Der Strahlen-Ginster wird im Frühsommer gern von Bienen besucht und macht auch im Kübel eine gute Figur. Zudem ist er sehr robust und pflegeleicht.

Der Strahlen-Ginster (Genista radiata) wird gemeinhin auch als Kugel-Ginster bezeichnet und gehört der Familie der Hülsenfrüchtler an. Die Pflanzen kennzeichnet ein dichter Wuchs, wobei Wuchshöhen von etwa einem Meter erreicht werden. Zwischen Mai und August zeigen sich die hübschen goldgelben Blüten mit der für den Ginster typischen breiten Fahne. Die Hülsenfrüchte werden etwa fünf Zentimeter lang und sind an ihrer Außenseite seidig behaart. In Naturgärten ist der aus Südeuropa stammende Ginster ein willkommener Gast. Alles, was Sie über die Pflege und Kultivierung des Strahlen-Ginsters wissen sollten, erfahren Sie im Folgenden.

Herkunft des Strahlen-Ginsters

Der Strahlen-Ginster stammt ursprünglich aus den Südalpen, dem Apennin und dem Balkan. Dort tritt die Pflanze gern in Gesellschaft mit der Waldkiefer auf und bevorzugt dabei trockene und steinige Hanglagen. Erstmals beschrieben wurde die Pflanze Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Strahlen-Ginster (Genista radiata) gilt als echter Ginster. Nicht zu verwechseln ist die Pflanze mit verschiedenen Pflanzen, welche auch als Ginster bezeichnet werden, aber zu anderen Gattungen zählen. Dazu gehören zum Beispiel der Besenginster, ein Vertreter des Geißklees, der Stechginster, welcher der Gattung Ulex angehört oder der Binsenginster aus der Gattung Spartium.

Erscheinungsbild des Strahlen-Ginsters

Strahlen-Ginster
© José Luis Sánchez Ma – Fotolia.com

Das strahlenartige Erscheinungsbild der Äste hat dem Strauch seinen Namen gegeben. Die Blätter sind dreizählig und wachsen gegenständig. In seinem natürlichen Verbreitungsgebiet kommt Strahlen-Ginster in Höhenlagen bis 900 Metern vor. Die Pflanzen wachsen vergleichsweise schnell und zwar in alle Richtungen. Mit etwa vier Jahren hat die Pflanze ihre maximale Wuchshöhe erreicht. Die Blüten erinnern an Schmetterlinge. Während der Strahlen-Ginster goldgelb blüht, können andere Vertreter der Pflanzenfamilie auch weiße, orange oder rote Blüten zur Schau stellen.

Wann blüht der Strahlen-Ginster?

Die goldgelben Blüten erscheinen zwischen Mai und August. Dabei bilden sich Blüten und kopfartige Blütentrauben. Die Einzelblüten besitzen einen Durchmesser von etwa zehn Zentimetern. Die Trauben können zirka fünf Zentimeter lang wachsen. Bis auf einen behaarten Mittelstreifen ist die ausgerandete Fahne der Blüten kahl. In den dicht behaarten dunkelbraunen Hülsen sind bis zu fünf an Linsen erinnernde Samen verborgen.

Strahlen-Ginster pflanzen – Das müssen Sie dabei beachten

Der Strahlen-Ginster bietet eine wahre Bereicherung für Beete und Rabatte. Die Pflanze wächst schnell und stellt nur wenige Ansprüche. Was Sie bei der Pflanzung dennoch bedenken sollten, erfahren Sie nachfolgend.

Standort

An den Standort stellt der Strahlen-Ginster keine großen Ansprüche. Die Pflanzen sind es gewohnt, auch an nährstoffarmen Standorten zu gedeihen. Sehr zu schätzen weiß die Pflanze dagegen einen sonnigen Platz. Die volle Sonneneinstrahlung wird gut vertragen und fördert eine üppige Blüte. Wird der Strahlen-Ginster im Schatten angepflanzt, wird er seine vielgelobte Wuchsfreude vermissen lassen und vermutlich keine Blüten ausbilden.

Bei der Standortwahl gilt es auch zu beachten, dass sich der Strahlen-Ginster nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Breite ausdehnt. Genug Abstand zu Pflanznachbarn ist also von Vorteil, denn ältere Pflanzen lassen sich nur schwer an einen anderen Standort umsetzen, ohne dass die Pflanze dadurch Schaden nimmt. In Gesellschaft von Wacholder fühlt sich der Strahlen-Ginster übrigens besonders wohl.

Substrat

Die Ansprüche an den Boden sind gering. Ein trockener Boden ist dabei jedoch Bedingung, denn bei einem zu feuchten Stand kommt es schnell zum Faulen der Wurzeln. Ein leichter und durchlässiger Boden ist von Vorteil und verhindert zugleich Staunässe. Der Boden sollte am besten einen pH-Wert zwischen 4,5 und 6,5 haben, denn in einem neutralen bis leicht sauren Boden gedeihen die Pflanzen besonders gut.

