Der Bogenhanf ist ein Exot unter den Zimmerpflanzen. Er besitzt ein äußerst imposantes Blattwerk. Zudem ist er sehr pflegleicht.

Bogenhanf
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Der Bogenhanf (Sansevieria) ist eine aparte Pflanze, die sich als wuchsfreudig und pflegeleicht erweist. Damit sich die Pflanze in unseren Breiten wohlfühlt, ist auf die individuellen Bedürfnisse des dekorativen Exoten Rücksicht zu nehmen. Die auch als „Schwiegermutterzunge“ bezeichnete Grünpflanze dankt gute Pflege mit bizarren Duftblüten.

Herkunft des Bogenhanfs

Der Bogenhanf gehört zur Familie der Spargelgewächse und ist eng verwandt mit den Drachenbäumen. Er ist mit 67 Arten vertreten und kommt ursprünglich aus den Wüsten Afrikas. Einige wenige Arten kommen auch in den tropischen Teilen Asiens vor. Heute lässt er sich auch in Florida, Südeuropa und auf den Kanaren finden und wird dort aufgrund seiner hanfartigen Fasern teils als Nutzpflanze kultiviert. So werden die Fasern beispielsweise als Rohmaterial für Bogensehnen verwendet. Daher hat der Bogenhanf auch seinen Namen. Inzwischen hat sich die Wüstenpflanze auch hervorragend an die Kultivierung als Zimmerpflanze angepasst.

Bogenhanf (Sansevieria)
Wuchs: aufrecht
Wuchshöhe: 20 – 150 cm
Wuchsbreite: 20 – 50 cm
Blüte: Mai – Juni
Standort: Sonne bis Halbschatten
Boden: sandig, mäßig feucht, nährstoffarm

Den passenden Standort finden

Wie bereits erwähnt, stammt die beliebte Zimmerpflanze größtenteils aus Afrika. Der ideale Standplatz für den exotischen Wüstenbewohner ist daher hell und sonnig. Bei Zimmertemperatur kann der Bogenhanf gut gedeihen. Ideal sind Temperaturen zwischen 21 und 24 Grad.

Tipp: Die Sansevieria verträgt keine Zugluft und keine starken Temperaturschwankungen.

Im Winter kann die Pflanze an einen hellen und kühleren Standort gebracht werden. Die Temperaturen sollten nicht unter 15 Grad abfallen, ansonsten drohen Schäden durch Unterkühlung.





Das ideale Substrat finden

An das Substrat stellt der Bogenhanf einige Ansprüche. Damit sich die Sukkulente optimal entwickeln kann, wird ein durchlässiger und eher nährstoffarmer Boden bevorzugt. Herkömmliche Blumenerde eignet sich weniger. Wählen Sie stattdessen ein spezielles Substrat für Sukkulenten und Kakteen. Diese Erden besitzen einen geringen Humusanteil und sind dafür reich an Mineralien.

Tipp: Wer sein Substrat lieber selbst herstellt, mischt unter herkömmliche Zimmerpflanzenerde ein Drittel groben Sand und Tongranulat.

Gegen Staunässe hilft eine Drainage im Boden des Pflanzgefäßes. Über die Abzugslöcher wird eine Schicht Blähton gegeben. Darüber wird ein Stück Vlies gebreitet. Anschließend füllen Sie das Substrat auf wie gewohnt.

Alternativ lässt sich der Bogenhanf auch in Hydrokultur kultivieren.

Bogenhanf pflanzen und umtopfen

Bogenhanf umtopfen
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Der Bogenhanf zählt zu den wenigen Pflanzen, die sich in einem kleineren Pflanzgefäß recht wohl fühlen. Daher muss weniger häufig umgetopft werden. Ob es an der Zeit für das Umtopfen ist, erkennt der Pflanzenfreund an den starken Rhizomen, welche die Erde verdrängen und einfache Plastiktöpfe sogar regelrecht sprengen können.

Sind die Wurzel deutlich zu sehen und ragen oben oder unten aus dem Pflanztopf, sollte ein neues Pflanzgefäß bereitgestellt werden. Umgetopft wird, bevor die Wachstumsphase beginnt, in den Monaten März oder April.

Bogenhanf umtopfen Schritt für Schritt

1. neues Pflanzgefäß bereitstellen
2. Substrat vorbereiten
3. Bogenhanf aus dem alten Pflanzgefäß befreien
4. Wurzeln kontrollieren
5. beschädigte Rhizome entfernen
6. Bogenhanf bei Bedarf teilen und vermehren
7. Drainage in den Boden des neuen Pflanzgefäßes einbringen
8. Substrat einfüllen
9. Bogenhanf einsetzen
10. Substrat vollständig auffüllen
11. Erde gut andrücken

Der Bogenhanf sollte im neuen Pflanzgefäß nicht tiefer stehen als im vorherigen Behältnis. Damit die Pflanze sich vom stressigen Umzug erholen kann, rückt man sie für einige Tage in den Halbschatten und verzichtet auf die Bewässerung.

Bogenhanf richtig gießen

Bei der Bewässerung des Bogenhanfs sollte sich der Zimmergärtner zurückhalten. Die Pflanze kann in ihren Blättern Wasser einlagern und ist damit auch bei längerer Trockenheit gut versorgt. Gegen ein Zuviel an Feuchtigkeit kann sich der Bogenhanf weniger gut wappnen und die Wurzeln beginnen zu faulen.

Zur Gießkanne sollte erst gegriffen werden, wenn das Substrat oberflächlich gut abgetrocknet ist. Im Winter kommen die Pflanzen bis zu zwei Monate ohne Wassergabe aus.

