Der Bogenhanf gehört zu den Zimmerpflanzen, die sich nicht nur leicht pflegen, sondern auch besonders leicht vermehren lassen. Hier 3 Methoden vorgestellt.

Bogenhanf vermehren
Der Bogenhanf ist leicht zu vermehren – © Natasha / stock.adobe.com

Generell erweist sich der Bogenhanf als sehr pflegeleicht. Er sieht nämlich auch dann noch ansprechend aus, wenn Sie ihn ein wenig vernachlässigen. Er zählt jedoch nicht nur zu den absolut pflegeleichten Zimmerpflanzen für Anfänger, der Bogenhanf ist auch eine Pflanze für das Schlafzimmer. Denn in Innenräumen übernimmt der Bogenhanf eine wichtige Aufgabe: Er filtert die Luft und reinigt sie von schädlichen Partikeln. Der Bogenhanf hat somit einen positiven Effekt auf das Raumklima und damit auch auf die Schlafqualität.

Es kann sich daher lohnen, möglichst viele Pflanzen in der Wohnung zu verteilen, um die Luftqualität zu verbessern. Doch statt nun viele Pflanzen zu kaufen, können Sie Ihren Bogenhanf auch ganz einfach vermehren. Hierfür gibt es mehrere Methoden. Sie können den Bogenhanf nämlich mittels Steckling, Ableger und auch im Wasser kultivieren. Diese drei Methoden möchte ich Ihnen in den folgenden Abschnitten einmal Schritt für Schritt erklären.

🪴 Voraussetzung für die Vermehrung: Das richtige Substrat

Der Bogenhanf benötigt nur wenige Nährstoffe, weswegen für den Anfang ein Substrat ideal ist, das diesen Anforderungen entgegenkommt. Idealerweise sitzt die Zimmerpflanze zunächst in Sukkulentenerde, in der sie prächtig gedeiht und heranwachsen kann. Alternativ ist eine Mischung aus Sand und Zimmerpflanzenerde möglich. Diese sollten Sie am besten im Verhältnis von 1:3 mischen.

Das Substrat führt dazu, dass der Bogenhanf seine Fühler, sprich seine Wurzeln ausstreckt und regelrecht nach Nährstoffen sucht. Dies gibt ihm wiederum einen guten Halt im Boden, was besonders in der Anfangszeit wichtig ist. Hat er genügend Wurzeln ausgebildet, wird er in etwas nährstoffreichere Erde gesetzt.

Wichtig ist, dass innerhalb des Substrats keinerlei Staunässe entstehen kann, da diese der Pflanze schadet.

🌿 So können Sie den Bogenhanf vermehren

Bogenhanf vermehren
Der Bogenhanf lässt sich über Stecklinge und Ableger gut vermehren – © Светлана Парникова / stock.adobe.com

▪ Methode 1 – Vermehrung mittels Stecklinge

Eine relativ einfache Art der Vermehrung ist über die Gewinnung von Blattstecklingen möglich. Einen Nachteil bei der Vermehrung mittels Blattsteckling gibt es jedoch: Die gelben Blattränder gehen häufig verloren. Denn die Pflanze entwickelt sich zu ihrer Urform zurück, die optisch gesehen weniger ansprechend ist. Deswegen ist diese Form der Vermehrung vor allem bei Bogenhanf-Arten empfehlenswert, die ausschließlich grüne Blätter besitzen. Gehen Sie hier einfach wie folgt vor:

1️⃣ Zunächst müssen Sie die Stecklinge schneiden. Trennen Sie dazu ein kleineres Blatt des Bogenhanfs knapp über dem Boden ab. Wichtig ist, dass der Steckling eine Länge von etwa zehn bis fünfzehn Zentimetern besitzt. Sind ausschließlich größere Blätter vorhanden, können Sie auch diese abtrennen und zurechtschneiden. Auf diese Weise passen sie später besser in den Topf, in dem sie anwachsen und ihre Wurzeln ausbilden sollen.

2️⃣ Die Teilstücke werden nun an die frische Luft gelegt, damit die Schnittstelle trocknen kann. Hierbei gilt: Je dicker die Blätter sind, desto länger fällt die Trocknungszeit aus.

3️⃣ Anschließend werden die Stecklinge in Wuchsrichtung in einen mit Substrat vorbereiteten Topf gesetzt. Die Wuchsrichtung ist deshalb so wichtig, weil sie sonst nicht anwachsen können. Setzen Sie sie hingegen richtig herum in die Erde, wachsen sie auf natürliche Art weiter und bilden bald Wurzeln aus.

