Ob als Solitärpflanze, Heckenelement oder dekorativer Baum im Kübel – die Immergrüne Magnolie begeistert auf ganzer Linie. Und auch die Pflege ist kinderleicht.

Sie wünschen sich einen Garten, der auch im Winter lebendig aussieht? Dann sollten Sie unbedingt die Immergrüne Magnolie (Magnolia grandiflora) für Ihre grüne Oase in Betracht ziehen. Diese Pflanze vereint das Beste aus zwei Welten: Immergrünes Blattwerk, das selbst graue Wintertage aufhellt, und spektakuläre, duftende Blüten, die im Sommer für echtes Urlaubsflair sorgen.

Herkunft

Die Magnolia grandiflora stammt ursprünglich aus den südöstlichen Bundesstaaten der USA, darunter Mississippi, Georgia, Louisiana und Florida. In ihrer Heimat ziert sie nicht nur viele Privatgärten, sondern auch öffentliche Parks, Universitätencampi und historische Anlagen. Besonders beeindruckend ist ihre Rolle in der amerikanischen Geschichte, wo sie nicht nur als offizieller Staatsbaum von Mississippi gilt, sondern auch in Liedern und Gedichten verewigt wurde.

Im 18. Jahrhundert gelangte sie durch botanische Entdecker und Sammler nach Europa. Besonders in England und Frankreich wurde sie zunächst als exotische Rarität in botanischen Gärten kultiviert. Erst mit der Zeit entwickelte sich eine Zuchtlinie, die an das kühlere mitteleuropäische Klima angepasst wurde. Heute gibt es zahlreiche Sorten, die in vielen Teilen Deutschlands erfolgreich gedeihen.

Aussehen und Wuchs

Immergrüne Magnolie pflanzen, pflegen und vermehren
Die Blüten sind imposant und duften herrlich – © nickkurzenko / stock.adobe.com

Magnolia grandiflora ist ein echter Gigant unter den Zierpflanzen. In unseren Breiten erreicht sie in der Regel Wuchshöhen zwischen 5 und 10 Metern, wobei besonders gut geschützte Exemplare durchaus auch höher wachsen können. In ihrer amerikanischen Heimat sind sogar Exemplare mit bis zu 30 Metern Höhe bekannt!

Die immergrünen Blätter sind ein unverkennbares Merkmal dieser Pflanze: Sie sind ledrig, elliptisch, rund 15 bis 25 Zentimeter lang und dunkelgrün glänzend. Ganz im Gegensatz dazu erscheint die Unterseite der Blätter. Diese ist filzig und in einem warmen, rostbraunen Ton gefärbt.

Die Blüten erscheinen ab Mai bis in den August hinein, wobei ältere Pflanzen oft besonders blühfreudig sind. Jede Blüte ist eine wahre Augenweide: bis zu 25 Zentimeter groß, aus sechs bis neun fleischigen Blütenblättern bestehend und von einem zarten, zitronig-süßen Duft durchzogen. Später bilden sich sogar noch zapfenähnliche Fruchtstände mit auffällig roten Samen aus, die im Herbst reifen und Vögel anlocken.

Steckbrief

Immergrüne Magnolie (Magnolia grandiflora)
Familie:Magnoliengewächse (Magnoliaceae)
Wuchshöhe:5 – 10 m (in Deutschland), bis 30 m (in ihrer Heimat)
Wuchsbreite:4 – 6 m
Blüten:erscheinen von Mai bis August, cremeweiß, bis 25 cm Durchmesser
Standort:sonnig bis halbschattig
Boden:locker, humos, gut durchlässig
» Mehr Bilder und Daten anzeigen

Der ideale Standort

Die Immergrüne Magnolie bevorzugt geschützte, sonnige bis halbschattige Standorte. Besonders gut gedeiht sie an einem südlich ausgerichteten Standort, etwa an einer Hauswand oder einer Mauer, die gleichzeitig vor kaltem Wind schützt und wärmespeichernd wirkt.

Auch die Luftfeuchtigkeit spielt für diese Pflanze eine Rolle: In Gegenden mit feuchtem Mikroklima, wie in der Nähe von Teichen, fühlt sich die immergrüne Magnolie zum Beispiel besonders wohl. Tabu sind hingegen zugige Lagen, da diese Pflanze sowohl Wind als auch späte Fröste schlecht verträgt.