Tipp: Das Wasser sollte nicht in die Blattrosetten, sondern direkt auf die Erde gegeben werden. Feuchte Blätter können schnell faulen.

Bogenhanf richtig düngen

Auch bei der Düngung sollte sich der Pflanzenfreund eher zurückhalten. Düngergaben können zwischen März und Oktober verabreicht werden. Dann befindet sich die Pflanze im Wachstum. Der Bogenhanf kann mit Grünpflanzen- oder Kakteendünger versorgt werden. Eine schwache Düngergabe alle drei bis vier Wochen ist dabei vollkommen ausreichend.

Tipp: Flüssigdünger lässt sich am besten dosieren und kann ganz unkompliziert über das Gießwasser verabreicht werden.

Hübsche Sorten im Überblick

Die Vielfalt an Sorten eröffnet dem Zimmergärtner eine breite Palette an Dekorations- und Kombinationsmöglichkeiten.

» Sansevieria trifasciata

Sansevieria trifasciata
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Diese Gattung ist am häufigsten in den Geschäften anzutreffen. Die Blätter sind etwa einen halben Meter lang. Spezielle Zuchtformen zeigen einen auffälligen Blattschmuck. Sehr attraktiv sind die gelben Streifen von „Golden Flame“. Mit seinem bunten Laub beeindruckt „Hahnii“.

» Sansevieria cylindrica

Sansevieria cylindrica
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Diese Art stammt aus den Tropen Afrikas und besitzt lange Blätter, die wie kleine Säulen aufragen. Die Blattfarbe reicht von Grün bis zu Grau. Die Blätter werden oft zu Zöpfen geflochten angeboten.

» Sansevieria hyacinthoides

Sansevieria hyacinthoides
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Der afrikanische Bogenhanf kommt in seiner ursprünglichen Heimat in dichten Gruppen vor. Die Blätter können über einen Meter Länge erreichen und besitzen zahlreiche helle Querbänder. Die Blätter sind sehr breit und die Pflanzen erscheinen aufrecht und kompakt.

Bogenhanf schneiden

Der Bogenhanf lässt sich nicht beschneiden. Würden die Blätter beschnitten, stellt die Pflanze das Wachstum ein. Wer sich an der Höhe der Pflanze stört, kann die längsten Blätter unmittelbar am Boden wegschneiden.

Bogenhanf vermehren

Die Vermehrung des Bogenhanf ist auch für eher unerfahrene Pflanzenfreunde gut zu bewältigen.

Die Vermehrung kann erfolgen durch:

  • Blattstecklinge
  • Ableger

» Vermehrung durch Blattstecklinge

Möchten Sie vom Bogenhanf Stecklinge gewinnen, schneiden Sie die Blätter direkt über dem Boden ab. Diese Vermehrungsmethode kann ganzjährig durchgeführt werden. Die Blätter werden in mehrere Teilstücke geschnitten. Jedes Teilstück sollte mindestens fünf Zentimeter Länge besitzen.

Die Schnittstellen sollten mehrere Tage eintrocknen. Anschließend werden die Blätter zirka drei Zentimeter tief in Anzuchterde gesteckt. Das Pflanzgefäß wird hell aber nicht sonnig aufgestellt. Die Temperatur sollte zwischen 20 und 25 Grad liegen. Bis sich Wurzeln bilden, können Wochen bis Monate vergehen. Gegossen wird nur sporadisch. Der Boden darf zwischenzeitlich gut antrocknen.

Zum besseren Verständnis haben wir noch ein Video zur Veranschaulichung für Sie:

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Tipp: Nur grüne Sorten lassen sich mit dieser Methode vermehren. Pflanzen mit gelben Blatträndern büßen ihre hübsche Zeichnung ein.

» Vermehrung durch Ableger

Droht der Bogenhanf, das Pflanzgefäß zu sprengen, bietet sich die Vermehrung durch Ableger an. Diese kann mit dem Umtopfen der Pflanze verbunden werden.

Die Pflanze wird aus dem alten Pflanzgefäß entfernt. Die Erde sollte weitgehend abgeschüttelt werden. Dann lassen sich die Wurzeln besser auf ihre Beschaffenheit hin kontrollieren. Für die Teilung wird ein scharfes und keimfreies Messer verwendet.

Die Teilstücke werden neu verpflanzt wie beim Punkt „Umtopfen“ beschrieben.

Wie das ganze dann in er Praxis funktioniert, zeigt Ihnen das folgende Video sehr anschaulich:

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Krankheiten und Schädlinge am Bogenhanf erkennen

Krankheiten und Schädlinge kommen am Bogenhanf kaum vor. Greifen am Blumenfenster Schmier- oder Blattläuse um sich, wird vermutlich auch die Sansevieria nicht verschont bleiben. Die kompakten Blätter sind unempfindlich und ein harter Wasserstrahl ist die beste Waffe gegen die erwähnten Schädlinge.

Bogenhanf überwintern

Die Pflanzen können ihren Standort auch im Winter behalten. Die Düngung wird über die kalte Jahreszeit eingestellt. Auch gegossen wird noch seltener als bisher. Kälter als 15 Grad sollten die Pflanzen auch im Winter nicht kultiviert werden.

Ist der Bogenhanf giftig?

Beim Bogenhanf handelt es sich um eine leicht giftige Zimmerpflanze. Daher sollten die Pflanzen für Kinder und Haustiere nicht leicht zugänglich gemacht werden. Der Verzehr der Blätter kann zu Magen-Darm-Problemen führen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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