Das Argentinische Eisenkraut ist aufgrund der langen Stiele und der filigranen Blüten eine sehr beliebte Staude. Obendrein ist sie noch recht pflegeleicht.

Argentinisches Eisenkraut
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Das Argentinische Eisenkraut ist auch als Patagonisches Eisenkraut sowie unter seinem lateinischen Namen als Verbena bonariensis bekannt. Dieser Name signalisiert bereits, dass es sich hierbei um ein Gewächs aus der Verbenaceae-Familie handelt. Die Eisenkrautfamilie umfasst die unterschiedlichsten Pflanzentypen, die zum Teil nicht nur als Beet- sowie als schmucke Balkonpflanzen, sondern auch als Heilpflanzen oder als hübsche Schnittblumen im Einsatz sind. Was es mit dem Argentinischen Eisenkraut genau auf sich hat, können alle interessierten Hobbygärtner nachfolgend im Detail erfahren.

Steckbrief zum Argentinischen Eisenkraut

Vor allem in Argentinien ist das Eisenkraut weit verbreitet, was den Namen der Pflanze entsprechend erklärt. Das mehrjährige, krautartige Gewächs ist von einem locker buschigen und horstbildenden Wuchs gekennzeichnet. Es erreicht eine Wuchshöhe von 80 bis 100 Zentimetern und blüht erst ab dem Spätsommer, dafür aber bis in den Herbst hinein. Von Juli bis Oktober macht das Kraut zudem mit einer Breite von gut 35 bis 40 Zentimetern auf sich aufmerksam. Mit ihren purpur-violetten Blüten findet die Pflanze vor allem im Ziergarten Verwendung. Diese mäßig frostharte Krautpflanze kann aber auch in Staudengärten angepflanzt werden. Selbst als Schnittblume hat das Argentinische Eisenkraut einen gewissen Charme. Auf Bienen- und Insektenweiden ist die Pflanze darüber hinaus häufig anzutreffen.

Zu der Gattung der Eisenkrautgewächse gehören im Übrigen noch gut 250 weitere Arten. Die sommerlichen Dauerblüher lassen sich vielseitig als Kübelpflanzen oder Bodendecker nutzen, was zum Teil auch für das Argentinische Eisenkraut gilt, welches unter den weiteren Trivialnamen „Wunschkraut“, „Taubenkraut“ sowie als „Katzenblutkraut“ bekannt ist. Viele Hobbygärtner setzen diese Pflanze vor allem aus dekorativen Gründen in ihrem Garten ein. Doch das Argentinische Eisenkraut kann auch mit seinem betörenden Duft auf sich aufmerksam machen.

Da diese Eisenkrautsorte bei vielen Hobbygärtnern äußerst beliebt ist, sind inzwischen neue, deutlich kleinere Zuchtsorten hinzugekommen. Die Sorte Lollipop wird zum Beispiel als Kleines Patagonisches Eisenkraut bezeichnet. Denn sie erreicht nur eine Wuchshöhe von 60 Zentimetern und ist damit wesentlich kompakter und kleiner als das reguläre Argentinische Eisenkraut. Somit lässt sich die Sorte Lollipop auch wunderbar in den vorderen Reihen eines Beets anpflanzen. Auch beim Cloud-Eisenkraut handelt es sich um eine Unterart mit einem merklich kompakteren Wuchs, die sich im eigenen Garten somit sehr vielseitig anpflanzen lässt. Die Pflanze verzweigt sich außerdem stark und kann mit ihren etwas größeren und daher auch imposanteren Blüten alle Blicke auf sich ziehen.

Der perfekte Standort für das Argentinische Eisenkraut

❍ im Freiland:

Sonnige und sogar vollsonnige Plätze weiß das Argentinische Eisenkraut als perfekten Standort im Garten sehr zu schätzen. Auch hinsichtlich der Bodenqualität müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein, damit das Kraut prächtig gedeihen kann. Diese lauten wie folgt:

  • sandiges Erdreich
  • stark durchlässiger Boden
  • frische Böden, die nicht zu trocken sind

Ein normaler Gartenboden, der gerne etwas humos sein darf, wird den Anforderungen der Pflanze sehr gut gerecht. Selbst ein leicht saurer Boden macht dem Gewächs nichts aus. Solange Staunässe vermieden werden kann, darf das Erdreich ruhig etwas feucht sein. Denn zu viel Trockenheit bekommt dem Argentinischen Eisenkraut auf Dauer nicht. Darüber hinaus sollte der perfekte Standort für das Kraut möglichst windgeschützt sein.

