Bucheckern sind eine gesunde Nascherei
Bucheckern sind eine gesunde Nascherei © Ulya / stpck.adobe.com

Im Herbst sind die Körbe der Natur prall gefüllt und Kinder begeben sich auf die Suche nach Eicheln und Kastanien. Diese lassen sich zum Basteln verwenden oder werden an die Tiere des Waldes verfüttert. Bucheckern dagegen bleiben meist vergessen auf den Wald- und Parkwegen zurück, dabei sind die Früchte der Buche ausgesprochen lecker und können vielseitig verwendet werden. Warum es sich lohnt, zukünftig nicht achtlos an Bucheckern vorüber zu gehen, verraten wir dir im Folgenden.

Was sind Bucheckern?

Als Bucheckern werden die Früchte der Rotbuche bezeichnet. Die kleinen Nüsse werden etwa 1,5 Zentimeter groß und sitzen paarweise in einem vierlappigen, Cupula genannten Fruchtbecher.

Um an die Nüsschen zu gelangen, müssen die rauen Fruchtkapseln geöffnet werden. Fallen die Kapselfrüchte von den Bäumen, geben sie ihre Samen von selbst frei. In den Wäldern sind Bucheckern ein gefundenes Fressen für Vögel und Eichhörnchen, welche diese für den Winter einsammeln und teilweise über weite Strecken transportieren.

Eine reiche Ernte steht alle fünf bis acht Jahre ins Haus. Der Förster bezeichnet dies als „Vollmast“. Nach trockenen und heißen Sommern ist die Chance besonders groß, dass ab September zahlreiche Nüsschen gefunden und vielseitig verwendet werden können.

Bucheckern sammeln

Ab September lassen sich Bucheckern unter Rotbuchen finden. Es muss sich allerdings um ältere Bäume handeln, denn die Samen werden erst ab einem Alter von 40 bis 80 Jahren produziert.

Tipp: Auf einen trocknen und heißen Sommer folgt ein gutes Bucheckern-Jahr. Anschließend wird für einige Jahre pausiert. Eine reiche Ernte ist niemals zweimal in Folge zu erwarten.

Da sich auch in Parkanlagen und in der Nähe von älteren Wohnsiedlungen Buchenbestände finden, kann bereits ein kurzer Spaziergang dazu genutzt werden, sich mit Bucheckern einzudecken.

Sind Bucheckern gesund?

Davon ist auszugehen. Schauen wir uns die Inhaltsstoffe etwas näher an. Zunächst besitzen Bucheckern einen Fettgehalt von etwa 40 Prozent. Damit steht uns ein energiereiches Lebensmittel zur Verfügung.

Sind auch die Nüsschen heute beinahe in Vergessenheit geraten, in den mageren Jahren nach dem Krieg wussten die Menschen, Bucheckern zu schätzen. Wer die Frucht heute wieder für sich entdeckt, wird von der vielseitigen Verwendung und dem angenehm nussigen Geschmack begeistert sein.

Bucheckern füllen den Speisezettel von Mensch und Tier

Wir haben bereits die Vollmast erwähnt. Von einem reichen Erntejahr profitieren besonders die Wildschweine. Einst hat man auch die Hausschweine in den Wald getrieben, damit sie sich mit Bucheckern den Bauch vollschlagen konnten.

Achtung: Nicht alle Tiere lieben Bucheckern. Fressen Pferde oder Hunde die Nüsschen, können Vergiftungen die Folge sein.

Wir Menschen haben die Möglichkeit, Bucheckern vielfältig einzusetzen. Ganze Samen lassen sich ebenso verwenden, wie sich das Mehl der Nüsschen als willkommene Alternative zu Weizenmehl herausstellt.

Bucheckern besser nicht roh verzehren!

Während des Sammelns von Bucheckern sollten Sie nicht zu häufig von den Nüsschen probieren. Bucheckern enthalten mit Fagin einen schwach giftigen Stoff, welcher Bauchschmerzen verursachen kann.

Werden die Bucheckern dagegen geröstet, sind sie frei von Giftstoffen und allgemein gut bekömmlich. Durch die Röstung wird auch der Geschmack verbessert und die Nüsse können einfacher von der Schale entfernt werden.

Bucheckern richtig säubern und vorbereiten

Nachdem die Bucheckern gesammelt wurden, geht es an die Weiterverarbeitung. Nicht jede Kapselfrucht wird die begehrten Eckern enthalten. Dies lässt sich leicht herausfinden, wenn eine Schüssel mit Wasser gefüllt und die Samenkapseln hineingegeben werden. Alle Kapselfrüchte, welche an der Oberfläche schwimmen, können Sie entsorgen. Diese sind zu leicht, um Samen zu enthalten. Die vollen Bucheckern werden auf dem Boden des Gefäßes schwimmen und können nun weiterverwendet werden.

Trockene Bucheckern zu schälen, ist ein wahrer Kraftakt. Nasse Nüsschen lassen sich dagegen viel besser von ihrer Schale befreien. Eine geringe Anzahl kann leicht mit den Fingernägeln geöffnet werden. Bei größeren Mengen ist die Verwendung eines Messers hilfreich. Zunächst wird die Spitze der Kapselfrucht abgeknipst und anschließend werden die Seitenschalen abgezogen.

Hitze macht Bucheckern bekömmlicher

Ein übermäßiger roher Verzehr von Bucheckern ist, wie bereits erwähnt, zu vermeiden. Die Nüsschen enthalten Blausäure und Fagin.

Achtung: Für Kinder und Hunde sind bereits wenige Samen gefährlich.

Durch die Erwärmung werden die Giftstoffe abgebaut. Dabei ist es nebensächlich, ob Sie die Samen wie bereits erwähnt in der Pfanne rösten oder in einer Schüssel mit kochendem Wasser übergießen. Wer Mehl herstellen möchte, mahlt die Bucheckern im Mixer und kann sie dann als Backzutat verwenden.

Bucheckern essen

Die gerösteten Samen schmecken lecker als Beigabe zu Salaten. Durch den nussigen Geschmack können Bucheckern ein einfaches Dressing aus Öl, Zitronensaft und Honig gut ergänzen. Geröstete Bucheckern lassen sich auch mit Sonnenblumenkernen oder Pinienkernen als Toping verwenden.

Auch ein Pestorezept kann durch Bucheckern abgewandelt werden. Sie können die angegebene Menge an Nüssen oder Sonnenblumenkernen einfach durch Bucheckern ersetzen und erhalten damit einen nussigen Brotaufstrich oder eine Ergänzung zum Pastagericht.

Rezeptidee: Bucheckernkekse

Aus Bucheckernmehl lassen sich leckere Kekse herstellen.

Sie benötigen:

• 300 Gramm Weizenmehl
• 150 Gramm Bucheckernmehl
• 120 Gramm Butter
• 3 Eier
• 100 Gramm Zucker

Alle Zutaten werden miteinander vermischt. Der Teig wird zu kleinen Kugeln geformt und flachgedrückt auf einem Backblech angeordnet. Der Backofen wird auf 220 Grad vorgeheizt. Die Backzeit beträgt acht Minuten.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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