In Regionen mit rauerem Klima sollten Sie lieber auf eine Kultur im großen Kübel setzen. Auf einer windgeschützten Terrasse oder in einem hellen Wintergarten entfaltet die Pflanze ebenfalls ihre volle Pracht.

Der perfekte Boden

Die Magnolia grandiflora bevorzugt lockere, humose, gut durchlässige Böden, die leicht sauer bis neutral sind. Ein pH-Wert im Bereich von 5,5 bis 6,8 ist demnach ideal. In zu kalkhaltigen Böden neigt die Pflanze zu Chlorose, was sich durch gelblich verfärbte Blätter zeigt. Ein Bodenanalyse-Set aus dem Gartenfachhandel kann zum Beispiel helfen, den pH-Wert im Boden zu messen.

Achten Sie zudem darauf, dass keine Staunässe entsteht, da die empfindlichen Wurzeln sonst schnell anfangen zu faulen. Stichwort: Wurzelfäule. Legen Sie daher am Grund des Pflanzlochs eine Drainageschicht aus Blähton, Kies oder Sand an. Außerdem ist es ratsam regelmäßig mit Rindenhumus oder Laubkompost zu mulchen, da es die Bodenfeuchtigkeit konstant hält und die Bodenstruktur verbessert.

Pflanzanleitung

Immergrüne Magnolie pflanzen, pflegen und vermehren
Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so breit wie der Wurzelballen sein – © Sonja Birkelbach / stock.adobe.com

Möchten Sie eine Immergrüne Magnolie in Ihren Garten pflanzen, ist das Frühjahr, etwa von März bis Mai, der ideale Zeitpunkt dafür. In dieser Zeit ist der Boden meist ausreichend erwärmt und die Gefahr von Spätfrösten gering. Das gibt der Pflanze genügend Zeit, um bis zum Herbst ein kräftiges Wurzelwerk auszubilden. Alternativ ist auch der Herbst (September bis Anfang Oktober) geeignet, sofern keine Fröste bevorstehen. Herbstpflanzungen bieten den Vorteil, dass die Magnolie im Folgejahr sofort mit dem Austrieb starten kann. Wichtig ist, dass Sie nie bei gefrorenem Boden oder bei starker Hitze pflanzen.

▪️Schritt 1 – Standortwahl und Vorbereitung:

Wählen Sie einen windgeschützten, sonnigen bis halbschattigen Platz, idealerweise mit einem leicht sauren, humusreichen Boden aus. Achten Sie auf ausreichenden Abstand zu anderen Gehölzen, damit die Magnolie sich ungestört entfalten kann.

Lockern Sie die Erde in einem Radius von mindestens einem Meter um das Pflanzloch tiefgründig auf, da die Pflanze zu den Flachwurzlern gehört. Bei schweren Böden empfiehlt sich das Einarbeiten von Sand und Kompost zur Verbesserung der Drainage.

▪️Schritt 2 – Pflanzloch ausheben:

Heben Sie ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so breit und etwa 1,5-mal so tief ist wie der Wurzelballen. Wenn Sie in einen lehmigen Boden pflanzen, geben Sie zudem eine Drainageschicht aus Blähton oder grobem Kies auf den Grund der Grube.

▪️Schritt 3 – Boden aufwerten:

Vermengen Sie die ausgehobene Erde mit reifem Kompost, Laubhumus, etwas Hornspäne und bei Bedarf auch Rhododendronerde, um den pH-Wert leicht abzusenken.

▪️Schritt 4 – Pflanze einsetzen:

Setzen Sie die Magnolie mittig in die vorbereitete Grube. Achten Sie dabei darauf, dass der Wurzelballen exakt auf Höhe des umgebenden Bodens sitzt und nicht zu tief eingesetzt wird. Füllen Sie das Pflanzloch vorsichtig mit der verbesserten Erde auf und drücken Sie sie leicht an.

▪️Schritt 5 – Angießen:

Gießen Sie die Pflanze gründlich mit abgestandenem Regenwasser oder kalkarmem Leitungswasser an. Eine Gießmulde rund um den Wurzelbereich hilft dabei, das Wasser direkt zu den Wurzeln zu leiten.

