Wenn Sie Zitrusfrüchte mögen, werden Sie Pomelos lieben. Bei diesem Gewächs sind nicht nur die Früchte interessant, auch der Baum selbst macht einiges her.

Die Pomelo, botanisch Citrus maxima, gilt als Königin unter den Zitrusfrüchten. Das liegt daran, dass ihre Früchte beeindruckend groß sind und noch dazu aromatisch im Geschmack. Doch nicht nur die Früchte machen einiges her. Auch mit ihrem exotischen Erscheinungsbild zieht die Pomelo alle Blicke auf sich – ob im Garten, im Wintergarten oder auf der Terrasse. Das Tolle daran: Trotz ihrer tropischen Herkunft lässt sich die Pomelo mit etwas Fingerspitzengefühl auch bei uns kultivieren. Was Sie dafür alles benötigen und wie Sie die Pomelo richtig pflegen, erkläre ich Ihnen nachfolgend ganz genau.

Herkunft

Die Pomelo stammt ursprünglich aus Südostasien und zählt zu den ältesten kultivierten Zitrusarten der Welt. Besonders in Malaysia, Thailand, Vietnam und Indonesien gedeiht sie sowohl wild als auch auf Plantagen, die oft über Generationen hinweg von Familien betrieben werden. Europäische Händler und Seefahrer brachten die Pomelo im 17. Jahrhundert zunächst in den Mittelmeerraum, wo sie vor allem in Orangerien und botanischen Sammlungen kultiviert wurde. Von dort aus verbreitete sie sich langsam in wärmere Teile Europas und später auch nach Amerika.

Autoren-Kommentar von M. Liebeskind

💡 Schon gewusst?

In China ist die Pomelo seit über tausend Jahren fester Bestandteil der Kultur und gilt als Symbol für Glück, Wohlstand und Fruchtbarkeit. Deshalb wird sie insbesondere während des chinesischen Neujahrsfestes traditionell als Geschenk überreicht.

Aussehen und Wuchs

In seiner Heimat wird der Pomelobaum bis zu 15 Meter hoch – © Hanoi Photography / stock.adobe.com

Die Pomelo gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) und ist ein immergrüner Baum, der in seiner Heimat bis zu 15 Meter hoch werden kann. Bei uns erreicht die Pomelo, da sie im Kübel gehalten werden muss, hingegen meist nur eine Höhe von 2 bis 4 Meter. Das tut ihrem Aussehen aber keinen Abbruch, denn der Baum ist auch in der kleinen Version ein Hingucker.

Die Baumkrone der Pomelo ist dicht verzweigt und besteht aus dunkelgrünen, ledrigen Blättern. Wenn man sie berührt, verströmen sie einen aromatischen Duft, was diesen Baum noch interessanter macht. Im Frühjahr erscheinen dann noch weiße, sternförmige Blüten, die wiederum auch einen intensiven Duft verströmen und reich an Nektar sind. Perfekt also, wenn Sie Bestäuber anlocken und somit die Artenvielfalt in Ihrem Garten fördern möchten.

Pomelo pflanzen, pflegen und vermehren
Die Blüten duften intensiv – © supaleka / stock.adobe.com

Bilden sich letztendlich die Früchte aus, werden Sie große Augen machen. Denn nicht umsonst heißt die Pomelo Citrus maxima, sprich die „größte Zitrone“. Ihre kugel- bis birnenförmigen Früchte können schließlich einen Durchmesser von bis zu 50 cm erreichen und bis zu 4 Kilogramm wiegen! Grund hierfür ist unter anderem die dicke (ca. 4 cm), glatte Schale, die blassgrün bis kräftig gelb sein kann. Hauptsächlich ist es aber das Fruchtfleisch, welches für das hohe Gewicht sorgt.