Pflanzanleitung

Pflanzzeit für den Strahlen-Ginster ist ganzjährlich. Sie können ihn also an allen frostfreien Tage pflanzen. Kleiner Tipp: Bevorzugen Sie beim Kauf Ballenpflanzen, denn wurzelnackte Pflanzen sind empfindlicher und wachsen häufig schlechter an. Gehen Sie beim Pflanzen wie folgt vor:

  1. Standort auswählen.
  2. Erde lockern und von Unkraut und Steinen befreien.
  3. Pflanzloch mindestens in doppelter Größe des Wurzelballens ausheben.
  4. Pflanze einsetzen.
  5. Substrat auffüllen und leicht festtreten.
  6. Gut angießen.

Wichtig: Achten Sie darauf, dass das Gießwasser gut abfließen kann, da der Strahlen-Ginster keine Staunässe verträgt.

Strahlen-Ginster umpflanzen – eine schwierige Aufgabe

Der Standort des Strahlen-Ginsters sollte mit Bedacht ausgewählt werden, denn Umpflanzen bekommt dem Strauch meist nicht. Jungpflanzen sind dabei noch weniger empfindlich. Haben sich die Wurzeln aber erst einmal fest im Boden verankert, wird es schwierig, den Strauch umzusetzen, ohne die Wurzeln zu verletzen, was zwangsläufig zum Absterben der Pflanze führt. Macht es sich dennoch notwendig, den Kugel-Ginster umzusetzen, sollten Sie den kompletten Wurzelballen vorsichtig ausgraben. Versuchen Sie, die Wurzeln nicht zu verletzen und pflanzen Sie den Ginster sofort an seinem neuen Standort ein.

Strahlen-Ginster als Kübelpflanze halten

Wer keinen Garten zur Verfügung hat und dennoch nicht auf einen Strahlen-Ginster verzichten möchte, kann die Kultivierung im Kübel in Betracht ziehen. Dabei gilt es jedoch, einige Dinge zu beachten:

⇒ Da die Pflanzen möglichst nicht umgetopft werden sollen, müssen Sie das Pflanzgefäß in ausreichender Größe auswählen.

⇒ Bei falschem Gießverhalten kann es bei Kübelpflanzen schnell zu Staunässe kommen. Daher sollten Sie am Gefäßboden mit einer Drainage aus Tonscherben oder Kies vorsorgen.

⇒ Den Pflanzkübel können Sie an einem sonnigen und warmen Standort aufstellen. Im Winter sollte die Kübelpflanze an einen geschützten Standort umziehen und möglichst frostfrei gehalten werden.

So pflegen Sie den Strahlen-Ginster richtig

Blüten eines Strahlen-Ginsters
© Eileen Kumpf – Fotolia.com

Gießen

Der Strahlen-Ginster stellt geringe Ansprüche an den Hobbygärtner und wird dabei zum Selbstversorger. Die Pfahlwurzeln ziehen sich z.B. die benötigte Feuchtigkeit aus dem Erdreich. Längere Trockenperioden sind deshalb in der Regel kein Problem für die Pflanzen. An heißen Tagen können Sie aber mäßig gießen. Staunässe darf dabei aber nicht entstehen. Kübelpflanzen besitzen einen höheren Wasserbedarf und sollten daher regelmäßig gegossen werden. Eine Drainage im Pflanzkübel verhindert Staunässe, welche schnell zum Absterben der Pflanze führen würde.

Düngen

Die Pflanzen benötigen in der Regel keinen zusätzlichen Dünger, da alle benötigten Nährstoffe über die Pfahlwurzeln aus dem Boden aufgenommen werden. Um die Blüte zu fördern, kann aber handelsüblicher Flüssigdünger für Blühpflanzen sparsam zum Einsatz kommen.

Rückschnitt

Der üppige Wuchs der Ginsterpflanzen geschieht nicht immer zur Freude der Gartenbesitzer. Strahlen-Ginster geht aufgrund seiner ausladenden Äste schnell in die Breite und kann durch spontane Bewurzlung bodennaher Triebe ganze Kolonien bilden. Schnittmaßnahmen erscheinen also unumgänglich, allerdings sollte dies mit Bedacht geschehen. Radikalschnitte nimmt die Pflanze sogar übel. Verteilen Sie deshalb Schnittmaßnahmen auf den Herbst und das Frühjahr, statt die Pflanze mit einem radikalen Rückschnitt zu überfordern.