❍ im Kübel:

Sofern Sie das Argentinische Eisenkraut in ein Pflanzgefäß einsetzen möchten, bietet sich die Nutzung der sogenannten Einheitserde aus dem Fachhandel an. Auch ein sehr sandiger Boden sowie ein Boden mit einem hohen Gehalt an Lehm oder Ton können Sie bei entsprechender Pflege so aufwerten, dass das Argentinische Eisenkraut dort ohne Probleme wachsen kann. Einen leichten Sandboden sollten Sie zum Beispiel mit Gartenkompost oder anderen organischen Materialien anreichern, um die benötigte Bodenqualität zu erreichen. Schwere Ton- oder Lehmböden lassen sich mit Splitt, Sand oder anderen feinkörnigen Materialien auflockern. Diese sollten Sie einfach untergraben, um die korrekte Bodenbeschaffenheit für das Argentinische Eisenkraut zu erzielen.

So pflanzen Sie das Argentinische Eisenkraut richtig an

Die Pflanze sollten Sie erst ab Mitte Mai, sprich nach den Eisheiligen, im Freien einpflanzen, da ihr Frost nicht sonderlich gut bekommt. Gehen Sie beim Anpflanzen am besten wie folgt vor:

  1. Wurzelballen in einen Eimer voll mit Wasser stellen, damit er sich vollsaugen kann.
  2. Dann Steine, Wurzeln sowie Unkraut an der Anpflanzstelle entfernen.
  3. Nun den Boden ordentlich auflockern (dazu eine Harke nutzen).
  4. Bodenverbesserungsmaßnahmen wie beschrieben durchführen (nur bei Bedarf).
  5. Nun ein Pflanzloch graben, welches die doppelte Größe des Wurzelballens in beide Richtungen hat.
  6. Den Boden des Pflanzloches nun mit Hornmehl, Kompost, Volldünger oder Hornspänen anreichern.
  7. Um Staunässe zu vermeiden feinkörniges Material als Drainageschicht in das Pflanzloch einbringen.
  8. Pflanzloch mit Erde schließen und das Substrat leicht mit der Hand andrücken.
  9. Pflanzen anschließend ausreichend angießen.

Beim Anpflanzen bestimmen der Standort und der vorhandene Platz über die Anzahl an Pflanzen, die im korrekten Pflanzabstand nebeneinander platziert werden können. Drei bis fünf Pflanzen ergeben zusammen ein sehr schönes Bild. Auch 50 Exemplare des Argentinischen Eisenkrauts können sehr eindrucksvoll wirken. Bei einer Hängeampel bleibt hingegen meist nicht mehr Platz als für zwei oder drei dieser Pflanzen. Der ideale Pflanzabstand beträgt generell rund 30 bis 40 Zentimeter zu beiden Seiten.

Welche Nachbarpflanzen bieten sich für das Argentinische Eisenkraut an?

Neben den folgenden Pflanzen kommt das Argentinische Eisenkraut im Gartenbeet besonders gut zur Geltung:

  • Rosen
  • Rutenhirse
  • Sonnenhut
  • Mädchenauge
  • diverse hohe Gräser

Schwachwüchsige und sehr niedrig wachsende Pflanzen passen hingegen nicht so gut zum Argentinischen Eisenkraut. Denn das Kraut würde sie einfach überwuchern und somit gleichzeitig dafür sorgen, dass die umstehenden Pflanzen nicht so gut gedeihen können. Anders sieht es hingegen bei den neueren, niedrig wachsenden Sorten des Eisenkrautes aus, die sich auch mit nicht ganz so hohen Pflanznachbarn sehr gut vertragen. Oder das Argentinische Eisenkraut wird einfach in einem großen Verbund angepflanzt, wobei nur drei bis vier dieser Pflanzen auf einen Quadratmeter Fläche passen.

So pflegen Sie das Argentinische Eisenkraut richtig

❍ Gießen:

Zu viel Trockenheit mag das Argentinische Eisenkraut gar nicht. Daher müssen Sie das Kraut ausreichend wässern, was besonders in den Morgenstunden erfolgen sollte. Vor allem deshalb, da die Pflanze einen sonnigen Standort liebt, ist das Eisenkraut ein sehr durstiges Gewächs. Je regelmäßiger und reichlicher Sie das Kraut wässern, ohne dass es dabei jedoch zu Staunässe kommt, desto mehr wächst die Pflanze und desto mehr Blüten kann das Argentinische Eisenkraut bilden.