Das Fruchtfleisch einer Pomelo ist in große, saftige Segmente unterteilt, die von einer leicht bitteren Haut umhüllt sind. Je nach Sorte variiert die Farbe des Fruchtfleisches von zartgelb bis rosé. Das Besondere ist aber nicht die Farbe, sondern die Konsistenz und der Geschmack. Das Fruchtfleisch ist fest und nahezu knackig und schmeckt nach einer perfekten Kombination aus Süße und feiner Bitternote, das deutlich milder ist als bei der Grapefruit.

Pomelo pflanzen, pflegen und vermehren
Das Fruchtfleisch schmeckt süß und leicht bitter – © Atlas / stock.adobe.com

Autoren-Kommentar von M. Liebeskind

💡 Schon gewusst?

Die Pomelo hat eine außergewöhnlich lange Reifezeit von bis zu acht Monaten. Wenn Sie Früchte ernten möchten, müssen Sie also viel Geduld mitbringen. Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist, dass die Pomelo bei optimalen Bedingungen jährlich mehrere Dutzend Blüten und eine beachtliche Anzahl aromatischer Früchte hervorbringen kann.

Steckbrief

Pomelo (Citrus maxima)
Familie:Rautengewächse (Rutaceae)
Wuchshöhe:2 – 4 m im Kübel, bis 15 m im Freiland
Blüte:weiß, stark duftend, erscheinen im Frühjahr
Früchte:bis 50 cm Durchmesser, bis 4 kg schwer
Standort:sonnig
Boden:locker, humos, gut durchlässig, pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0

Der optimale Standort

Die Pomelo benötigt täglich mindestens sechs, besser noch acht Stunden direkte Sonneneinstrahlung, um kräftig zu wachsen und reichlich Blüten sowie Früchte ausbilden zu können. Ideal ist zudem ein windgeschützter Platz. Beispielsweise etwa an einer nach Süden ausgerichteten, wärmespeichernden Hauswand oder in einem geschlossenen Innenhof. Solche Standorte sorgen nämlich für ein perfektes Klima.

Im Sommer dürfen Ihre Pflanzen ins Freie. Sie sollten sie aber langsam an die direkte Sonne gewöhnt, um einen Sonnenbrand bei den Pflanzen zu vermeiden. Im Winter benötigt die Pomelo hingegen ein helles, frostfreies Quartier mit Temperaturen zwischen 5 und 15 °C. Ein unbeheizter Wintergarten oder ein gut belüftetes Gewächshaus eignen sich hierfür zum Beispiel bestens. Zudem ist eine gleichmäßige Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 % vorteilhaft, um die Gesundheit der Pflanze zu erhalten.

Der perfekte Boden

Pomelo pflanzen, pflegen und vermehren
In Gebieten mit mildem Klima gedeihen Pomelos auch im Gartenboden – © Namphueng / stock.adobe.com

Pomelos können hierzulande nur im Kübel kultiviert werden. Es sei denn, Sie wohnen in einem Gebiet mit sehr mildem Klima wie dem Oberrheingraben oder in geschützten Weinbaugebieten. Dann könnten Sie einen Anbau im Freien wagen. Wichtig hierfür ist jedoch, dass Sie den Boden richtig vorbereiten.

Für den Anbau im Kübel nutzen Sie am besten eine lockere, humose und gut durchlässig Erde, mit einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0. Besonders gut eignen sich Mischungen aus hochwertiger Blumenerde und mineralischen Zuschlagstoffen, da sie sowohl Nährstoffe speichern als auch als Drainage dienen. Verwenden Sie am besten spezielle Zitruserde, die Sie mit Sand, Perlite oder Bims anreichern, um die Durchlässigkeit zu erhöhen und Staunässe zu verhindern. Eine Drainageschicht aus Blähton oder grobem Kies am Topfboden sorgt zudem für einen optimalen Wasserabfluss. Verwenden Sie für die Kübelkultur zudem einen großen, stabilen Topf mit Abzugslöchern, um Staunässe und somit Wurzelfäule zu verhindern.

