Die Elsbeere ist relativ unbekannt geworden, dabei ist sie ein wahres Prachtstück und zaubert einen gigantischen Blickfang in den Garten. Außerdem besitzt sie keine großen Ansprüche, um prima zu gedeihen.

Möglicherweise wissen Sie nicht, von welchen Bäumen hier die Rede ist, denn es ist still geworden um die Elsbeere (Sorbus torminalis). Einst wurden die Bäume als Brennholz genutzt und als Energiebaum geschätzt. Heute haben fossile Brennstoffe die Elsbeere in den Schatten gestellt.

Völlig zu Unrecht, denn die Bäume sind in Parks und größeren Gärten durchaus ein Blickfang, nicht zuletzt aufgrund der duftenden Blüten im Frühling und der leuchtend roten Herbstfärbung. Mit der Anpflanzung der Elsbeere in Ihrem Garten erlebt ein stattlicher und attraktiver Laubbaum mit langer Geschichte eine Renaissance.

Pflanzenbeschreibung

Die Elsbeere gehört der Pflanzengattung der Mehlbeeren an. Das Rosengewächs erreicht Wuchshöhen von mehr als zwanzig Metern. In der freien Natur kann der Baum auch über 30 Meter in die Höhe wachsen.

Der Stamm erreicht mit den Jahren einen Durchmesser von bis zu einem Meter. Dabei werden Ähnlichkeiten zum Birnbaum deutlich. Diesem Umstand verdankt die Elsbeere auch ihren Beinamen „Schweizer Birnbaum“.

Die breiten, leicht eiförmigen Blätter werden etwa fünf Zentimeter lang und sind spitz gelappt sowie ungleich gesägt. Bei jungen Bäumen noch glatt und bräunlich, verfärbt sich bei älteren Gewächsen die Rinde grauschwarz. Die Elsbeere kann ein stolzes Alter von bis zu 300 Jahren erreichen.

Historie der Elsbeere

Früchte und Blätter vom Elsbeerbaum.
Im Elsass wird aus den Früchten der Elsbeere Schnaps hergestellt. | © Christian Pauschert / stock.adobe.com

Führt die Elsbeere auch heute eher ein Schattendasein, früher hat das Kernobstgewächs bessere Zeiten erlebt. Bis in das ausgehende 19. Jahrhundert wurden viele Wälder für den Brennholzbedarf genutzt. Die Elsbeeren wurden dafür abgeholzt. Der Stock wurde in der Erde belassen und die Pflanze trieb neu aus. Dies wurde als Niederwaldwirtschaft bezeichnet. Die Elsbeere wurde auch aufgrund ihres harten Holzes geschätzt.

Da heute kaum noch Niederwaldwirtschaft betrieben wird und allgemein der Hochwald vorherrscht, wurde die Elsbeere als Lichtbaumart von den Schattenbaumarten verdrängt und ist daher ein seltener Anblick in unseren Wäldern geworden.

Heute wird hauptsächlich noch im Elsass aus der Frucht ein Schnaps hergestellt, der mit Schlehenschnaps am ehesten zu vergleichen ist.

Wo ist die Elsbeere verbreitet?

Die Elsbeere besitzt ein weitläufiges Verbreitungsgebiet und ist vom Süden Englands bis in den Kaukasus anzutreffen. Am weitesten verbreitet erscheinen die Gewächse auf der Balkan-Halbinsel und in Frankreich. In Deutschland ist das Vorkommen zwar allgemein rückläufig, die Elsbeere ist aber beinahe flächendeckend vorhanden, ausgenommen das Nordwestdeutsche Tiefland.

Tipp: Früher wuchsen die Elsbeeren nur in wärmeren Regionen, im Zuge des Klimawandels lassen sich Elsbeeren heute auch in Norddeutschland oder in den Mittelgebirgen kultivieren.

Optimale Pflanzbedingungen für die Elsbeere

➡️ Bedingung an den Standort

Sie sollten der Elsbeere zunächst viel Raum bieten können. Bedenken Sie bereits bei der Pflanzung, einmal möchte Ihr Bäumchen 25 Meter in die Höhe wachsen und dabei einen beachtlichen Stammdurchmesser erreichen.

Tipp: Elsbeeren wachsen langsam und werden Ihnen in den ersten Standjahren nicht über den Kopf wachsen.

