu zählen Sukkulenten und Kakteen. Auch in diesem Fall spricht jedoch nichts gegen eine Drainage aus Blähton im Boden des Pflanztopfes.

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Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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