▪️Schritt 6 – Mulchen:

Eine 5 bis 10 cm dicke Mulchschicht aus Rindenhumus, Laub oder Holzhäcksel schützt die Wurzeln vor Temperaturschwankungen, hält die Bodenfeuchtigkeit konstant und unterdrückt gleichzeitig Unkraut. Achten Sie nur darauf, dass der Mulch nicht direkt den Stamm berührt, um Fäulnis zu vermeiden.

Tipps zur Pflege

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

💧 Gießen:

Junge Pflanzen brauchen in den ersten Jahren regelmäßig Wasser, vor allem bei Hitze und längeren Trockenperioden. Achten Sie darauf, dass der Boden nie vollständig austrocknet, aber auch keine Staunässe entsteht. Regenwasser ist zum Gießen dabei prinzipiell ideal, da es kalkarm ist. Lesetipp: Regenwasser auffangen und als Gießwasser nutzen – 3 Möglichkeiten vorgestellt

🌱 Düngen:

Düngen Sie von April bis August alle 4 bis 6 Wochen mit einem organischen Dünger für Moorbeetpflanzen oder einem speziellen Magnolien-Dünger. Alternativ können Sie auch Hornspäne oder gut verrotteten Kompost verwenden, um den Boden mit Nährstoffen zu versorgen. Achten Sie zudem darauf, dass der Dünger keine hohen Mengen an Kalk enthält, um den pH-Wert nicht zu verschieben.

Bestseller Nr. 1
Purgrün® Magnoliendünger 1 Liter – Prächtige...
Purgrün® Magnoliendünger 1 Liter – Prächtige…
Flüssigdünger; IDEAL FÜR MAGNOLIEN: Optimal für den Anbau im Garten und in Pflanzgefäßen geeignet.
24,99 €

✂️ Rückschnitt:

Ein Rückschnitt ist selten erforderlich, da die Pflanze von Natur aus eine harmonische Wuchsform entwickelt. Sollte eine Korrektur notwendig sein, schneiden Sie nur im Frühjahr vor dem Neuaustrieb. Entfernen Sie dabei abgestorbene, beschädigte oder sich kreuzende Äste möglichst nahe am Ansatz.

Sie können auch einen gezielten Formschnitt (aber bitte in Maßen) vornehmen und so eine dichtere Krone fördern. Nehmen Sie bitte auf keinen Fall einen radikalen Rückschnitt vor.

❄️ Überwinterung:

Junge Pflanzen sollten Sie im Winter mit einem atmungsaktiven Vlies, einer Laubschicht oder Tannenzweige ummanteln, um die empfindlichen Wurzeln und Triebe vor Frost zu schützen. Eine dicke Mulchschicht kann ebenso helfen, die Bodentemperatur konstant zu halten.

Halten Sie die Immergrüne Magnolie im Kübel, ist es ratsam, den Topf mit Jute, Kokosmatten oder Luftpolsterfolie zu umwickeln und ihn auf eine Holzplatte zu stellen, um die Pflanze von unten vor der Kälte zu schützen. Leben Sie in einer sehr kalten Region, empfehle ich, die Pflanze in einem kühlen, hellen Raum zu überwintern.

🐛 Krankheiten und Schädlinge:

Leider ist die Immergrüne Magnolie nicht resistent gegen einen Befall mit Krankheiten und Schädlinge. Das Gute: sie lassen sich aber alle gut bekämpfen.

Blattfleckenkrankheit: Diese Krankheit macht sich durch braune oder schwarze Flecken bemerkbar. Befallene Blätter sollten Sie am besten zeitnah entfernen und über den Hausmüll entsorgen. Bei einem starken Befall hilft meist nur noch ein passendes Fungizid.

AngebotBestseller Nr. 1
Compo Ortiva Spezial Pilz-frei AF 1000ml
Compo Ortiva Spezial Pilz-frei AF 1000ml
Enthält 1,2-Benzisothiazol-3(2H)-on. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
16,49 € −1,20 € 15,29 €

Magnolien-Minierfliege: Diese Schädlinge verursachen feine, gewundene Gänge in den Blättern, die sich mit der Zeit bräunlich verfärben. Indem Sie die betroffenen Blätter frühzeitig entfernen, verhindern Sie die weitere Ausbreitung.