Elsbeeren bevorzugen einen sonnigen Standort. Dort wachsen die Bäume dann auch in ihrer Jugend recht zügig und können jährlich bis zu einem halben Meter an Wuchshöhe zulegen. Ältere Bäume wachsen meist nur noch etwa 15 Zentimeter pro Jahr. Hitze wird von den Bäumen gut vertragen. Auch gegen eine pralle Sonneneinstrahlung hat die Elsbeere nichts einzuwenden. Auf nach Süden hin ausgerichteten Steilhängen fühlen sich die Pflanzen besonders wohl.

Tipp: Junge Pflanzen tolerieren auch einen eher schattigen Standort. Ältere Bäume brauchen viel Licht.

Standortbedingung der Elsbeere in Kürze:

  • hell
  • sonnig
  • Alleinstellung

➡️ Substrat – Was braucht die Elsbeere?

Bei der Elsbeere handelt es sich um einen Tiefwurzler. Die Bäume möchten ihre Wurzeln also tief in die Erde ausstrecken. Dies gelingt ihnen am besten, wenn der Boden gut durchlässig erscheint. Dies ist generell von Vorteil, denn die Pflanzen vertragen keine Staunässe. Ein durchlässiger Boden lässt das Gießwasser besser abfließen und schützt so vor Staunässe.

Die Gewächse benötigen einen nährstoffreichen Boden, der eher trocken beschaffen sein sollte. Das Substrat darf kalkhaltig sein. Auch schwach saures Substrat wird geduldet. Ebenso kommt die Elsbeere in der Regel mit schwereren Tonböden gut zurecht.

Tipp: Besonders wohl, fühlen sich die Gewächse in Weinbauregionen. In Deutschland liegen die Hauptvorkommen an Rhein, Neckar oder Mosel.

Die Wurzeln breiten sich weit aus und erreichen in der Regel einen größeren Durchmesser als die Baumkrone. Damit halten die Bäume auch Stürmen stand und sind gut gegen längere Trockenphasen gewappnet.

Bedingung der Elsbeere an den Boden in Kürze:

  • nährstoffreich
  • durchlässig
  • tonig
  • schwach sauer

➡️ Elsbeere-Pflanz-Anleitung

  1. Standort auswählen
  2. Boden vorbereiten
  3. Boden aufwerten
  4. Pflanze wässern
  5. Pflanzloch ausheben
  6. Pflanze einsetzen
  7. Pflanzloch schließen
  8. Boden gut andrücken
  9. Pflanze angießen

Nach der Auswahl des Standortes können Sie mit der Bodenvorbereitung beginnen. Die Elsbeere benötigt einen lockeren und gut durchlässigen Boden. Beseitigen Sie daher alle Verdichtungen und lockern das Substrat bis in seine tieferen Schichten auf.

Die Elsbeere besitzt einen recht hohen Nährstoffbedarf. Kargere Böden können mit Kompost aufgewertet werden. Reifer Kompost ist ein nachhaltiger Naturdünger, welcher die jungen Pflanzen rundum mit Nährstoffen versorgt.

Damit sich die Wurzeln ausreichend mit Flüssigkeit vollsaugen können, ist die Elsbeere vor der Pflanzung zu wässern. Platzieren Sie die Pflanze hierfür in einen Wassereimer und warten ab, bis keine Luftblasen aus dem Gefäß mehr aufsteigen. Dann ist die Pflanze ausreichend mit Flüssigkeit versorgt.

Das Pflanzloch sollte mindestens in doppelter Breite des Wurzelballens ausgehoben werden. Setzen Sie die Pflanze ein und achten darauf, die Wurzeln nicht zu verletzen. Nun kann das Substrat aufgefüllt werden und Sie können die Elsbeere bewässern. Junge Pflanzen kommen mit längeren Trockenphasen weniger gut zurecht als ältere Bäume.

Tipp: Nach der Bewurzelung kann sich der Baum über die langen Pfahlwurzeln gut mit Nährstoffen versorgen und das Gießen kann eingestellt werden.

Ist das Gelände frei zugänglich, sollte die Elsbeere nach ihrer Pflanzung eingezäunt werden. Dies schützt die Pflanze vor Wildverbiss.

Übrigens: Die beste Pflanzzeit für die Elsbeere ist der Herbst. Wenn Sie sich Containerpflanzen aus der Baumschule kommen lassen, können Sie diese ganz jährlich in die Erde bringen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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