Für den Anbau im Freiland ist es wichtig, dass Sie schwere Lehmböden vor der Pflanzung tiefgründig auflockern und mit Kompost sowie grobem Sand verbessern, um die Belüftung und Wasserführung zu optimieren.

Pflanzanleitung

Pomelos in Deutschland anzubauen, ist zwar schwierig, aber nicht unmöglich. Damit die Pflanzen besonders kräftig wachsen, empfehle ich, diese vorzuziehen. Das können Sie ganzjährig machen. Gehen Sie dabei einfach folgendermaßen vor:

  1. Weichen Sie die Samen vor dem Aussäen 24 Stunden in lauwarmem Wasser ein, um die Keimung zu beschleunigen.
  2. Verwenden Sie eine lockere, nährstoffarme Anzuchterde und decken Sie die Samen nur leicht mit Substrat ab.
  3. Decken Sie das Anzuchtgefäß mit einer Folie ab, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
  4. Während der Keimphase sollten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass halten. Lüften Sie zudem regelmäßig die Folie, um eine Schimmelbildung zu verhindern.
  5. Die Keimdauer beträgt nun in der Regel 2 bis 4 Wochen, kann aber bei kühleren Bedingungen länger dauern. Achten Sie am besten darauf, dass dieTemperatur bei 20 bis 25°C liegt.
  6. Im Frühjahr, nach den letzten Spätfrösten, können Sie die jungen Pflanzen dann in einen Kübel oder in milden Regionen auch ins Freiland setzen. Die Pflanze kann so die gesamte warme Jahreszeit für die Entwicklung neuer Wurzeln und Triebe nutzen.

Tipps zur Pflege

Pomelo pflanzen, pflegen und vermehren
Gedüngt wird mit Zitruspflanzendünger – © Iryna / stock.adobe.com

💧 Gießen:

Halten Sie die Pomelo gleichmäßig feucht, aber achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht. Im Sommer, besonders an heißen Tagen, kann es auch notwendig sein, täglich zur Gießkanne zu greifen. Verwenden Sie, wenn Sie Zitruspflanzen gießen, am besten kalkarmes, zimmerwarmes Wasser, um Salzablagerungen zu vermeiden, und gießen Sie direkt an den Wurzelbereich, damit Blätter und Blüten nicht unnötig nass werden.

🌱 Düngen:

Von März bis September ist eine regelmäßige Nährstoffzufuhr entscheidend, weshalb Sie die Zitruspflanzen düngen sollten. Verabreichen Sie alle zwei Wochen einen speziellen Zitrusdünger. Bei einem schwächeren Wachstum können Sie die Düngermenge leicht erhöhen und bei sehr heißem Wetter auch etwas reduzieren.

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✂️ Schnitt:

Im Frühjahr oder nach der Ernte können Sie die Gartenschere zur Hand nehmen und einen Rückschnitt vornehmen. Entfernen Sie dabei abgestorbene, kranke oder nach innen wachsende Triebe, um die Luftzirkulation zu verbessern. Bei Bedarf können Sie auch einen leichten Formschnitt vornehmen, um die Krone kompakt zu halten. Größere Schnittmaßnahmen sollten Sie hingegen lieber auf mehrere Jahre verteilen, um die Pflanze nicht zu schwächen.

🪴 Umtopfen:

Etwa alle 2 bis 3 Jahre, sobald der Wurzelballen gut durchwurzelt ist, sollte die Pomelo einen größeren Topf erhalten. Dabei die alte Erde teilweise entfernen und frisches Substrat einarbeiten.

❄️ Überwinterung:

Die Pomelo sollte hell und frostfrei überwintert werden, idealweise bei Temperaturen zwischen 5 und 15 °C. In dieser Zeit verlangsamt sich das Wachstum der Pflanze, weshalb Sie die Wassergaben deutlich reduzieren können. Das Substrat sollte Sie aber auf keinen Fall vollständig austrocknen lassen.

Besprühen Sie zudem regelmäßige die Blätter oder stellen Sie Wasserschalen in Pflanzennähe auf, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und einen Befall mit Spinnmilben zu verhindern.

