Marienkäfer sind weltweit bekannt. Doch nicht alle sind gleich. Es gibt schließlich über 6.000 Arten. Hier 14 Arten, die in Deutschland häufig vorkommen, vorgestellt.

Marienkäfer (Coccinellidae) sind nicht nur hübsch anzuschauen, wer von ihnen angeflogen wird, dem soll auch Gutes geschehen. Schließlich gelten Marienkäfer, vor allem der Siebenpunkt-Marienkäfer, als Glücksbringer. Das liegt an den sieben Punkten, denn bei uns gilt die Zahl 7 als Glückszahl. Doch was, wenn man einen Marienkäfer mit weniger oder sogar mehr Punkten findet? Und dann noch in Schwarz, Gelb oder Orange? Dann haben Sie einen der 6.000 bekannten Arten entdeckt, die es mit unterschiedlichen Farben und Mustern auf der Welt gibt.

6.000 bekannte Arten in 360 Gattungen und die gibt es alle in Deutschland? Nein, dem ist nicht so. Laut Umweltbundesamt leben in Europa über 250 Arten und Unterarten. In Deutschland sollen es rund 70 Arten sein. Die bekannteste unter ihnen ist der Siebenpunkt-Marienkäfer. Welche es in Deutschland noch gibt und wie diese aussehen, erkläre ich nachfolgend etwas genauer.

Übersicht über die häufigsten heimischen Marienkäfer-Arten

Marienkäfer unterscheiden sich nicht nur in der Anzahl der Punkte, sondern auch in der Farbe, der Körpergröße und -form, sowie durch die Zeichnung des Halsschildes. Bei uns sieht man vor allem diese Arten umherkrabbeln und -fliegen:

1. Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata)

Marienkäfer Arten
Der Zweipunkt-Marienkäfer wird vom Asiatischen Marienkäfer verdrängt – © achkin / stock.adobe.com

Der Zweipunkt-Marienkäfer hat, wie der Name es schon vermuten lässt, zwei schwarze Punkte auf seinen sonst roten Deckflügeln. Er frisst gerne Blattläuse und ist somit ein nützlicher und vor allem natürlicher Schädlingsbekämpfer. Außerdem ist diese Art ein kleiner Bestäubungshelfer. Das Problem: der Zweipunkt-Marienkäfer wird vom Asiatischen Marienkäfer verdrängt. Frisst der Zweipunkt zum Beispiel die Eier der asiatischen Art, stirbt er, da diese voller Parasiten sind.

2. Nierenfleckiger Kugelmarienkäfer (Chilocorus renipustulatus)

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Zwei rote Punkte auf schwarzen Flügeln kennzeichnen diese Art – © Henrik Larsson / stock.adobe.com

Dieser kleine Marienkäfer ist in vielen Teilen Europas, Asiens und Nordafrikas verbreitet und leicht erkennbar an seiner schwarzen Färbung und den zwei auffälligen roten Flecken auf den Deckflügeln, die an Nieren erinnern, was ihm seinen Namen verleiht. Was die Größe angeht, so wird diese Art in der Regel zwischen 3 und 5 Millimeter groß.

3. Vierpunkt-Marienkäfer (Harmonia quadripunctata)

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Der Name stammt von den Punkten am Kopf – © Thijs de Graaf / stock.adobe.com

Der Vierpunkt-Marienkäfer trägt seinen Namen nicht aufgrund der Optik seiner Deckflügel. Denn diese sind meist gelblich oder hellrot gefärbt und besitzen sogar acht schwarze oder helle Punkte mit hellen Strichen zwischen den Punkten. Der Name stammt vielmehr von den vier großen Punkten auf dem hellen Halsschild, sprich im Kopfbereich. Dieser Marienkäfer ist von Nord- bis Südeuropa und vor allem in Kiefernwäldern anzutreffen.

4. Fünfpunkt-Marienkäfer (Coccinella quinquepunctata)

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Der Fünfpunkt- wird oft mit dem Siebenpunkt-Marienkäfer verwechselt – © Wojciech Boruch / stock.adobe.com

Den Fünfpunkt-Marienkäfer kann man schnell mit dem Siebenpunkt-Marienkäfer verwechseln. Denn auch dieser Marienkäfer ist leuchtend rot und besitzt schwarze Punkte. Allerdings sind die Punkte hier anders angeordnet. Der Fünfpunkt-Marienkäfer besitzt jeweils einen großen schwarzen Punkt in der Mitte der Deckflügel. Darunter befindet sich ein kleinerer schwarzer Punkt. Ein großer Punkt sitzt direkt hinter dem Kopfbereich in der Mitte und wird auf jeder Flügeldecke von einem weißen Punkt begrenzt.

5. Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata)

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Der Siebenpunkt-Marienkäfer wird auch Glückskäfer genannt – © Henk / stock.adobe.com

Der Siebenpunkt-Marienkäfer ist wohl die bekannteste Marienkäfer-Art in Deutschland. Wie der Name schon verrät, zeichnet er sich durch sieben schwarze Punkte auf seinem leuchtend roten Panzer aus. Erwachsene Exemplare werden etwa 5 bis 8 Millimeter groß und sind ebenso wie die Larven tolle Schädlingsbekämpfer. Schließlich ernähren sie sich hauptsächlich von Blattläusen. Demnach macht es durchaus Sinn, wenn Sie diesen heimischen Marienkäfer in den Garten locken.

6. Dreizehnpunkt-Marienkäfer (Hippodamia tredecimpunctata)

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Der Dreizehnpunkt-Marienkäfer hat einen langgestreckten Körper – © Lyudmila / stock.adobe.com

Diese Marienkäfer-Art ist leicht zu erkennen an ihrer charakteristischen Färbung, denn die Grundfarbe der Flügeldecken ist meist rot oder orange, mit dreizehn schwarzen Punkten darauf. Die Anzahl und Anordnung der Punkte kann jedoch variieren. Dieser Marienkäfer unterscheidet sich von den anderen Arten vor allem durch seinen langgestreckten Körper und durch seinen bevorzugten Lebensraum. Schließlich mag es der Dreizehnpunkt-Marienkäfer feucht. Somit ist er vor allem an Flussufern und in Sumpfwiesen zu finden.

7. Vierzehnpunkt-Marienkäfer (Propylea quatuordecimpunctata)

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Der Vierzehnpunkt-Marienkäfer besitzt ein schachbrettartiges Muster – © nounours1 / stock.adobe.com

Dieser Marienkäfer fällt durch sein einzigartiges und schachbrettähnliches Muster aus 14 Punkten auf den Flügeldecken auf, das auf einem gelblichen bis weißen Hintergrund erscheint. Diese Marienkäfer-Art wird in der Regel 3,5 bis 5,5 Millimeter groß und ist ebenso ein natürlicher Schädlingsbekämpfer. Mit seinem Muster und der knalligen Farbe ist er obendrein immer wieder ein kleines Highlight im Garten.

8. Vierzehntropfiger Marienkäfer (Calvia quatuordecimguttata)

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Der Vierzehntropfige Marienkäfer hat weiße Punkte – © Henrik Larsson / stock.adobe.com

Der Vierzehntropfige Marienkäfer ist auch unter dem Namen Blattfloh-Marienkäfer, weil er sowohl Blattläuse als auch Blattflöhe vertilgt. Dieser Marienkäfer ist etwas Besonderes, denn neben dem Sechzehnfleckigen Marienkäfer ist er die einzige weitere Art, die weiße Punkte besitzt – und zwar sieben auf jedem Deckflügel. Die Flügeldecken sind hingegen braunrot bis braun gefärbt. Zu finden ist dieser Marienkäfer vor allem in Parks, am Waldrand und auf Wiesen.

9. Sechzehnpunkt-Marienkäfer (Tytthaspis sedecimpunctata)

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Der Sechzehnpunkt-Marienkäfer ist hellbraun – © Thomas / stock.adobe.com

Der Sechzehnpunkt-Marienkäfer ist eher selten und hat ein auffälliges, gelbliches bis bräunliches Aussehen mit 16 schwarzen Punkten, die teilweise miteinander verschmolzen sind. Zudem besitzt er sechs schwarze Punkte am Kopfbereich, die bei jedem Tier anders sind. Ebenso kennzeichnet diese Art eine markante schwarze Flügeldeckennaht.

10. Sechszehnfleckiger Marienkäfer (Halyzia sedecimguttata)

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Dieser Marienkäfer besitzt ein Schild am Kopf – © Antony Cooper / stock.adobe.com

Der Sechzehnfleckige Marienkäfer ist hauptsächlich in Norden bis Mittelnorwegen und -finnland, in Nordschweden, sowie auf den Britischen Inseln zu finden. Aber auch bei uns in Deutschland krabbelt er umher. Dabei bevorzugt in Wäldern, Hecken und Parks. Sie erkennen ihn an seiner orangebraunen Farbe und den je acht weißen Punkten auf den Deckflügeln. Zudem besitzt dieser Marienkäfer ein Halsschild, der den Kopf verdeckt.

Das Tolle: diese Marienkäfer-Art frisst Mehltau von Blättern. Da es sich dabei um eine Pilzerkrankung handelt, trägt der Sechzehnfleckige Marienkäfer auch den Beinamen Sechzehnfleckiger Pilz-Marienkäfer.