4️⃣ Der ideale Standort für den Steckling ist warm und hell, zudem sollte er regelmäßig gewässert werden. Bestenfalls ist die Erde stets feucht, aber niemals nass.

Tückisch ist die Zeit, welche der Bogenhanf benötigt, bis sich erste Pflänzchen im Topf zeigen. Bis zu diesem Moment können Monate verstreichen, weswegen hierbei vor allem Geduld gefragt ist. Dies liegt in erster Linie daran, dass der Steckling zunächst viel Energie in die Wurzelbildung steckt und das über der Erde erscheinende Blattwerk erst danach ausgebildet wird.

▪ Methode 2 – Vermehrung durch Ableger

Eine andere Möglichkeit der Vermehrung besteht darin, Ableger zu gewinnen. Die auch als Teilung bezeichnete Vorgehensweise ist relativ einfach und kann problemlos während des Umtopfens der Pflanzen vorgenommen werden. Hierzu gehen Sie am besten wie folgt vor:

1️⃣ Der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen ist das Frühjahr, wenn die Zimmerpflanze zu groß für ihren Topf geworden ist und ohnehin in einen neuen umgesetzt werden muss.

2️⃣ Das Gewächs wird zunächst vorsichtig aus dem Topf genommen und von der umliegenden Erde befreit.

3️⃣ Besitzt die Pflanze sehr viele, miteinander verflochtene Wurzeln, werden diese vorsichtig auseinandergezogen.

4️⃣ Die Ableger sind häufig so angeordnet, dass sie sich deutlich von der ursprünglichen Mutterpflanze absondern. Sie werden auch als Tochterrosetten bezeichnet und sind die Ableger, die zur Vermehrung benötigt werden.

5️⃣ Mittels eines scharfen Messers wird die Mutterpflanze nun zerteilt. Wichtig ist, dass das Messer vollkommen sauber ist, da andernfalls Bakterien in die Pflanze eindringen und sie schädigen können.

6️⃣ Nun wird ein Topf mit dem passenden Substrat vorbereitet.

7️⃣ Die Ableger können anschließend hineingesetzt werden. Idealerweise ist der gesamte Wurzelballen von Substrat bedeckt.

8️⃣ Die Pflanze wird jetzt an einen hellen und warmen Ort gebracht, an dem möglichst keine direkte Sonneneinstrahlung herrscht. Die Temperaturen sollten zudem nicht mehr als 20 bis 25 Grad Celsius betragen.

💡 Kleiner Tipp:
Beim Umtopfen ist es wichtig, dass auch das Eigengewicht der Pflanze, sowie ihre Balance Beachtung findet. Denn häufig kippen die Gewächse nach dem Umtopfen um, da ihr Schwerpunkt dank der langen Blätter zu weit oben angesiedelt ist. Hier können Sie mit ein paar Steinen entgegenwirken, die Sie auf dem Boden des Topfs verteilen, bevor Sie das Substrat einfüllen. Auf diesem Weg liegt der Schwerpunkt wieder unten und die Pflanze steht stabil.

▪ Methode 3 – Bogenhanf im Wasser vermehren

Diese Form der Vermehrung wird weniger angewandt als die beiden anderen Methoden, da sie etwas aufwändiger ist. Dennoch soll sie hier erläutert werden.

1️⃣ Um den Bogenhanf im Wasser zu kultivieren, werden zunächst Stecklinge gewonnen. Die jeweiligen Teilstücke sollten am unteren Ende einen V-Schnitt erhalten. Auf diesem Weg können sich an den Seiten Wurzeln bilden, während die Spitze den Steckling im Glas stabilisiert.

2️⃣ Wichtig ist auch hier wieder, die Enden des Stecklings zunächst trocknen zu lassen. Erst dann stellen Sie sie in ein Glas, in dem sich Leitungswasser befindet. Dieses wird alle zwei bis drei Tage ausgetauscht. Gleichzeitig ist es wichtig, den unteren Teil vom Schleim zu befreien, der sich mit der Zeit auf den Stecklingen sammelt.

3️⃣ An einem hellen und warmen Ort bilden sich schließlich nach etwa zwei Monaten feine Wurzeln aus. Besitzen diese eine Länge von zwei bis drei Zentimetern, können Sie die Stecklinge schließlich in einen Topf setzen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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