Frostspanner bekämpfen Sie umweltschonend und effektiv durch den Einsatz natürlicher Fressfeinde. Leimringe wirken vorbeugend und schonen die Umwelt.
Frostspanner ist ein Schädling, der sich neben Obstbäumen auch an Beerensträuchern und Ziergehölzen zu schaffen macht. Dabei ist der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) besonders gefährlich. Zwar befällt auch der Große Frostspanner die Pflanzen, jedoch richtet er deutlich weniger Schaden an.
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Frostspanner bekämpfen
Schon beim Austrieb im Frühjahr macht sich ein Befall mit dem Frostspanner bemerkbar. Die bis zu 2,5 Zentimeter langen, grünen Raupen nagen an den jungen Blättern, Blüten und Knospen. Je nach Befall kann es so innerhalb kurzer Zeit zu einem Kahlfraß kommen. Auch wenn der Baum oder Strauch oft im Jahresverlauf neu austreibt, so wird er doch durch den Laubverlust stark geschwächt. Umso wichtiger ist es, gegen die Raupen vorzugehen.
Haben Sie einen Schädlingsbefall bemerkt, sollten Sie Ihre Obst- und Ziergehölze regelmäßig auf Raupen kontrollieren. Waren Ihre Gehölze schon im Vorjahr betroffen, können Sie davon ausgehen, dass sie auch im aktuellen Jahr befallen werden. In diesem Fall sollten Sie sich die Knospen einmal genauer anschauen. Denn hier legen die Frostspanner im Herbst ihre Eier ab.

Wollen Sie den Frostspanner auf natürliche Weise bekämpfen, können Sie natürliche Feinde – zum Beispiel Kohlmeisen oder andere Singvögel – anlocken. Diese verzehren am Tag mehrere hundert Raupen. Mit einem Nistkasten im Baum können Sie den Raupen sogar den Garaus machen, bevor sie schlüpfen.
Eine weitere Möglichkeit, ohne Chemie gegen die Raupen des Frostspanners vorzugehen,
ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf Bacillus-thuringiensis-Basis. Dabei handelt es sich um ein Fraßgift, welches die Raupen schnell tötet und dem Gehölz nicht schadet.
Frostspanner vorbeugen
Mit Beginn der ersten Nachtfröste im Herbst schlüpfen die Frostspanner aus Ihren Verstecken im Boden, in denen sie sich im Sommer verpuppt haben. Während die Männchen mit Flügeln ausgestattet sind, sind diese bei den Weibchen verkümmert. Sie sind also flugunfähig und müssen die Bäume emporklettern, um in die Kronen zu gelangen. Hier lockt sie mit Pheromonen Männchen an und legt nach der Paarung durchschnittlich 200 bis 300 Eier, aus denen im Frühjahr die Raupen schlüpfen.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, können bis Ende September Leimringe eng um den Stamm herum anbringen. Hier verfangen sich die Weibchen der Frostspanner und können nicht in die Baumkrone kriechen, um die Eier abzulegen. Hierbei handelt es sich um eine besonders umweltschonende und effektive Methode.
Woraus besteht ein Leimring?
Ein typischer Leimring ist ein Streifen aus speziellem, robustem Papier oder Kunststoff, das mit einem klebrigen, wasser- und frostbeständigen Leim beschichtet ist. Die Leimschicht dient dazu, kriechende Insekten, insbesondere die flugunfähigen weiblichen Frostspanner, beim Aufstieg am Baumstamm zu stoppen. Dabei bleibt die Schutzwirkung erhalten, selbst wenn der Ring Wind und Regen ausgesetzt ist.
Wann und wo sollten Leimringe angebracht werden?
Der ideale Zeitpunkt für das Anbringen von Leimringen ist der späte Herbst, bevor der erste Frost einsetzt. In dieser Phase verlassen die Frostspannerweibchen den Boden, um an den Baumstämmen hochzuklettern und in der Baumkrone ihre Eier abzulegen. Bringt man die Ringe rechtzeitig an, in der Regel September bis Oktober, dann sind viele Nützlinge bereits weniger aktiv, wodurch das Risiko minimiert wird, dass sie ebenfalls am Leim hängen bleiben.
Die Ringe sollten in einer Höhe von etwa 1 bis 1,5 Metern um den Stamm gewickelt werden. Wichtig ist, dass der Stamm an dieser Stelle sauber ist und keine Rinde absteht, damit der Leimring dicht abschließt und keine Schlupflöcher für die Insekten bleiben.
So werden Leimringe korrekt angebracht:
- Leimring befestigen: Wickeln Sie den Leimring einmal vollständig um den Stamm. Achten Sie darauf, dass er straff anliegt.
- Sicherung: Wenn nötig, fixieren Sie den Leimring mit Schnur oder speziellen Verschlüssen, die oft bereits mitgeliefert werden.
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie den Ring alle paar Wochen, insbesondere nach starkem Regen oder Frost. Sobald der Leim stark verschmutzt ist oder ausgetrocknet wirkt, sollten Sie den Ring austauschen.
- Leimringe entfernen: Ab Dezember könne die Leimringe entfernt werden.
Leimringe selber machen
Solche Leimringe können Sie übrigens auch ganz einfach selbst herstellen. Dazu schneiden Sie etwa zehn Zentimeter breite Papiersteifen oder Kunststoffstreifen aus. Diese bestreichen Sie dann mit einem zähen, nicht trocknenden Klebstoff. Im Handel erhalten Sie dafür auch speziellen Raupenleim.
Was tun, wenn Leimringe alleine nicht ausreichen?
Während Leimringe eine hervorragende erste Verteidigungsmöglichkeit sind, können zusätzliche Maßnahmen den Schutz Ihres Gartens weiter verbessern. Entfernen Sie abgefallenes Laub und Fruchtmumien unter den Bäumen, um Überwinterungsmöglichkeiten für Frostspanner zu minimieren.