Wurzelfäule: Ist der Boden viel zu nass, tritt Wurzelfäule auf. Diese macht sich durch welkende Blätter sowie braun-schwarze Wurzeln bemerkbar. Verbessern Sie in diesem Fall die Drainage und vermeiden Sie Staunässe. Arbeiten Sie zudem schon bei den ersten Anzeichen mit einem passenden Fungizid.

AngebotBestseller Nr. 1
PROTECT GARDEN Alitis Spezial-Pilzfrei, gegen...
PROTECT GARDEN Alitis Spezial-Pilzfrei, gegen…
16,99 € −1,00 € 15,99 €

Schildläuse: Diese Schädlinge sind an kleinen, schuppenartigen Wölbungen an den Trieben und den Blattunterseiten erkennbar. Die Tiere saugen Pflanzensäfte und schwächen somit die Magnolie. Hausmittel wie eine Schmierseifenlösung oder der gezielte Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern und Florfliegenlarven können hier helfen. Bei einem starken Befall können wiederum ölhaltige Präparate auf Rapsölbasis helfen. Lesetipp: Schildläuse bekämpfen – Die besten Tipps & Hausmittel

AngebotBestseller Nr. 1

Vermehrung

Immergrüne Magnolie pflanzen, pflegen und vermehren
Immergrüne Magnolien lassen sich am besten über Stecklinge und Absenker vermehren – © Charlie’s / stock.adobe.com

Die Vermehrung der Magnolia grandiflora ist mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl durchaus möglich. Sie können die Magnolie sowohl über Stecklinge und Absenker als auch durch Aussaat vermehren. Wie Ihnen das gelingt, erkläre ich nachfolgend im Detail:

Stecklingsvermehrung:

  1. Schneiden Sie im Hochsommer (zwischen Juli und Anfang August) halbverholzte Triebe mit einer Länge von etwa 15 bis 20 cm.
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter, lassen Sie jedoch ein bis zwei Blattpaare stehen.
  3. Tauchen Sie das untere Ende des Stecklings in Bewurzelungshormon, um die Wurzelbildung zu fördern.
  4. Anschließend stecken Sie den Steckling in Anzuchterde.
  5. Decken Sie den Steckling mit einer durchsichtigen Haube oder Folientüte ab und lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  6. Stellen Sie den Steckling am besten bei einer Temperatur um 22 bis 25 °C auf.

Nach etwa 6 bis 8 Wochen zeigen sich bei idealen Bedingungen die ersten Wurzeln.

Absenker:

Diese Methode ist besonders einfach und erfolgversprechend, dauert jedoch etwas länger.

  1. Wählen Sie im Frühjahr einen langen, bodennahen Trieb aus, ritzen Sie ihn leicht mit einem sauberen Messer an der Unterseite ein und biegen Sie ihn vorsichtig zu Boden.
  2. Die angeritzte Stelle nun etwa 10 cm tief in die Erde legen und mit einem Haken, Draht oder Stein fixiert.
  3. Achten Sie darauf, die Mutterpflanze weiterhin zu pflegen.
  4. Je nach Witterung und Bodenbeschaffenheit bildet der Absenker innerhalb eines bis zwei Jahren ein eigenes Wurzelsystem aus. Sobald die neue Pflanze gut verwurzelt ist, können Sie sie von der Mutter trennen und umpflanzen.

Aussaat:

Die Aussaat ist die natürlichste, aber auch langwierigste Methode, denn erst nach zwei bis drei Jahren entwickeln sich aus den Samen kräftige Jungpflanzen, die ins Freiland gesetzt werden können.

  1. Entnehmen Sie die roten Samenkerne im Herbst aus den reifen Fruchtständen und befreien Sie sie von ihrer fleischigen Hülle.
  2. Anschließend ist eine sogenannte Stratifikation notwendig: Die Samen dazu drei Monate lang in feuchtem Sand im Kühlschrank (ca. 4 °C) lagern.
  3. Danach kommen die Samen in flache Aussaatschalen mit lockerer Erde.
  4. Die Keimung kann mehrere Monate dauern und erfordert eine gleichmäßige Feuchtigkeit sowie Geduld.

Beachten Sie, dass Pflanzen aus Samen genetisch von der Mutterpflanze abweichen können und daher nicht sortenrein sind.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

Antwort hinterlassen