Werden nur die Spitzen leicht beschnitten, wirkt sich das positiv auf die Blütenbildung aus. Den jährliche Rückschnitt können Sie dazu nutzen, den Kugel-Ginster in seine typische runde Form zu bringen. Ein Rückschnitt kann bis auf etwa 40 Zentimeter erfolgen. Der Blütenbildung wird dies keinen Abbruch tun. Die meisten Blüten bilden sich im Folgejahr an den jungen Trieben aus. Beim Rückschnitt sollten Sie auch gleich altes Holz entfernen. Altholz ist an seiner braunen Färbung deutlich erkennbar.

Wichtig: Tragen Sie beim Schneiden des Strahlen-Ginster immer Gartenhandschuhe. Der austretende Pflanzensaft kann nämlich zu Hautreizungen führen und Allergikern schaden.

Überwinterung

Strahlen-Ginster gilt allgemein als robust und winterhart. Diese Aussage lässt sich jedoch nicht durchweg verallgemeinern. Bei einigen Pflanzen spielt der Winterschutz durchaus eine Rolle:

❍ junge Pflanzen:
Jungpflanzen sind in den ersten beiden Jahren nach der Pflanzung noch weniger robust und sollten einen Winterschutz erhalten. Wird der Boden um die Wurzeln mit Reisig oder Laub bedeckt, kommen auch diese Pflanzen gut durch die kalte Jahreszeit.

❍ Kübelpflanzen:
Wer den Strahlen-Ginster im Kübel kultiviert, sollte bedenken, dass Kübelpflanzen besonders empfindlich auf Frost reagieren. An einer Mauer oder Hauswand sind die Pflanzen vor Schnee und Eis geschützt. Wird der Pflanzkübel auf einer Unterlage aus Styropor oder Holz positioniert, stellt dies einen zusätzlichen Frostschutz für die empfindlichen Wurzeln dar.

Strahlen-Ginster vermehren – So geht’s

Die Vermehrung des Strahlen-Ginster lässt sich recht einfach bewerkstelligen. Dabei stehen drei Methoden zur Wahl, welche nachfolgend einmal näher vorgestellt werden sollen.

Vermehrung durch Stecklinge

Der beste Zeitpunkt für die Vermehrung durch Stecklinge ist der Spätherbst oder der Frühsommer. Für die Gewinnung von Stecklingen kann auch der jährliche Rückschnitt genutzt werden. Die Stecklinge sollten auf eine Länge von 15 bis 20 Zentimeter gebracht werden. In einem Pflanzgefäß, welches mit einem Anzuchterde-Sand-Gemisch gefüllt ist, werden die Stecklinge dann bewurzelt. Dies sollte an einem hellen Ort und bei Zimmertemperatur geschehen. Den Boden müssen Sie dann gleichmäßig feucht halten, aber nicht zu nass! Auch die pralle Sonneneinstrahlung ist für die Stecklinge nicht von Vorteil. Nach einigen Monaten werden sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, um die junge Pflanze an den gewünschten Standort im Freien zu setzen.

Vermehrung durch Samen

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Vermehrung durch Aussaat. Die benötigten Samen können Sie dabei den bereits vorhandenen Pflanzen entnehmen oder auch im Handel kaufen. Im Spätsommer können Sie die Samen dann aussäen. Möglich ist die sofortige Aussaat im Freiland ebenso, wie eine Trocknung und Aufbewahrung über den Winter und eine Aussaat im kommenden Frühjahr. Gehen Sie dabei so vor:

Halten Sie die Samen gleichmäßig feucht. Bis zur Keimung vergehen dann einige Wochen. Haben die Pflanzen eine Wuchshöhe von etwa zehn Zentimetern erreicht, kann das Auspflanzen am gewünschten Standort erfolgen.

Vermehrung durch Absenker

Wer bereits eine Mutterpflanze besitzt, kann sich die Vermehrung besonders einfach machen. Berühren die Triebe den Boden, wird der Strahlen-Ginster dort schnell neue Wurzeln bilden. Die so entstandenen jungen Pflanzen können Sie einfach abtrennen und an einem neuen Standort direkt wieder einpflanzen.

Krankheiten und Schädlinge am Strahlen-Ginster erkennen

Mit Krankheiten und Schädlingen hat die ausgesprochen robuste Pflanze so gut wie keine Probleme. Gelegentlich kann es zu Frostschäden durch falsche Überwinterung kommen. Dies kann zum Beispiel geschehen, wenn Kübelpflanzen keinen Winterschutz erhalten haben und die empfindlichen Wurzeln der Kälte ausgesetzt sind. Auch ein zu später Rückschnitt im Herbst kann die Pflanze anfällig für Frostschäden machen. Werden Kübelpflanzen an einem geschützten Standort überwintert und erhalten empfindliche Jungpflanzen eine zusätzliche Schicht Laub oder Reisig, um die Wurzeln zu schützen, dürften Sie an gesunden und kräftigen Pflanzen durchweg Freude haben.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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