Dabei sollten Sie unbedingt daran denken, dass der Wasserbedarf von Pflanzen, die in einem Balkonkasten oder in einem Kübel auf der Terrasse gehalten werden, im Vergleich zu Beetpflanzen erhöht ist. Sie müssen also öfter gegossen werden und zwar ebenfalls besser in den Morgen- oder Abendstunden und nicht bei praller Sonne.

❍ Düngen:

Das Argentinische Eisenkraut ist nicht nur sehr durstig, sondern verlangt auch nach ausreichend Nährstoffen in Form von Dünger. Mindestens einmal im Monat, besser jedoch alle zwei Wochen sollten Sie das Kraut düngen. Auch bei der korrekten Düngung des Argentinischen Eisenkrauts gilt, dass das Kraut einen höheren Nährstoffbedarf vorweisen kann, wenn es in Pflanzgefäßen angepflanzt wurde. Als Kübelpflanze sollte das Argentinische Eisenkraut demnach einmal in der Woche mit einem geeigneten Flüssigdünger aus dem Fachhandel versorgt werden. Bei Beetpflanzen bietet sich eine organisch-mineralische Düngermischung ebenso an wie Volldünger.

❍ Verblühtes regelmäßig entfernen:

Nicht nur das korrekte Wässern und Düngen sorgen während der Wachstumsphase des Argentinischen Eisenkrauts dafür, dass die Pflanze prächtig gedeihen kann. Vielmehr ist es sinnvoll, alle verwelkten Blätter und Blüten im Abstand von wenigen Tagen auszuputzen. Denn dann kann die Pflanze schon bald erneut in ihrem vollen Glanz erstrahlen. Die Stängel aber bitte stehen lassen, damit die Pflanze nicht an Stabilität verliert!

❍ Rückschnitt:

Beim Argentinischen Eisenkraut ist es so, dass sich die langen, sehr dünnen Stängel dank ihrer kleinen Härchen ineinander verhaken. Würden diese Stängel nun zurückgeschnitten werden, so würde die Pflanze angesichts ihrer Wuchshöhe von beachtlichen 1,5 Metern in sich instabil werden, so dass ein Rückschnitt größtenteils zu vermeiden ist. Dieser sollte erst im November als Vorbereitung auf die bevorstehende Überwinterung erfolgen. Dann kürzen Sie das Kraut am besten auf eine Höhe von fünf bis gut zehn Zentimetern über dem Boden ein.

❍ Überwinterung:

Sofern die Pflanze korrekt überwintert wird, können Sie sich an dem Argentinischen Eisenkraut bis zu drei Jahre in Folge erfreuen. Dazu gilt es, die Pflanze nach dem Verblühen im Herbst knapp über dem Boden zurückzuschneiden. Eine ausreichend dicke Schicht an Reisig, Stroh oder Laub dient zudem als Frostschutz.

Sofern Sie das Kraut in einem Pflanzgefäß platziert haben, sollte dieser Kübel den Winter über in einem hellen und möglichst frostfreien Raum unterkommen. Falls dies nicht möglich sein sollte, gilt es den Topf zumindest in einer geschützten Ecke zu platzieren und ihn zusätzlich als Schutz in Folie einzuwickeln. Frost von unten hat durch die Verwendung eines Blocks aus Holz oder Styropor keine Chance. Gedüngt werden müssen die Pflanzen während der Überwinterung nicht. Allerdings dürfen sie nicht komplett austrocknen, so dass kleine Wassermengen ab und zu erforderlich sind.

So lässt sich das Argentinische Eisenkraut vermehren

Blüten des Argentinischen Eisenkrautes
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Das Argentinische Eisenkraut lässt sich nicht nur durch die Selbstaussaat und Aussaat vermehren. Vielmehr können auch Stecklinge bei der Vermehrung zum Einsatz kommen. Die Selbstaussaat funktioniert mittels der Bildung sogenannter Klausenfrüchte. Platzen diese Früchte auf, so verteilen sich die Samen des Krautes in der näheren Umgebung. Der Wind, die Tiere im Garten sowie der Hobbygärtner mit seinen Schuhen tragen nun allesamt zur Verteilung der Samen im Garten bei. Allerdings vermehrt sich das Argentinische Eisenkraut auf diesem Weg nicht sortenrein.