11. Vierundzwanzigpunkt-Marienkäfer (Subcoccinella vigintiquatuorpunctata)

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Der Vierundzwanzigpunkt-Marienkäfer ist behaart – © Henk / stock.adobe.com

Wer einen Vierundzwanzigpunkt-Marienkäfer im Garten entdeckt, sollte sich nicht zu sehr freuen. Denn im Gegensatz zu den anderen Marienkäfer-Arten zählt diese nicht zu den Schädlingsbekämpfern, sondern zu den Schädlingen. Seine Leibspeise sind nämlich nicht Blattläuse und Co., sondern Schmetterlingsblütler, Nutzpflanzen wie Kartoffel und Rüben sowie Nelken und Klee.

Der als ebenso bekannte Luzerne-Marienkäfer hat eine orange bis rotbraune Farbe mit je zwölf Punkten. Es gibt aber auch Arten mit hellen bis gar keine Punkte oder Punkte, die so dicht aneinander liegen, dass es so scheint, als wäre der Marienkäfer schwarz. Das Besondere an dieser Art ist jedoch, dass sie einen behaarten Körper besitzt.

12. Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis)

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Der Asiatische Marienkäfer verdrängt viele heimische Arten – © Lukassek / stock.adobe.com

Der Asiatische Marienkäfer, gerne auch Asiatischer Harlekin-Marienkäfer genannt, wurde zur biologischen sowie als schonende Schädlingsbekämpfung mit Nützlingen eingeführt und hat sich seitdem in vielen Teilen Deutschlands etabliert. Denn ursprünglich stammt diese Marienkäfer-Art aus Ostasien, insbesondere aus China, Japan und der Mongolei. Er ist größer als die meisten heimischen Arten und variiert stark in Farbe und Muster. Seine Grundfarbe reicht von Gelb über Orange bis hin zu Rot und Schwarz. Und auch die Anzahl der Punkte kann stark variieren. Entweder besitzt dieser Marienkäfer keine oder sogar mehr als zwanzig Punkte.

Doch wie kann man nun erkennen, dass es sich um einen Asiatischen Harlekin-Marienkäfer handelt? Ganz einfach: Im Unterschied zu den einheimischen Arten ist er mit einer Körperlänge von 6 bis 8 Millimetern etwas größer. Außerdem ist der Asiatische Harlekin-Marienkäfer vor allem an dem „M“- bzw. „W“-förmigen Muster (abhängig von der Blickrichtung) am Bereich direkt hinter dem Kopf erkennbar. Und er bekommt nicht nur einmal im Jahr Nachwuchs, sondern gleich zwei- bis dreimal im Jahr. Deshalb verdrängt diese Art laut Umweltstiftung WWF Deutschland auch immer mehr die heimischen Arten.

13. Augen-Marienkäfer (Anatis ocellata)

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Der Augen-Marienkäfer hat weiße Ringe um den schwarzen Punkt – © ihorhvozdetskiy / stock.adobe.com

Der Augen-Marienkäfer sieht dem Siebenpunkt-Marienkäfer sehr ähnlich. Dennoch unterscheiden sich beide Arten vor allem in einem Punkt: Der Augen-Marienkäfer besitzt nämlich helle Kreise um die dunklen Flecken herum. Ansonsten sind die Flügeldecken rot-orange. Obendrein ist der Augen-Marienkäfer mit bis zu 9 mm Länge auch größer als alle anderen einheimischen Arten.

14. Trockenrasen-Marienkäfer (Coccinula quatuordecimpustulata)

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Der Trockenrasen-Marienkäfer lebt in trockenen und sandigen Gebieten – © Stefan F. Wirth / stock.adobe.com

Beim Trockenrasen-Marienkäfer handelt es sich um ein schwarzes Exemplar mit je sieben gelben Punkten auf den Flügeldecken, wobei die hintersten Flecken nierenförmig sind. Er lebt vor allem in Europa und dort in trockenen und sandigen Gebieten. Er ernährt sich hauptsächlich von Blattläusen und wird vor allem auf den Blütenständen von Korbblütengewächsen gesichtet.

💡 Mein Tipp:

Möchten Sie all diese Arten in Ihre grüne Oase locken, sollten Sie auf Chemie im Garten verzichten sowie Pflanzen wie Ringelblumen, Fenchel, Kornblumen, Silberkraut, Koriander, Löwenzahn und Dill anpflanzen. Ebenso können Sie ein Marienkäferhaus im Garten aufhängen und den kleinen Tierchen so einen Unterschlupf bieten.

Diese Gartentipps darfst du nicht verpassen!

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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