🐛 Krankheiten:

Schädlinge, die häufig an der Pomelo auftreten, sind Schildläuse, Wollläuse und Spinnmilben. Um einen Befall vorzubeugen, hilft es, für eine hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Kommt es zu einem Befall, können Sie mit biologischen Mitteln wie Neemöl oder einer Schmierseifenlösung dagegen vorgehen. Sie können aber auch auf eine schonende Schädlingsbekämpfung mit Nützlingen setzen. Beispielsweise etwa mit Marienkäfern und Raubmilben.

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Ernte und Verwendung der Früchte

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Das Fruchtfleisch eignet sich perfekt als Snack – © New Africa / stock.adobe.com

Pomelos reifen zwischen Spätherbst und Winter und benötigen je nach Sorte und Standort oft acht bis neun Monate vom Blühbeginn bis zur vollen Reife. Reif sind sie, wenn die Schale prall, farbintensiv und leicht glänzend ist und die Frucht bei sanftem Druck etwas nachgibt. Zusätzlich kann ein leicht süßlicher Duft an der Schale ein Hinweis auf die Pflückreife sein.

Ernten Sie am besten mit einer sauberen, scharfen Schere, um die Stiele nicht zu beschädigen. Frisch geerntete Pomelos lassen sich bei kühler, trockener Lagerung mehrere Wochen bis Monate aufbewahren, wobei sich das Aroma nach einigen Tagen Nachreife oft noch intensiviert.

Verwendung der Pomelo

In der Küche ist die Pomelo ein echtes Multitalent. Das saftige, süß-herbe Fruchtfleisch eignet sich nicht nur als Snack, sondern ist auch perfekt geeignet, um damit Obstsalate, Smoothies und Desserts zu verfeinern. In asiatischen Gerichten wird die Pomelo oft auch mit frischen Kräutern, Chili und Meeresfrüchten kombiniert. Ihre dicke Schale kann aber auch kandiert, zu Marmelade verarbeitet oder als aromatisierende Zutat in Backwaren genutzt werden. Ein toller Bonus: Da die Pomelo viel Vitamin C enthält, trägt sie zur Stärkung des Immunsystems bei.

🔪 So schälen Sie eine Pomelo richtig:

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Mehr Informationen

Vermehrung der Pomelo

Pomelo pflanzen, pflegen und vermehren
Vermehren lässt sich die Pomelo über Stecklinge – © Irina / stock.adobe.com

Möchten Sie Ihre Pomelo vermehren, können Sie das über Samen machen. Sie können aber auch Stecklinge schneiden und vermehren. Beide Varianten nachfolgend im Detail erklärt.

Vermehrung über Samen:

  1. Kaufen Sie Samen oder entnehmen Sie diese aus frischen Früchten. Die Samen anschließend gründlich von Fruchtfleischresten befreien.
  2. Geben Sie die Samen in Töpfe mit lockerer, feuchter Anzuchterde.
  3. Geben Sie eine Folie über den Topf.
  4. Stellen Sie den Topf an einen Ort mit einer Temperatur von 20 bis 25 °C.
  5. Wenn Sie die Erde feucht halten und die Folie regelmäßig lüften, sollte die Keimung in 2 bis 4 Wochen einsetzen.
  6. Die Jungpflanzen sollten dann hell, aber vor direkter Mittagssonne geschützt stehen, bis sie kräftig genug sind für größere Töpfe.

Vermehrung über Stecklinge:

  1. Schneiden Sie im Frühjahr halbverholzte, gesunde Triebe von Ihrer Pomelo.
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter.
  3. Tauchen Sie die Schnittstelle in Bewurzelungspulver.
  4. Setzen Sie den Steckling in einen Topf mit Anzuchterde.
  5. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit. Zum Beispiel etwa mit einer Folienhaube.
  6. Die Bewurzelung dauert nun je nach Bedingungen 4 bis 8 Wochen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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