Wem eine sortenreine Vermehrung wichtig ist, der sollte lieber auf Samen aus dem Fachhandel zurückgreifen. Dabei sollten Sie wissen, dass es sich bei dem Argentinischen Eisenkraut um einen sogenannten Kaltkeimer handelt. Das bedeutet, dass die Samen nicht im Herbst keimen, da sie ohnehin nicht winterhart wären. Während des Winters legen die Samen also eine Art Winterschlaf ein, der auch als Keimruhe bezeichnet wird. Daher macht es viel Sinn, die Samen am besten erst im Februar oder März auszusäen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Keime auf einem saugfähigen, feuchtem Papier ausbreiten.
  2. Die Keimphase dauert ungefähr zwei bis vier Wochen an.
  3. Die Samen nun mit Folie bedecken, sofern normale Zimmertemperaturen vorherrschen.
  4. Dann das Papier mit den Samen zusammenrollen und es für vier bis sechs Wochen in den Kühlschrank geben.
  5. Die Samen brauchen einen Kältereiz, um zu gedeihen. Der Kühlschrank liefert diesen Reiz bei einer Betriebstemperatur von null bis maximal vier Grad Celsius.
  6. Die Samen während des Keimens im Zimmer und im Kühlschrank auf keinen Fall austrocknen lassen.
  7. Wenn die ersten Keimlinge entstehen, können Sie sie in einen Topf pflanzen. Dabei Anzuchtsubstrat verwenden, das möglichst nährstoffreich ist.
  8. Den Topf anschließend an einem Ort aufstellen, bei dem die Temperatur nicht mehr als zwölf Grad Celsius beträgt. Außerdem sollte der Standort möglichst hell sein.

Nun bildet das Argentinische Eisenkraut relativ schnell seine ersten Laubblätter. Allerdings dauert es üblicherweise noch bis Mitte Mai, bis das Wurzelsystem der Pflanzen so stark entwickelt ist, dass sie im Beet angepflanzt werden können. Auch ein Einpflanzen in ein Pflanzgefäß, wie zum Beispiel in einen Kübel, ist nun unter Verwendung von herkömmlichen Substrat der bereits beschriebenen Bodenqualität möglich. Dabei müssen Sie darauf achten, dass Sie das Argentinische Eisenkraut Schritt für Schritt an die immer wärmeren Temperaturen gewöhnen, damit die Pflanze nicht eingeht.

Wer das Argentinische Eisenkraut nicht im Kühlschrank vermehren möchte, der kann die Samen auch im Frühbeetkasten oder in einer speziellen Saatschale aussäen. Dies sollte jedoch bereits im Herbst geschehen und zwar im Freien, damit die Natur dort für den dringend erforderlichen Kältereiz sorgen kann. Diese Methode bedeutet zudem weniger Arbeit, da Sie lediglich darauf achten müssen, dass Sie die jungen Pflanzen zum korrekten Zeitpunkt jeweils in ihren eigenen Anzuchttopf umpflanzen. Außerdem ist es sinnvoll, wenn Sie die Spitzen der Jungpflanzen ab einer Höhe von acht bis zehn Zentimetern kappen. Denn dann wächst das Kraut besonders schön buschig nach.

Das Argentinische Eisenkraut als Schnittblume abschneiden

Wie bereits angesprochen, ist das Eisenkraut auch als Schnittblume sehr beliebt. Wer seine Wohnräume mit dieser Schnittblume schmücken möchte, geht beim Abschneiden der Pflanze am besten wie folgt beschrieben vor:

  1. Die Pflanze nach Möglichkeit frisch am frühen Morgen abschneiden.
  2. Nur die Teile abschneiden, bei denen sich die Knospen noch nicht geöffnet haben.
  3. Die unteren Blätter entfernen.
  4. Die Stiele des Argentinischen Eisenkrauts schräg anschneiden.
  5. Zimmerwarmes Wasser und etwas Zucker zu dem Eisenkraut in die Blumenvase geben.
  6. Darauf achten, dass die restliche Pflanze durch das Abschneiden nicht zu instabil wird.

Schädlinge und Krankheiten am Argentinischen Eisenkraut erkennen und bekämpfen

Im Allgemeinen handelt es sich bei dem Argentinischen Eisenkraut um eine sehr robuste Pflanze, für die Schädlinge nur selten zum Problem werden. Bei zu schattigen oder zu feuchten Böden können jedoch Pilzbefall und Mehltau auftreten. Daher bitte unbedingt auf den geeigneten Standort für das Argentinische Eisenkraut achten. Es gibt zudem auch Eisenkraut-Sorten, die eine nachweisliche Resistenz gegen Mehltau aufweisen. Somit kann es sinnvoll sein, wenn Sie sich beim Kauf gleich für eine dieser Sorten entscheiden.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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